Höhere Mindestlöhne

Mehr Geld für Altenpfleger und Altenpflegerinnen

Sabine Stahl | 31.8.2023 | Lesedauer: 2 Minuten

Der Mindestlohn für Altenpfleger und Altenpflegerinnen in Deutschland soll auf bis zu 20,50 Euro pro Stunde steigen, wie die fünfte Pflegekommission nun beschlossen hat.

Einstimmig hat die fünfte Pflegekommission eine deutliche Steigerung des Mindestlohns für die Beschäftigten in der Altenpflege beschlossen. Das bedeutet für alle Pflegenden in entsprechenden Einrichtungen, dass ihr Stundenlohn in den kommenden Jahren stufenweise steigen wird. Je nach Qualifikation sind ab 2025 demnach mehr als 20 Euro pro Stunde möglich. Das entspricht einem Plus von etwa 16 Prozent im Vergleich zum aktuell geltenden Stundenlohn von 17,65 Euro für Pflegefachkräfte wie etwa examinierte AltenpflegerInnen. Für Hilfskräfte steigt der Stundenlohn schrittweise von aktuell 13,90 Euro auf 16,10 Euro – ebenfalls ein Plus von rund 16 Prozent.

Mindestlohn Altenpflege

Wie genau sich der Mindestlohn in der Altenpflege entwickeln wird, zeigt die folgende Tabelle.

Berufsgruppe

Aktueller Mindestlohn

Mindestlohn ab Dez. 2023

Mindestlohn ab Mai 2024

Mindestlohn ab Juli 2025

Pflegehilfskraft

13,90 Euro

14,15 Euro

15,50 Euro

16,10 Euro

Qualifizierte Pflegehilfskraft

14,90 Euro

15,25 Euro

16,50 Euro

17,35 Euro

Pflegefachkraft

17,65 Euro

18,25 Euro

19,50 Euro

20,50 Euro

Junger Pfleger mit Bart hilft einem pflegebedürftigem Mann aus dem Bett.

Faire Bezahlung für eine anspruchsvolle Arbeit

Aktuell arbeiten in Deutschland rund 1,3 Millionen Menschen in Einrichtungen, für die die neuen Löhne gelten werden. „Die Anhebung des Mindestlohns ist ein wichtiger weiterer Schritt auf dem Weg zu einer fairen Entlohnung für alle Pflege- und Betreuungskräfte. Es ist ein Zeichen der Anerkennung dafür, was Pflegende täglich leisten,“ sagt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach angesichts der Beschlüsse. Auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil begrüßt die Entscheidung und das damit einhergehende zusätzliche Geld für Altenpflegende: „Pflegekräfte arbeiten hart und oft unter schwierigen Bedingungen. Menschen zu pflegen, bedeutet ein hohes Maß an Verantwortung und Belastung. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass die Pflegekräfte gute Arbeitsbedingungen haben, die nicht krank machen.“

Mehr Geld für mehr Pflegekräfte

Mit diesem Statement spielt Heil darauf an, dass in der Pflege schon lange ein gravierender Fachkräftemangel herrscht. Zudem erkranken Pflegekräfte häufiger an Burnout als die Durchschnittsbevölkerung. Eine bessere Bezahlung soll den Beruf deshalb attraktiver machen und somit mehr Menschen zu einer Ausbildung in diesem Bereich motivieren. Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass 2022 deutlich weniger Menschen eine Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann starteten als ein Jahr zuvor.

Titelbild: iStock.com/kzenon

Autor

Sabine Stahl

Die erfahrene Journalistin und Medizin-Redakteurin arbeitet seit 2021 in der doctari-Redaktion und beschäftigt sich am liebsten mit Ratgeber- und Statistikthemen.

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