Die Digitalisierung in der Gesundheitsbranche schreitet voran
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Das Opt-out-Verfahren, wie es von der Bundesregierung für die ePA geplant ist, würde bedeuten, jede/r Versicherte bekommt automatisch eine elektronische Patientenakte. Möchte er oder sie das nicht, muss widersprochen werden. Die nun veröffentlichte Umfrage zeigt: 31 Prozent der TeilnehmerInnen gaben an, bei einem solchen Verfahren zu widersprechen. Dennoch stimmen 65 Prozent für das Opt-out-Verfahren.
Eine weitere Fragestellung zur elektronischen Patientenakte war die nach dem zuständigen Befüller. Wer soll die Daten in die Akten eintragen? Wem vertrauen die Deutschen in dieser Hinsicht am meisten? Die Antwort lautet: ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin. 47 Prozent der Befragten fänden es gut, wenn die Arztpraxis die Daten einträgt. 21 Prozent wollen, dass dies von den Krankenkassen erledigt wird. 6 Prozent möchten es selbst tun und 18 Prozent möchten die ePA ohnehin nicht nutzen.
Die ePA soll alle wichtigen Daten eines oder einer Krankenversicherten digital bündeln wie etwa bisherige Krankengeschichte, Untersuchungen, Medikamente oder Allergien. So haben vor allem FachärztInnen einen schnellen Überblick über Vorbehandlungen und Vorbefunde.
Die Befragten sehen in der ePA vor allem den Nutzen, dass die Ärztin oder der Arzt besser über die Vorgeschichte informiert ist. Das gaben 52 Prozent der Befragten an. 49 Prozent erhoffen sich, dass die BehandlerInnen mehr Informationen durch die ePA erhalten und so bessere Entscheidungen treffen können. Für 39 Prozent ist das einfache Zugreifen auf die eigene Behandlungsgeschichte ein Vorteil der elektronischen Akte. Einen praktischen Nutzen, nämlich das Erinnern an Arzttermine sowie eine Warnung vor möglichen Wechselwirkungen, sehen 37 Prozent als Plus an.
Die größten Bedenken gegen die ePA haben die Befragten aufgrund von Datenschutz. 24 bzw. 32 Prozent fürchten, dass ÄrztInnen bzw. Krankenkassen nicht vorsichtig genug mit den sensiblen Gesundheitsdaten umgehen.
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Sabine Stahl
Die erfahrene Journalistin und Medizin-Redakteurin arbeitet seit 2021 in der doctari-Redaktion und beschäftigt sich am liebsten mit Ratgeber- und Statistikthemen.
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