Wie wird man Facharzt für Pathologie?

Wer sich für die Weiterbildung zum Facharzt Pathologie interessiert, steht vermutlich mit dem Medizinstudium schon fast am Ende. Wie verläuft also der berufliche Weg in die Pathologie? Welche Karrieremöglichkeiten stehen mit dem Titel offen?

Weiterbildung zum Facharzt für Pathologie

Für die Facharzt-Weiterbildung sind ein abgeschlossenes Medizinstudium und die Approbation erforderlich. Viele Studierende und Absolventen haben die Pathologie als Grundlagenfach in Erinnerung, wobei sich die Weiterbildung zum Facharzt stark von den im Grundstudium vermittelten Eindrücken unterscheiden kann. Wer ausprobieren möchte, ob die Pathologie etwas für ihn/sie ist, kann schon während des Studiums die Famulatur (Pflichtpraktikum) in diesem Bereich absolvieren. Alternativ können die Doktorarbeit oder das praktische Jahr der erste Türöffner ins Fachgebiet sein.

Wer sicher ist, eine Weiterbildung zur Pathologin bzw. zum Pathologen antreten zu wollen, muss sich eine anerkannte Weiterbildungsstätte wie ein geeignetes Krankenhaus suchen. Hier erfolgt die Bewerbung auf eine Assistenzarztstelle. Ein Wechsel in die Pathologie ist auch möglich, wenn man bereits eine Stelle in einem anderen Fachgebiet angetreten hat.

Die Weiterbildung zum Pathologie-Facharzt umfasst insgesamt sechs Jahre (72 Monate). Maximal zwei Jahre (24 Monate) dürfen auch in der Neuropathologie verbracht werden. Bis zu ein Jahr (12 Monate) in einem beliebigen Fachgebiet kann auf den Pathologen-Titel angerechnet werden.

Inhalte der Weiterbildung zum Facharzt Pathologie

Das Fachgebiet Pathologie wird häufig mit anderen Teilbereichen der Medizin verwechselt. So werden Kriminalfälle in der Regel nicht durch Pathologinnen bzw. Pathologen bearbeitet, denn damit beschäftigen sich Rechtsmedizin und Forensik. Auch die Neuropathologie bildet ein eigenes Fachgebiet, weshalb Erkrankungen des Nervensystems nicht (mehr) zum direkten Aufgabenspektrum der klassischen Pathologie gehören.

Im Medizinstudium sollten der Bewerberin bzw. dem Bewerber insbesondere Anatomie (Aufbau des Körpers) und Histologie (Gewebelehre) Spaß gemacht haben. In der Weiterbildung werden unter anderem übergreifende Inhalte wie spezielle Anatomie oder Mikro- und Makroskopie vermittelt.

Karrieremöglichkeiten und Perspektiven für Pathologen

Zwischen 2017 und 2019 haben 221 Medizinerinnen die Facharztbezeichnung für Pathologie erworben (Stand: 2020). Die Weiterbildung zur Pathologin bzw. zum Pathologen gilt als sehr fordernd. Danach haben die Fachärzte und Fachärztinnen jedoch exzellente berufliche Perspektiven, weil viele Wege offen stehen.

Wer seine Zukunft in der Wissenschaft sieht, sollte versuchen, berufliche Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Mit weniger als 41 Prozent sind Frauen in der Pathologie noch unterrepräsentiert. Das Fachgebiet gilt jedoch als familienfreundlich, da sich die Arbeit verhältnismäßig gut planen lässt. Fachärzte für Pathologie können sich auf eine spannende Karriere mit besten Aussichten freuen.

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Stand: Mai 2022