Der DAK-Pflegereport zeigt die häufigsten Ursachen für eine Berufsunfähigkeit bei Pflegenden
DAK
Neben der demografischen Entwicklung hat die DAK auch die Krankschreibungen der eigenen Mitglieder ausgewertet und die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen der Pflegeberufe mit dem Durchschnitt verglichen. Genau wie im Vorjahr auch zeigen die Zahlen, dass Pflegekräfte häufiger krank sind.
Am häufigsten treten Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems auf. Je 100 Versicherter verzeichnete die DAK im Jahr 2022 etwas mehr als 400 Krankheitstage. Bei den Pflegeberufen waren es weit mehr als 600 Tage. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei psychischen Erkrankungen. Hier stehen mehr als 300 Tage im Durchschnitt knapp 600 Tagen bei Pflegenden gegenüber.
Noch drastischer sind die Krankentage von älteren Pflegenden, vor allem aus dem Bereich der Altenpflege. Hier meldet die DAK einen Durchschnitt von rund 30 Fehltagen pro Versichertenjahr. Bei den Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pflegern liegt der Wert in den Jahren 2017 bis 2022 zwischen 40 und 50 Tagen. In der Altenpflege sind es teilweise fast 55 Tage.
Der DAK Pflegereport zeigt einmal mehr, vor welchen Herausforderungen die Gesellschaft steht. Doch welche Lösungen können zur Stabilisierung der Situation beitragen? Nach Ansicht von Kiel könnte es helfen, den Pflegekräften mehr Kompetenzen zuzusprechen, um ihre Fähigkeiten effizienter nutzen zu können. „Wir sind in der Lage, mit weniger, aber kompetenzorientiert eigensetzten Fachkräften effizientere Versorgungssettings zu schaffen und Prävention zu fördern. Dafür müssen die beruflich Pflegenden in ihrer Eigenständigkeit gestärkt werden. Ohne sie werden wir die gesundheitliche Versorgung in Deutschland nicht meistern“, sagt Kiel.
Titelbild: iStock.com/Fly View Productions
Sabine Stahl
Die erfahrene Journalistin und Medizin-Redakteurin arbeitet seit 2021 in der doctari-Redaktion und beschäftigt sich am liebsten mit Ratgeber- und Statistikthemen.
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