Verdienst in der Krankenpflege

Krankenschwester Gehalt: So viel verdienen Krankenpfleger

Krankenschwester Gehalt – so viel verdient man als Krankenschwester.
Sabine Stahl | 24.3.2024 | Lesedauer: 5 Minuten

Wie viel verdient eine Krankenschwester oder ein Krankenpfleger? Wir geben einen Überblick über das Gehalt inklusive Tarifverträge, regionaler Unterschiede und Ausbildungsgehalt.

Krankenschwestern und Krankenpfleger tragen eine hohe Verantwortung, versorgen hilfsbedürftige Menschen und sind noch dazu im Schichtdienst tätig. Das verlangt einerseits einen hohen körperlichen Einsatz und andererseits die Bereitschaft, auch am Wochenende oder nachts zu arbeiten. Doch wie hoch ist der Verdienst in der Pflege überhaupt? Wird das große Engagement beim Krankenschwester-Gehalt sichtbar?

Die Bezeichnung Schwester wurde in Zeiten geprägt, in denen sich hauptsächlich Nonnen oder Ordensschwestern aus Nächstenliebe um Kranke kümmerten. Daraus entwickelte sich im Laufe der Zeit eine professionelle Krankenpflege, die etwa von Florence Nightingale geprägt wurde und noch heute fest in Frauenhand liegt.

Der Begriff Krankenschwester bzw. Krankenpfleger ist staatlich geschützt, allerdings nicht mehr aktuell. Seit 2004 heißt der Beruf offiziell Gesundheits- und Krankenpfleger bzw. Gesundheits- und Krankenpflegerin (kurz: GuKP). Umgangssprachlich bleibt der Begriff Krankenschwester jedoch weiterhin aktuell – und auch wir nutzen ihn in diesem Text.

Einstiegsgehalt als Krankenschwester

Nach der abgeschlossenen Ausbildung werden Krankenschwestern in der Regel in die Entgeltgruppe 7 des Tarifvertrages TVöD P gestuft – sofern sie in einem kommunalen Krankenhaus arbeiten und nach Tarif bezahlt werden (für private Kliniken, private Einrichtungen oder kirchliche Träger gelten beim oft andere Einstufungen).

Das monatliche Krankenschwester-Gehalt bzw. das Gehalt eines Krankenpflegers startet dann bei 3.305 Euro brutto (Stand 2024). Nach zwei Jahren steigt der Lohn der Krankenpflegerin auf 3.490 Euro, nach drei weiteren Jahren auf 3.776 Euro. In der höchsten Stufe der Entgelttabelle stehen im aktuellen Tarifvertrag TVöD Pflege maximal 4.066 Euro als Gehalt für Pflegerinnen mit viel Berufserfahrung in der Stufe 6.

Krankenschwester Gehalt: So viel verdienen sie laut Tarifvertrag Pflege

Die Entgelttabelle zeigt das Gehalt laut TVöD Pflege 2024, in der Entgeltgruppe 7

Gehaltsstufe

Gehalt

Stufe 2

3.304,69 Euro

Stufe 3

3.490,40 Euro

Stufe 4

3.776,15 Euro

Stufe 5

3.919,00 Euro

Stufe 6

4.066,15 Euro

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Regionale Unterschiede: Wo gibt es das höchste Krankenschwester-Gehalt?

Es gibt viele Faktoren, die das Krankenschwester-Gehalt bzw. das Gehalt eines Krankenpflegers beeinflussen. Bei Gesundheitspflegerinnen und Gesundheitspflegern gehören dazu: die Art der Einrichtung, das Alter, die Berufserfahrung sowie die Region. Im Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit wird der Verdienst von Krankenschwestern und Krankenpflegern nach Bundesland aufgelistet. Demnach rangiert das Saarland ganz oben: mit einem mittleren Gehalt von 4.171 Euro pro Monat.

In Brandenburg, dem Schlusslicht im deutschlandweiten Vergleich der Pflege-Gehälter, verdient eine Pflegefachkraft 3.615 Euro im Monat. Damit verdient sie 556 Euro weniger als ihre KollegInnen im Saarland. Ebenfalls zu den Top-Verdienern bei den Gesundheitspflegern und -pflegerinnen gehören die Pflegefachkräfte aus dem Bundesland Baden-Württemberg mit einem mittleren Krankenschwester-Gehalt von 4.128 Euro sowie aus Bremen mit 4.016 Euro und Bayern mit 4.011 Euro. Im einwohnerreichen Bundesland Nordrhein-Westfalen liegt der monatliche Verdienst bei 3.999 Euro.

