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Wie so oft bei Berufen aus dem Gesundheitsbereich sind die langen Arbeitszeiten ein großes Problem für die Beschäftigten. Vier Prozent der Befragten gaben an, täglich Überstunden zu leisten. Bei 40 Prozent kommt dies mindestens einmal in der Woche vor.
Hinzu kommt, dass Pausen häufig ausfallen oder verkürzt werden müssen und an freien Tagen das Telefon klingelt und Fachkräfte für ausgefallene KollegInnen einspringen müssen. Das belastet nicht nur das Privatleben und die Work-Life-Balance, sondern auch die Gesundheit der Fachkräfte.
Viele Befragte bewerteten den eigenen Gesundheitszustand als schlecht. Im Alter von 46 bis 55 Jahren gaben 38 Prozent an, dass ihr Zustand „eher schlecht“ bis hin zu „sehr schlecht“ sei. Bei den Älteren steigt der Anteil auf 46 Prozent.
Nach einer absolvierten Schicht können viele Rettungs- oder NotfallsanitäterInnen nicht gut abschalten. Bei allen Altersklassen ab 26 Jahren kommt das bei rund einem Drittel oft vor. Je älter die SanitäterInnen sind, desto größer der Anteil derer, die das Erlebte mit nach Hause nehmen. Unterstützung seitens des Arbeitgebers gibt es jedoch nicht immer. 13 Prozent der Befragten gaben an, bei negativen Erlebnissen im Einsatz keine Unterstützung vom Arbeitgeber zu erhalten, bei 35 Prozent geschieht dies nur in geringem Maß.
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Lange Schichten, kurze Pausen, schwere, körperliche Arbeit und hohe psychische Belastung: Kein Wunder, dass viele SanitäterInnen in Erwägung ziehen, ihren Job aufzugeben. 84 Prozent aller Befragten gehen davon aus, dass sie ihren Beruf nicht bis zur Rente ausüben können. Ein Viertel schafft es nach eigenen Angaben noch maximal 5 Jahre, weitere 33 Prozent höchstens noch 10 Jahre.
In Deutschland gibt es nach Angaben von www.statista.com aktuell 79.191 sozialversicherungspflichtige Angestellte im Rettungsdienst. Im Jahr 2012 waren es 43.550 Personen. Trotz der massiv gestiegenen Zahlen herrscht hierzulande Personalmangel, da viele Krankenhäuser geschlossen haben und die Zahl der Einsätze steigt. Das bedeutet, dass eine schnelle Hilfe im Notfall mittlerweile nicht mehr überall gesichert ist. Laut Norbert Wunder, Vorsitzender der verdi-Bundesfachkommission Rettungsdienst, können immer mehr Rettungs- und sogar Notarztwagen nicht eingesetzt werden, weil das Personal fehle. Dies gelte flächendeckend in allen Regionen.
In Baden-Württemberg beispielsweise wurde im Sommer eine Sonderregelung erlassen, die es qualifizierten Auszubildenden erlaubt, einen Rettungswagen zu fahren. Eine Ausnahme aufgrund von akutem Mangel an qualifiziertem Personal. Normalerweise arbeiten ein Notfallsanitäter und ein Rettungssanitäter zusammen als Einsatzteam. Der Rettungssanitäter steuert dabei den Rettungswagen und assistiert dem Notfallsanitäter. Um die Situation zu verbessern, müssen nach Ansicht von Bühler die Arbeitsbedingungen verbessert werden. So soll zum Beispiel die Wochenarbeitszeit sinken.
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Sabine Stahl
Die erfahrene Journalistin und Medizin-Redakteurin arbeitet seit 2021 in der doctari-Redaktion und beschäftigt sich am liebsten mit Ratgeber- und Statistikthemen.
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