Glücklich im Job

5 Tipps für eine bessere Work-Life-Balance als Arzt oder Pflegekraft

Junge Ärztin balanciert in der freien Natur
doctari Redaktion | 10.5.2022 | Lesedauer: 6 Minuten

ÄrztInnen und Pflegekräfte setzen sich für die Gesundheit anderer ein und riskieren dabei oft die eigene. Tipps für eine ausgewogene Work-Life-Balance.

Jeder, der in einer Klinik oder in einem Krankenhaus arbeitet, kämpft für die Gesundheit anderer Menschen. Das bedeutet oft Stress und jede Menge Überstunden. Darunter leidet nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Privatleben. Aus diesem Grund suchen viele Ärzte und Ärztinnen sowie Pflegekräfte nach einer beruflichen Alternative.

Eine Studie des Marburger Bunds bestätigt diesen Umstand. Laut einer Umfrage fühlen sich knapp 50 Prozent aller Ärztinnen und Ärzte überlastet, 21 Prozent denken darüber nach, ihren Beruf ganz aufzugeben. Doch statt den Arztkittel für immer in den Schrank zu hängen, sollten MedizinerInnen über andere Wege nachdenken, wie sie wieder glücklich und Arzt zugleich sein können.

Work-Life-Balance als Arzt und Pflegekraft – Priorität vs. Realität

Um ein erfülltes Leben führen zu können, brauchen die meisten Menschen ein Gleichgewicht aller für sie wichtigen Lebensbereiche. Eine schlechte Work-Life-Balance, also ein unausgewogenes Verhältnis zwischen bezahlter Arbeit und privaten Bedürfnissen, kann auf Dauer zu körperlichen oder psychischen Auswirkungen führen. Zu den möglichen Folgen zählen Schlafmangel, unachtsame Ernährung und Überlastung, was wiederum zu Stress, Burnout oder Depressionen führen kann. Kein Wunder, dass Oberärzte und Oberärztinnen daher als wichtigstes Auswahlkriterium für einen Arbeitsplatz eine ausgewogene Work-Life-Balance nennen, so das Ergebnis einer Umfrage des HR-Spezialisten Rochus Mummert.

In der Realität ist es genau um diese Work-Life-Balance jedoch schlecht bestellt, wie ein Blick in die Umfrage des Marburger Bundes zeigt:

1.      Knapp die Hälfte der befragten MedizinerInnen fühlt sich häufig überlastet.
2.      75 Prozent geben an, dass ihr Privatleben unter der Arbeit leidet.
3.      Die befragten ÄrztInnen arbeiten im Schnitt mehr als 49 Stunden pro Woche.

Die Folgen: 21 Prozent aller befragten ÄrztInnen erwägen, den Arztberuf ganz aufzugeben, 15 Prozent waren wegen psychischer Belastung bereits in Behandlung. Eine Zusammenfassung der Studie finden Sie hier.

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5 Tipps: Wie kann man die Work-Life-Balance als Arzt oder Pflegekraft verbessern

1. Freiräume schaffen, um Ausgleich zu ermöglichen

Auch bei einem erfüllenden Job braucht man einen Ausgleich, um abschalten zu können. Bereits wenige Minuten pro Tag haben einen positiven Effekt auf das eigene Wohlbefinden. Das Problem für ÄrztInnen und Pflegekräfte ist jedoch, dass sie kaum über freie Zeit verfügen.

Hier kann die richtige Struktur helfen und neue Freiräume schaffen. Meist sind es Kleinigkeiten, die einen positiven Effekt bringen. Nimmt man beispielsweise sein Essen mit zur Arbeit, vermeidet man langes Anstehen in der Kantine und zusätzlichen Stress. Die gewonnene Zeit kann genutzt werden, um kurz abzuschalten, etwa mit der Wechselatmung.

Auch für sportliche Aktivität müssen nicht mehrere (nicht vorhandene) Stunden pro Tag eingeplant werden, um positive Effekte zu erzielen. Selbst 10-Minuten-Workouts sind ein sinnvoller Ausgleich und ein guter Anfang hin zu mehr Wohlbefinden und einer stabilen Gesundheit.

2. Struktur in den Krankenhausalltag bringen

Strukturierte Arbeitsabläufe sind ein wichtiges Hilfsmittel gegen Stress. Ein strukturiertes Vorgehen bei administrativen Tätigkeiten kann viel Zeit sparen und Stress vermeiden. Beispielsweise kann man Entlassungsbriefe für PatientInnen schon bei der Aufnahme anlegen und nach und nach ergänzen. So wird nicht erst bei der Entlassung die ganze Arbeit fällig.

Auch die richtige Priorisierung (bzw. deren Exekution) bringt Struktur in den Alltag. Sowohl privat als auch im Beruf. Nein sagen zu können ist dabei sehr wichtig, denn bereits ein Kollege, der (unnötig) um Hilfe bittet, macht sein Anliegen zum Anliegen des anderen und die anvisierte Struktur geht verloren.

Sollte das eigene Arbeitsumfeld ein strukturiertes Arbeiten nicht ermöglichen, sollte jede Pflegekraft und jeder Arzt oder jede Ärztin überlegen, ob sie oder er wirklich die richtige Stelle gewählt hat.