Die Deutschlandkarte zeigt das Gehalt im jeweiligen Bundesland sowie die drei Städte mit dem höchsten Krankenschwester-Gehalt (Stand 2024).

Gehalt Krankenschwester nach Bundesland

Diese Entgelttabelle zeigt das mittlere Gehalt von Krankenpflegern und -pflegerinnen nach Bundesland. Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Bundesland

Krankenschwester Gehalt (Median)

Saarland

4.171 Euro

Baden-Württemberg

4.128 Euro

Bremen

4.016 Euro

Bayern

4.011 Euro

Nordrhein-Westfalen

3.999 Euro

Hessen

3.964 Euro

Berlin

3.960 Euro

Rheinland-Pfalz

3.959 Euro

Hamburg

3.947 Euro

Schleswig-Holstein

3.920 Euro

Niedersachsen

3.859 Euro

Thüringen

3.732 Euro

Sachsen

3.690 Euro

Mecklenburg-Vorpommern

3.662 Euro

Sachsen-Anhalt

3.637 Euro

Brandenburg

3.615 Euro

Mit der Berufserfahrung steigt der Lohn

Der Verdienst einer Krankenschwester richtet sich nach verschiedenen Kriterien. So haben sowohl der Wohnort als auch die Berufserfahrung Einfluss auf die Höhe des monatlichen Krankenschwester-Gehalts. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit verdient eine Pflegefachkraft in Deutschland 3.944 Euro im Monat (Median). Junge Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner mit wenig Berufserfahrung erhalten zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn ein mittleres Gehalt von 3.466 Euro. Wer viele Jahre als Krankenschwester arbeitet, verdient deutlich mehr und zwar 4.455 Euro pro Monat laut Entgeltatlas.

Gehalt: Krankenschwester versus Krankenpfleger: Wer verdient mehr?

Über alle Berufe hinweg bekommen Frauen in Deutschland nach wie vor weniger Gehalt als Männer. Die durchschnittliche Gehaltslücke liegt bei 18 Prozent. Auch im Krankenhaus gibt es Unterschiede bei der Bezahlung. Eine Krankenschwester im Alter von 25 bis 54 Jahren erhält nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ein mittleres Gehalt von 3.908 Euro pro Monat. Ein Krankenpfleger bekommt ein mittleres Gehalt von 4.137 Euro und somit 229 Euro oder fast sechs Prozent mehr – für die gleiche Arbeit.

(Alle Gehaltsangaben sind Median-Angaben)

Krankenschwester misst den Puls eines Patienten

Wie viel verdient eine Krankenschwester? Das hängt unter anderem von ihrer Berufserfahrung ab.

Das Gehalt in der Pflege im Vergleich

Wie viel verdient eine Krankenschwester im Vergleich zu anderen Gesundheitsberufen? Wie groß ist zum Beispiel der Unterschied zu einer Hebamme oder zu einem Anästhesie-technischen Assistenten oder zu einem Fachkrankenpfleger auf der Intensivstation?

Gehaltsvergleich Gesundheitsberufe

Der Lohn von Krankenschwestern und -pflegern im Vergleich zu dem Verdienst von anderen Gesundheitsberufen.

Berufsbezeichnung

Gehalt

Krankenschwester / Krankenpfleger

3.944 Euro

Anästhestietechnische/r AssistentIn

4.314 Euro

Hebamme / Entbindungspfleger

4.007 Euro

FachkrankenpflegerIn Intensiv

4.394 Euro

Krankenschwester-Ausbildung: Gehalt

Um Krankenschwester oder Krankenpfleger zu werden, war bis Ende 2019 eine klassische, dreijährige Ausbildung an einer Fachschule mit praktischen Phasen im Krankenhaus notwendig. Seit 2020 gibt es diese Ausbildung nicht mehr.

Wer künftig als Krankenschwester arbeiten möchte, muss zunächst die zweijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann absolvieren. Hier lernen alle Pflegekräfte im ersten und im zweiten Ausbildungsjahr gemeinsam. Erst im letzten Lehrjahr trennen sich die Wege und die Auszubildenden werden entweder Krankenpfleger oder Krankenpflegerin, Altenpfleger oder Altenpflegerin, Kinderkrankenpfleger oder Kinderkrankenpflegerin.

