Der Ursache auf der Spur
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Als Facharzt oder Fachärztin für Laboratoriumsmedizin verdient man in der Regel genauso viel wie andere festangestellte MedizinerInnen, die nach den ärztlichen Tarifverträgen bezahlt werden. An einer Universitätsklinik etwa startet das Gehalt eines Facharztes, einer Fachärztin bei rund 6.500 Euro brutto pro Monat.
MedizinerInnen, die klinische Forschung parallel zur Arbeit im Krankenhaus betreiben, haben davon in der Regel keinen finanziellen Vorteil. Das Gehalt von angestellten FachärztInnen oder OberärztInnen richtet sich in Krankenhäusern und Universitätskliniken nach dem jeweiligen Karrierelevel und Tarifvertrag. Die Forschungsarbeit außerhalb der klinischen Tätigkeit muss finanziert werden. Hierfür gibt es Fördermittel vom Staat, für die man sich als Ärztin oder Arzt bewerben kann und so eventuell zusätzliche Einnahmen generieren kann.
Bei WissenschaftlerInnen ohne klinische Tätigkeit orientiert sich das Gehalt an dem Arbeitgeber. Wer als wissenschaftliche/r MitarbeiterIn an einer Universität forscht, verdient nach Angaben des Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit rund 5.000 Euro im Monat (Median-Wert).
Als Arzt oder Ärztin in der freien Wirtschaft kann man wesentlich mehr verdienen. Auch die Forschungstätigkeit wird dort meist besser bezahlt als an öffentlichen Einrichtungen. Da es in der Industrie keine Bindung an Tarife gibt, sind die Gehälter nach oben unbegrenzt.
Wie bereits in der Definition erwähnt, gehört zur Forschung auch die Dokumentation und die Veröffentlichung von Ergebnissen. Dessen sollte sich jede Ärztin und jeder Arzt bewusst sein, bevor er oder sie in die Forschung wechselt. Die Finanzierung von Forschungsprojekten und die Zusammenarbeit mit Pharmafirmen und anderen internationalen Forschungslabors hängt unter anderem davon ab, wie und in welchen Fachjournalen Ergebnisse veröffentlicht werden. Dabei gilt: Nur wer neue Erkenntnisse als Erstes publiziert, erntet die Anerkennung dafür.
Publizieren im Allgemeinen, vor allem aber in renommierten Journalen, erfordert Geduld, Kontakte und interessante Ergebnisse. Häufig dauert es Monate, bis die eigenen Daten veröffentlicht sind.
Hinzu kommt, dass ÄrztInnen in der Forschung damit rechnen müssen, dass Veröffentlichungen von KollegInnen darauf abzielen, die eigenen Ergebnisse zu widerlegen. Als ForscherInnen müssen Ärzte und Ärztinnen demnach akzeptieren, dass andere WissenschaftlerInnen andere Theorien verfolgen.
Im Labor sind Nachtschichten nicht üblich, dennoch können lange Arbeitszeiten nötig sein, um ein Experiment durchzuführen.
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Das Arbeiten in der Forschung ist vor allem für wissbegierige Medizinerinnen und Mediziner das Richtige. Wer etwas bewirken und vorantreiben möchte oder Krankheiten besser verstehen will, ist im Labor gut aufgehoben. Zudem sind vor allem Ärztinnen und Ärzte, die keinen Patientenkontakt möchten, im Labor oder an einer Universität gut aufgehoben.
Andererseits muss nicht jeder, der sich für Forschung interessiert, den Klinikalltag verlassen. Facharzttitel können zum Beispiel auch in theoretischen Fächern wie Mikrobiologie, Humangenetik, Physiologie und Biochemie erworben werden. Wer parallel zum Klinikalltag forschen möchte, der muss sich allerdings auf lange Arbeitszeiten und entsprechend wenig Freizeit einstellen.
Anders sieht es bei Vollzeitforschern und Vollzeitforscherinnen aus. Die Arbeitszeiten sind dann geregelter, da Schichtdienst und Feiertagsarbeit wegfallen. Die flexible Zeiteinteilung verbessert die Work-Life-Balance und gehört zu den größten Vorteilen des Forscherdaseins. Man ist selbst für den Fortschritt der Arbeit verantwortlich, muss aber dementsprechend viel Eigeninitiative aufbringen. Wer als Arzt oder Ärztin in die Forschung möchte, muss fähig sein, sehr selbstständig zu arbeiten.
Obwohl starre Schichten sowie Nacht- und Wochenenddienste wegfallen, sind die Arbeitszeiten als Arzt in der Forschung oft länger als 8 Stunden pro Tag. Häufig bestimmen Experimente, Zellkulturen oder die Verfügbarkeit von Geräten die Arbeitsdauer. Zudem ist die Arbeit als Forscherin oder Forscher langwierig – es dauert, bis man die ersten aussagekräftigen Ergebnisse hat. Wer als Ärztin oder Arzt in die Forschung möchte, muss geduldig sein, den Wettbewerb lieben und vor allem mit Misserfolgen klarkommen.
Außerdem brauchen ForscherInnen eine hohe Frustrationstoleranz und ein gewisses Maß an Kreativität. Experimente laufen fast nie so wie ursprünglich geplant und man muss sehr flexibel sein. Wenn man als Arzt oder Ärztin in die Forschung gehen möchte, sollte man außerdem ein gesundes Selbstbewusstsein und vor allem viel Begeisterung für den Forschungsbereich mitbringen.
Viele Ärztinnen und Ärzte lieben ihren Beruf, sind jedoch unzufrieden mit den Rahmenbedingungen im Krankenhaus oder einer anderen medizinischen Einrichtung. Wie eine aktuelle Umfrage des Marburger Bundes zeigt, erwägt ein Viertel aller MedizinerInnen, den Arztberuf aufzugeben und einen alternativen Karriereweg zu gehen. Wer allein aufgrund der ungeregelten Arbeitszeit, der Bezahlung oder der schlechten Work-Life-Balance die Arbeit im Krankenhaus aufgeben möchte, sollte über eine Karriere als Vertretungsarzt oder -ärztin nachdenken. Sie ermöglicht es, weiterhin als Arzt oder Ärztin tätig zu sein und das bei deutlich besseren Bedingungen.
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doctari Redaktion
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