Gehaltsreport 2023

Pflegefachkräfte: Gehälter in Deutschland

Junger Pfleger lächelt in die Kamera.
doctari Redaktion | 11.1.2023 | Lesedauer: 3 Minuten

Pflegende gelten, gemessen an ihrer Verantwortung und an ihrem anstrengendem Job, als schlecht bezahlt. Doch wie viel genau verdienen Pflegefachkräfte in Deutschland wirklich?

Wie viel verdienen Pflegekräfte in Deutschland?

Das Gehalt einer Pflegekraft ist abhängig von vielen Faktoren wie zum Beispiel dem Fachbereich. Die höchsten Jahresgehälter erhalten laut dem Report Pflegekräfte in der Anästhesie- und Intensivpflege. Hier liegt das mittlere Jahresgehalt bei 45.600 Euro. In der Altenpflege sind es 40.140 Euro und somit 5.460 Euro weniger pro Jahr.

Als Gesundheits- und KrankenpflegerIn oder verdient man pro Jahr bei 43.200 Euro oder umgerechnet auf den Monat 3.600 Euro. Damit landen Krankenschwestern und Krankenpfleger im Gehalts-Ranking in der Mitte zwischen Anästhesie und Altenpflege mit monatlichen Löhnen von 3.800 Euro und 3.345 Euro.

Mehr Erfahrung = mehr Gehalt?

Erfahrung zahlt sich aus – das sollte man zumindest meinen. Doch Pflegekräfte in Deutschland verdienen nach mehr als zehn Jahren gerade mal 500 Euro mehr pro Monat als Berufseinsteiger, wie der aktuelle Gehaltsreport Pflege von Gehaltsreporter und doctari zeigt. Zum Vergleich: Bei Ärztinnen und Ärzten steigt das Gehalt im gleichen Zeitraum um 2.000 Euro pro Monat.

"Der Beruf der Pflegekraft hat sich stark weiterentwickelt. Pflegekräfte müssen mehr können, mehr leisten, aber das Gehalt ändert sich kaum."

Prof. Dr. Cai-Nicolas Ziegler, CEO doctari

Pflegefachkraft: Gehalt nach dem Studium

Es gibt viele Wege in die Pflege. Die meisten Pflegefachkräfte absolvieren eine dreijährige Ausbildung mit abschließendem Examen. Zu den klassischen Ausbildungsberufen gehören zum Beispiel Gesundheits- und KrankenpflegerInnen, Hebammen, KinderkrankenpflegerInnen und AltenpflegerInnen. Daneben gibt es auch Studiengänge für Pflegefachkräfte, wie zum Beispiel das Studium der Gerontologie, Pflegewissenschaften oder Pflegemanagement.

Doch zeigen sich die beiden unterschiedlichen Ausbildungswege beim Gehalt der Pflegefachkräfte in Deutschland? Laut dem Gehaltsreport liegt der Lohn nach einem Studium rund 10 Prozent über dem einer examinierten Pflegefachkraft. In Zahlen bedeutet das: Nach einer Ausbildung verdienen Pflegefachkräfte in Deutschland im Mittel 42.000 Euro pro Jahr. Nach einem Pflegestudium steigt das Gehalt auf 46.800 Euro. Somit verdienen studierte Pflegefachkräfte 4.800 Euro mehr pro Jahr. Pro Monat beträgt der Unterschied beim Lohn 400 Euro.

Gibt es regionale Unterschiede beim Gehalt von Pflegefachkräften?

Während die Gehälter von Ärztinnen und Ärzten von Bundesland zu Bundesland stark variieren, sind die Unterschiede bei den Pflege-Gehältern nicht so groß. Laut dem Gehaltsreport 2023 verdienen Pflegekräfte im Norden und im Osten Deutschlands im Mittel 42.000 Euro pro Jahr. Im Westen und im Süden sind die Gehälter etwas höher und liegen bei jährlich 43.200 Euro. Das entspricht einer Differenz von 1.300 Euro pro Jahr oder 108 Euro pro Monat.

Beim genaueren Hinsehen zeigen sich größere Unterschiede, zum Beispiel beim Gehalt eines Altenpflegers im Osten im Vergleich zum Gehalt eines Krankenpflegers im Westen. Hier stehen im Mittel 38.000 Euro pro Jahr 44.674 Euro gegenüber.