3. Neues entdecken und neues lernen

Schach spielen, ein Instrument lernen, ein Museum besuchen, in dem man noch nie war. Egal was, sobald das Gehirn etwas Neues und Ungewohntes zu tun bekommt, sorgt das für Ablenkung und aktiviert eigene Ressourcen.

4. Treffen Sie sich mit Freunden und Familie

Familie und Freunde und Freundinnen sind die beste Unterstützung für ein erfülltes und glückliches Leben. Gestalten Sie deshalb bewusst gemeinsame Aktivitäten, die allen Freude machen. Gehen Sie gemeinsam spazieren oder auf ein Konzert oder planen Sie eine gemeinsame, kurze Radtour. Das kann einen größeren Erholungswert besitzen als eine aufwändig geplante Urlaubsreise.

5. Die passende Stelle für die eigenen Prioritäten finden

Es ist an der Zeit, dass medizinische Fachkräfte an ihre eigene Gesundheit denken und ihr eine klare Priorität geben. Dies ist kein Widerspruch zu einer guten Patientenversorgung. Im Gegenteil: Es ist Voraussetzung! Überlastete ÄrztInnen und Pflegekräfte machen Fehler! Deshalb brauchen sie mehr Freizeit und Flexibilität, um in Balance ihrer Profession nachgehen zu können.

Mann entspannt in einer Hängematte. Auf seinem Gesicht liegt ein Strohhut.

Zeitarbeit als Alternative für Ärzte und Pflegekräfte

Zunächst einmal muss man sich über die eigenen Prioritäten im Klaren sein. Ist der finanzielle Aspekt wichtig, will man mehr Flexibilität und Freizeit oder mehr Zeit für die Familie? Will man die Qualität des Lebens abseits des Jobs verbessern, zum Beispiel Surfen lernen oder nahe einer Skipiste arbeiten? Will man viel Sicherheit und einen festen Arbeitsort, der einen in einer strukturierten Weiterbildung zum gesetzten Karriereziel bringt? Oder will man Einsatzdauer und -ort flexibel gestalten und viele neue Orte und Fachgebiete entdecken? Will man feste Dienstpläne oder nur drei Tage pro Woche, ganz ohne Nachtdienste, nur einige Monate am Stück oder sogar ein paar Monate gar nicht arbeiten?

Je nach eigenem Fokus können Pflegekräfte sowie ÄrztInnen ihre eigenen Prioritäten perfekt mit ihrem Beruf verbinden und wahlweise in Vollzeit, Teilzeit oder als Vertretungsarzt oder Vertretungs-Pflegekraft arbeiten. Alle Optionen bieten Vor- und Nachteile, über die wir von doctari Sie gerne informieren können. Denn selbst wenn man die eigenen Prioritäten gesetzt hat und weiß, welche Anstellungsart diese am besten bietet, ist die Auswahl der richtigen Stelle mit viel Zeitaufwand und Komplexität verbunden.

Wie findet man schnell und einfach die richtige Stelle?

Als Pflegekraft oder als Arzt die richtige Stelle unter allen verfügbaren Stellen in Deutschland finden? Wie geht das? Ein Gespräch mit den Experten von doctari spart viel Zeit und Mühe. Auf Basis der eigenen beruflichen Ziele und Wünsche erhalten alle passgenaue Stellenvorschläge – abgestimmt auf die eigenen Prioritäten, egal, ob diese mehr Flexibilität, Gehalt, Freizeit oder ein gerader Weg zum Karriereziel sind.

Auf doctari, der Karriereplattform für Ärzte und Pflegekräfte, werden Sie rundum bei der Bewerbung, der Terminkoordination und dem Stellenwechsel entlastet. Durch diese Entlastung haben Sie trotz Stellenwechsel mehr Freizeit und finden eine Stelle, mit der Sie die perfekte Work-Life-Balance haben – egal ob in Vollzeit, Teilzeit oder als Vertretungsarzt.

Was versteht man eigentlich unter Work-Life-Balance?

In der Alltagssprache wird der Begriff „Work-Life-Balance” häufig einfach mit einem ausgewogenen Verhältnis von Privat- und Arbeitsleben gleichgesetzt. In der Realität lässt sich aber nicht immer festmachen, was diese Ausgewogenheit letztlich bedeutet. Eine zu hohe zeitliche Belastung ist dabei nur ein Aspekt von mehreren, die die Zufriedenheit und physische wie psychische Gesundheit von ArbeitnehmerInnen beeinträchtigen können.

Fehlende Wertschätzung der eigenen Arbeitsleistung, Konflikte mit Vorgesetzten oder KollegInnen, unzureichende Ressourcen oder ständige Unterforderung – das alles kann ebenfalls dazu beitragen, dass die positiv erlebte Arbeits- und Freizeit zugunsten einer als schädigend wahrgenommenen Arbeitsbelastung mit fehlenden Ausgleichsmöglichkeiten in den Hintergrund tritt.

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Titelbild: iStock.com/Techasen Jamjumlas

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