Sich um das Wohl von anderen zu kümmern, ist erfüllend. 84 Prozent der Pflegekräfte empfinden ihren Beruf als sinnstiftend. Das zeigt die Umfrage „Pflege, wie geht es dir“ vom Deutschen Bundesverband für Pflegeberufe (DBfK), deren Ergebnisse zum Tag der Pflegenden veröffentlicht wurde.
Pflegekräfte wünschen sich mehr Wertschätzung
Doch Sinn allein reicht nicht aus, um glücklich in diesem Job voller Verantwortung und Herausforderungen zu werden. Nur 59 Prozent der Befragten würden ihren Beruf erneut wählen. Für die Unzufriedenheit unter Pflegekräfte gibt es viele Gründe, angefangen von den Arbeitsbedingungen, die sicher nicht so leicht verändert werden können, bis hin zur fehlenden Wertschätzung in der Gesellschaft. Das wiederum ließe sich schnell, einfach und sogar ohne Kosten ändern.
Immerhin 59 Prozent der befragten Pflegekräfte haben das Gefühl, dass die Gesellschaft ihre Kernkompetenzen nicht anerkennt. Das kennt auch Intensivkrankenschwester Bianca Kohl. Sie wünscht sich mehr Akzeptanz, Verständnis und Wertschätzung dafür, dass 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr jemand da ist für all die Pflegebedürftigen. „Wir opfern unsere Wochenenden, wir sind an Feiertagen nicht bei unseren Familien, um andere Menschen zu pflegen", sagt Bianca.
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Personalmangel wird sich weiter verschärfen
Neben verlässlichen Dienstplänen und einem angemessenen Gehalt ist es genau diese Wertschätzung, die Pflegekräften fehlt, um ihren Beruf wieder mit Freude auszuüben – und das ist für die gesamte Gesellschaft wirklich wichtig. Denn während der Bedarf an Pflegekräften wächst, gehen in naher Zukunft mit der Babyboomer-Generation sehr viele von ihnen in Rente. Hinzu kommt, dass Pflegekräfte häufig in Teilzeit arbeiten und viele noch vor dem offiziellen Rentenalter mit ihrem Beruf aufhören möchten.
28,8 Prozent der Befragten denken oft daran, ihren Beruf aufzugeben nach dem Motto „Raus aus der Pflege“, manche von ihnen sogar täglich, wie die Befragung zeigt. Besonders hoch ist die Quote an Wechselwilligen bei denjenigen Pflegekräften, die angaben, ihre Kompetenzen nicht vollständig nutzen zu können. Hier könnte das geplante Pflegekompetenzgesetz etwas bewirken. Denn 73 Prozent der Befragten gaben an, Tätigkeiten zu erledigen, die nichts mit Pflege zu tun haben.
Mehr Kompetenzen für mehr Zufriedenheit
Das bedeutet, die Pflegekompetenzen müssen im Rahmen des geplanten Pflegekompetenzgesetzes zügig und umfassend ausgeweitet werden. So sieht es auch Bernadette Klapper, Bundesgeschäftsführerin des DBfK. Sie fasst die Botschaften der Umfrage unter den Pflegekräften wie folgt zusammen: „Wir sind bereit für eine Erweiterung unserer Kompetenzen und für mehr Verantwortung, wenn die Bedingungen stimmen. Wir sind aber auch bereit, den Beruf zu verlassen, wenn unser Können und unsere Motivation weiterhin ignoriert werden.“
