Weiterbildung für ÄrztInnen

CME-Punkte sammeln: Weiterbildung mit wenig Aufwand und Kosten

Junger Arzt mit Brille hält ein Tablet in der Hand und blickt freundlich in die Kamera.
Karin Greeck | 25.10.2023 | Lesedauer: 4 Minuten

Ärztinnen und Ärzte sind gesetzlich zur regelmäßigen Fortbildung verpflichtet. Die sogenannten CME-Punkte können heute auch per Podcast erworben werden.  

Medizinisches Wissen, Forschung und Technik entwickeln sich permanent weiter. Damit Ärztinnen und Ärzte immer auf dem neusten Stand sind, ist eine kontinuierliche Weiterbildung essenziell. Nur so können die Ausübenden medizinischer Fachberufe auch die bestmögliche Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten gewährleisten. Ein wichtiger Baustein in der Erweiterung medizinischer Kenntnisse und Qualifikationen ist der Erwerb von CME-Punkten.  

Was sind CME-Punkte?  

Den gesetzlichen und berufsrechtlichen Rahmen zur ärztlichen Fortbildung gibt in Deutschland die Bundesärztekammer vor. Hier steht festgeschrieben, dass für alle Ärztinnen und Ärzte eine Fortbildungspflicht besteht – Psychotherapeutinnen und -therapeuten inklusive. Als Nachweis über die Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen dient ein Punktesystem, in dem sogenannte CME-Punkte erworben werden.

CME steht für Continuing Medical Education, also eine kontinuierliche medizinische Weiterbildung. Die Bundesärztekammer schreibt den Erwerb von 250 Fortbildungspunkten innerhalb von fünf Jahren vor. Ob alle Punkte in einem Jahr oder verteilt über den gesamten Zeitraum erworben werden, können die Teilnehmenden der Fortbildungen individuell entscheiden.

Ist die vorgeschriebene Punktzahl erreicht, erstellt die zuständige Landesärztekammer ein Fortbildungszertifikat. Dieses wird regelmäßig von der Kassenärztlichen Vereinigung oder bei Anstellung im Krankenhaus von der Klinikleitung überprüft. Die Möglichkeiten für den Erwerb von CME-Punkten sind vielfältig und gewisse Aspekte müssen bei der Wahl der Fortbildung berücksichtigt werden. 

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CME-Punkte sammeln: Anbieter finden und prüfen 

Angebote für den Erwerb von Fortbildungspunkten findet man viele. Ein klassischer Weg ist der Besuch von medizinischen Fortbildungsveranstaltungen wie Konferenzen, Kongresse oder Seminare. Wichtig hierbei ist, dass eine Fortbildung durch die zuständige Landesärztekammer zertifiziert ist. Auch sollte man darauf achten, wer hinter einer Fortbildung steckt: Kommen die Referenten zum Beispiel aus der Pharmaindustrie oder ist eine Veranstaltung durch Medizinproduktehersteller gesponsert, ist eine unabhängige Informationsvermittlung nicht mehr garantiert.

Zu den gängigen Anbietern von Fortbildungen zählen die Ärztekammern selbst, die Kassenärztliche oder die Hausärztliche Vereinigung sowie Gewerkschaften, Vereine, Stiftungen oder Kliniken. Die Kosten für CME-zertifizierte Weiterbildungen variieren abhängig von der Dauer und dem gewählten Format. In vielen Fällen lassen sich durch Fortbildungen, die zeitlich weniger aufwendig sind, auch Kosten sparen. Hier sollte jede Ärztin, jeder Arzt abwägen, welche Art der Fortbildung in einem gesunden Verhältnis zum eigenen Dienstplan steht und auch alternative Wege für den Erwerb von CME-Punkten im Berufsalltag in Betracht ziehen.

Checkliste für CME-Fortbildungen: 

  • die Veranstaltung ist zertifiziert durch die LÄK 
  • Referenten und Veranstalter sind unabhängig 
  • Kosten, Zeitaufwand und Punkteerwerb stehen in einem guten Verhältnis 
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Fünf alternative Wege für den Erwerb von CME-Punkten 

Neben klassischen Kongressen und Fortbildungsseminaren können Ärztinnen und Ärzte auch alternative Wege wählen, um CME-Punkte effizient und praxisnah zu erwerben.    

  1. 1.
    Online-basierte Weiterbildungen: Spätestens seit der Corona-Pandemie sind auch für Ärztinnen und Ärzte neue Formate entstanden, dank derer CME-Punkte zeit- und kostensparenden erworben werden können. Online-basierte Weiterbildungen bieten sich besonders dann an, wenn der ohnehin stressige Praxis- oder Klinikalltag nur wenig Zeit lässt für Fortbildungen. Ob Online- oder Hybrid-Teilnahme am Kongress, Webinar oder Seminar – in der Regel können web-basierte Fortbildungen von überall aus absolviert werden.  
  2. 2.
    Podcasts: Darüber hinaus bieten Wissensplattformen wie AMBOSS oder doctolib seit einiger Zeit auch Podcasts als neues und beliebtes CME-Format an. Die Folgen können bequem unterwegs oder vom heimischen Sofa aus gehört werden und mittels anschließender Lernerfolgskontrolle lassen sich quasi „to go“ CME-Punkte sammeln.  
  3. 3.
    Fortbildung auf Reisen: Bei reisemedizinischen Fortbildungen im Ausland kann die Weiterbildung mit dem persönlichen Interesse an Reisen und anderen Ländern verbunden werden. Das gilt insbesondere für die Bereiche Reise-, Kreuzfahrt-, Tropen- oder auch Tauchmedizin. Hier gibt es viele Anbieter, die Kompaktreisen mit CME-Zertifizierung anbieten. Zudem können auch auf medizinischen Missionseinsätzen CME-Punkte verdient werden. 
  4. 4.
    Fortbildungsveranstaltungen im Ausland: Nach eigenen Angaben ist die Bundesärztekammer bestrebt, die Teilnahme an Fortbildungen im Ausland zu erleichtern und den Punkteerwerb bei nationalen Institutionen anzuerkennen. Mit folgenden Ländern bestehen hierzu bereits Vereinbarungen: Österreich, Schweiz, Kanada, USA, Israel. 
  5. 5.
    Eigene Veröffentlichungen und Vorträge: Eigene Forschungen und die Veröffentlichung in Fachzeitschriften können ebenfalls CME-Punkte einbringen. Hierfür müssen allerdings bestimmte inhaltliche und formale Anforderungen eingehalten werden. Als Referent auf einer Fachveranstaltung gibt es zusätzlich zu den Punkten für die Teilnahme einen Punkt pro Beitrag. 

Gut zu wissen: Rechte und Pflichten 

Bei einer Festanstellung in der Klinik besteht die Möglichkeit, dass sich der Arbeitgeber an den Kosten für die Fortbildung beteiligt oder diese ganz übernimmt. Gut zu wissen ist auch, dass die Ausgaben für Fortbildungen aus beruflichen Gründen steuerlich geltend gemacht werden können (als Werbungskosten bzw. als Betriebsausgabe für selbständige Ärztinnen und Ärzte). Halten sich Ärztinnen oder Ärzte nicht an die Fortbildungspflicht, kann dies letztlich zur Entziehung der Zulassung führen. 

Titelbild: iStock.com/Tinpixels

Autor

Karin Greeck

Als freie Journalistin findet sie immer die richtigen Worte, um auch komplexe Sachverhalte verständlich darzustellen. Spezialgebiete: spannende Interviews und Reportagen.

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