Der DAK-Pflegereport zeigt, unter welchen Krankheiten Pflegekräfte besonders oft leiden
DAK
Der Fachkräftemangel auf der einen Seite steht einer Vielzahl an unzufriedenen Pflegekräften gegenüber. Und diese Unzufriedenheit könnte dazu führen, dass diese Pflegekräfte ihren Job aufgeben. Diverse Stimmungsbarometer zeigen, dass tatsächlich viele Pflegende darüber nachdenken, auszusteigen. Dadurch würde sich die Situation in den Kliniken und Krankenhäusern noch verschärfen. Doch warum genau sind Pflegekräfte unzufrieden? Laut der Studie „Ich pflege wieder, wenn…“ ist die fehlende Zeit für die Pflege am Patienten oder an der Patientin einer der häufigsten Gründe. Aber auch das Gehalt in der Pflege empfinden viele Pflegekräfte als nicht ausreichend, hinzu kommt die schlechte Planbarkeit aufgrund nicht verlässlicher Dienstpläne.
Während heute schon viele Pflegekräfte und andere Beschäftigte im Gesundheitswesen fehlen, stehen gleichzeitig viele Beschäftigte kurz vor ihrer Rente. 15 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitswesen sind 60 Jahre oder älter, nach Angaben des Statistischen Bundesamtes. Etwas mehr als ein Viertel sind 50 bis 60 Jahre alt, 21 Prozent sind zwischen 40 und 50 Jahre.
Betrachtet man allein die Pflegekräfte, sind die Aussichten noch düsterer. Laut dem DAK-Pflegereport 2024 sind rund ein Drittel aller Pflegekräfte in Deutschland 50 Jahre oder älter. Mehr als 20 Prozent der Pflegenden erreichen bereits in den nächsten 10 Jahren das Rentenalter. In einzelnen Bundesländern wie etwa in Bremen liegt der Anteil sogar bei 26,5 Prozent.
Während auf der einen Seite ohnehin schon viele Fachkräfte fehlen, steigt gleichzeitig die Zahl der Menschen, die pflegebedürftig werden. Das hat vor allem damit zu tun, dass die Menschen in Deutschland immer älter werden und eine Großzahl von Senioren einer schrumpfenden Zahl von jungen Fachkräften gegenüberstehen. So stieg der Altenquotient in Deutschland, also die Zahl der Rentner und Rentnerinnen im Verhältnis zu Menschen im erwerbsfähigen Alter von 20 bis 65 Jahren, stark an. 1979 gab es 27 RentnerInnen auf 100 Menschen im erwerbsfähigen Alter. Im Jahr 2010 waren es 33,8, im Jahr 2020 dann bereits 36,9 RentnerInnen. Zwei Jahre später, 2022, lag der Quotient bei 37,4.
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Im Jahr 2020 wurde die Pflegeausbildung reformiert. Seither gibt es eine zweijährige gemeinsame Ausbildung für alle Pflegeberufe. Im Anschluss können sich die Azubis spezialisieren, entweder in Richtung Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege oder Kinderkrankenpflege. Alternativ können sie auch die generalistische Ausbildung fortsetzen und den Abschluss als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann anstreben. Im Jahr 2022 haben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 52.100 Personen eine Ausbildung in der Pflege begonnen. Das entspricht einem Minus von 7 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021. Von den 52.100 Personen waren 38.600 Frauen und 13.500 Männer. Insgesamt befanden sich Ende 2022 über alle Ausbildungsjahre hinweg mehr als 140.000 Personen in der Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann.
Lange Zeit stieg die Zahl der Beschäftigten im Gesundheitswesen an. Im Jahr 2022 blieb sie jedoch nahezu konstant, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Demnach waren Ende 2022 etwa 6,0 Millionen Menschen im Gesundheitswesen beschäftigt. Das entspricht einem kleinen Plus von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Pflegekräften gab es einen etwas stärkeren Anstieg – und zwar um 1,1 Prozent auf 515.000 Pflegekräfte im Krankenhaus.
Zahl der Beschäftigten im Überblick:
Das Gehalt in der Pflege hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab: Vom Arbeitgeber, der Region und von der eigenen Berufserfahrung. Die Bundesagentur für Arbeit gibt ein mittleres Gehalt von 3.944 Euro pro Monat für ausgebildete Pflegefachkräfte an. Als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer beträgt das mittlere Gehalt 2.991 Euro (Stand: 2024).
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Titelbild: iStock.com/monkeybusinessimages
Sabine Stahl
Die erfahrene Journalistin und Medizin-Redakteurin arbeitet seit 2021 in der doctari-Redaktion und beschäftigt sich am liebsten mit Ratgeber- und Statistikthemen.
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