Während ihrer Ausbildung erhalten Krankenschwestern im ersten Lehrjahr ein Einstiegsgehalt von 1.218 Euro pro Monat (laut Tarifvertrag TVöD Pflege 2024). Im zweiten Lehrjahr steigt das Krankenschwester-Gehalt beziehungsweise das Gehalt des Krankenpflegers auf 1.268 Euro. Im dritten Ausbildungsjahr verdient eine Krankenschwester 1.315 Euro pro Monat. Auszubildende, die nicht nach dem Tarifvertrag TVöD Pflege bezahlt werden, erhalten in der Regel einen geringeren Verdienst als Krankenschwestern mit einem Gehalt nach Tarifvertrag.

Überblick Ausbildungsvergütung laut Tarifvertrag:

  • erstes Ausbildungsjahr: 1.218 Euro
  • zweites Ausbildungsjahr: 1.268 Euro
  • drittes Ausbildungsjahr: 1.314 Euro
Junger Krankenpfleger auf einem Krankenhausflur

In der Ausbildung verdienen Krankenpfleger und Krankenschwestern das Gleiche.

Wie kann eine Krankenschwester mehr Gehalt bekommen?

Tarifverträge regeln im öffentlichen Dienst das Krankenschwester-Gehalt bzw. das Gehalt von Krankenpflegern mit Hilfe von Entgeltgruppen und -stufen. Das bringt viele Vorteile, denn dadurch steigt der Verdienst der Pflegefachkräfte kontinuierlich und ohne anstrengende Verhandlungen mit Vorgesetzten. Andererseits bedeutet das auch, dass es besonders schwierig ist, als Krankenschwester mehr Gehalt zu erhalten.

Nichtsdestotrotz gibt es Möglichkeiten, auch als Krankenschwester eine höhere Vergütung zu bekommen als das tarifliche Krankenschwester-Gehalt. Das Gleiche gilt für das Gehalt von Krankenpflegern. Eine Möglichkeit für einen höheren Verdienst ist eine berufliche Weiterbildung zum Beispiel zum Fachkrankenpfleger. Möglich sind hier zum Beispiel Fortbildungen in der Palliativmedizin oder in der Schmerztherapie.

Weiterbildung zur Fachkrankenschwester gibt es u. a. in folgenden Bereichen:

  • Anästhesie
  • Intensivmedizin
  • Palliativmedizin
  • Schmerztherapie
  • Hygiene
  • Nephrologie

Eine andere Möglichkeit, als Krankenschwester mehr Gehalt zu bekommen, ist der Wechsel in die Arbeitnehmerüberlassung (ANÜ). Bei Vertretungseinsätzen über doctari kann eine erfahrene Fachpflegekraft bis zu 38 Euro pro Stunde verdienen zuzüglich übertarifliche Zuschläge für Wochenenddienste und Nachtschichten. Und das Beste daran: Sie bestimmen, wie viel Sie arbeiten möchten. Melden Sie sich also noch heute bei doctari an!

Fazit: Krankenschwester Gehalt

Von der Ausbildung bis zur langjährigen Berufserfahrung steigt das Gehalt einer Krankenschwester bzw. das Gehalt von Krankenpflegern von etwas mehr als 1.200 Euro bis hin zu mehr als 4.000 Euro pro Monat. Je nach Bundesland und Fachgebiet variiert der Verdienst der Pflegerinnen und Pfleger jedoch sehr stark. Auch der Arbeitgeber hat einen großen Einfluss auf die Höhe des Krankenschwester-Gehalts.

Sie möchten als Krankenschwester mehr Geld verdienen und gleichzeitig Ihre Work-Life-Balance verbessern? Möchten Sie gerne selbst bestimmen, wie viel Sie arbeiten? Dann ist die Zeitarbeit eine gute Möglichkeit für Sie. Denn hier bestimmen Sie, wann und wie viel Sie arbeiten – und das bei einem höheren Gehalt. Intensivpflegerin Arnhild Tontsch berichtet hier ausführlich, warum sie ohne die Zeitarbeit Pflege nicht mehr in ihrem Beruf arbeiten würde.

Hinweis: Tarifsituation und Vergütungspraxis verändern sich regelmäßig und sind stark vom Einzelfall abhängig. Weiterführende Informationen zum Einkommen bieten statistische Dienste wie statista oder destatis, Berufs- oder Fachverbände oder Entgelttabellen für die einzelnen Tarifverträge.

Titelbild: iStock.com/FatCamera

Autor

Sabine Stahl

Die erfahrene Journalistin und Medizin-Redakteurin arbeitet seit 2021 in der doctari-Redaktion und beschäftigt sich am liebsten mit Ratgeber- und Statistikthemen.

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