Mehr Gehalt dank Zeitarbeit

Wer mehr Geld verdienen möchte, kann über einen Wechsel in die Zeitarbeit-Pflege nachdenken. Als Vertretungskraft verdienen Pflegende deutlich mehr Geld als festangestellte KollegInnen und haben mehr Mitspracherecht beim Dienstplan. Je nach Berufserfahrung und je nach Höhe der Zuschläge, sind bei doctari, der Nr. 1 für Zeitarbeit in der Medizin, Monatsgehälter von mehr als 7.000 Euro möglich. Details inklusive zweier Rechenbeispiele für mögliche Gehälter stehen hier.

Gleicher Job, mehr Geld?

Als Vertretungskraft bei doctari können Sie weit über Tarif verdienen. Und Sie bestimmen selbst, wann und wie viel Sie arbeiten. Erfahren Sie mehr und registrieren Sie sich nun kostenlos.

Jetzt anmelden!

Über den Gehaltsreport 2023

Zeitraum der Datenerhebung: Oktober 2020 – Oktober 2022
Die Daten wurden über das Online-Tool „Gehaltscheck“ von Gehaltsreporter erhoben. Dieses wurde auf doctari.de eingebunden, wo auch die Datenerhebung stattfand. Nach Eingabe ihrer Berufs- und Gehaltsdaten konnten TeilnehmerInnen ihre Angaben direkt mit denen anderer Personen mit gleicher Berufserfahrung und Position vergleichen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie wurden von Gehaltsreporter mittels Vergleich mit weiteren Branchendaten validiert.

Stichprobenumfang:
Unbereinigt: 2.558 ÄrztInnen, 4.367 Pflegekräfte. Bereinigt: 1.923 ÄrztInnen, 2.672 Pflegekräfte. Bei der Auswertung wurden nur die Gehälter von ArbeitnehmerInnen in Vollzeit (≥ 37 Stunden) berücksichtigt. Hinweis: Bei den dargestellten Gehältern handelt es sich um das Jahresgrundgehalt ohne variable Anteile und Zulagen.

Titelbild: iStock.com/ajr_images

Autor

doctari Redaktion

Inhaltsverzeichnis
Teilen
Mehr zum Thema
Gehaltsreport 2023
Was verdient eine Ärztin oder ein Arzt in Deutschland?

Der Gehaltsreport Medizin zeigt: Beim Gehalt von Ärztinnen und Ärzten sind Fachrichtungen, Titel und Region entscheidend.

Zum Artikel >
Junge Ärztin lächelt in die Kamera
Rettungsdienst in Not
Notfallsanitäter oft unzufrieden mit ihrem Job

Deutsche Notfall- und Rettungssanitäter klagen über schlechte Arbeitsbedingungen. Viele würden sogar ihren Job aufgeben, wenn sie könnten, zeigt eine Umfrage.

Zum Artikel >
Ein Rettungssanitäter lehnt gegen einen geöffneten Rettungswagens.
Fachkräftemangel in der Pflege
„Du wirst gebraucht!”: Perspektiven für Pflegekräfte auf dem Absprung

Zu wenig Geld, zu wenig Freizeit und wenig Wertschätzung: Viele PflegerInnen hängen ihren Kasack an den Nagel. Dabei braucht Deutschland jede einzelne Pflegekra…

Zum Artikel >
Junge Pflegerin im Kasack lächelt in die Kamera
Umfrage
Schwangere Ärztinnen sorgen sich um Karriere

Eine Schwangerschaft schürt bei Ärztinnen Sorgen um die eigene Karriere, wie eine breit angelegte Umfrage nun zeigt.

Zum Artikel >
Eine schwangere Chirurgin in grüner OP-Kleidung sitzt auf einem Stuhl und liest.
Durch die Luft
Blut und Gewebe per Drohne ins Labor

Drohnen können den Transport von Blut und Gewebeproben von der Klinik ins Labor massiv beschleunigen. Eine neue Genehmigung hat die Entwicklung nun einen großen…

Zum Artikel >
Eine Drohne fliegt am blauen Himmel
Elektronische Patientenakte
Neues Verfahren könnte ePA erfolgreicher machen

Widersprechen statt selbst anmelden: Eine Mehrheit der Versicherten befürwortet, dass die elektronische Patientenakte künftig für alle gelten soll.

Zum Artikel >
Auf einem Smartphone ist das Logo der elektronischen Patientenakte zu sehen, neben einer Tastatur und einem Stethoskop.
Werden Sie jetzt Teil von doctari und finden Sie Ihren Traumjob