Berufsbild: Pathologie

Als ärztlicher Allrounder in der Diagnostik ist die Fachärztin, der Facharzt für Pathologie sehr wichtig für die gesamte Medizin. Die Tätigkeit verspricht eine attraktive Work-Life-Balance, gilt aber aufgrund der konzentrierten Schnittstellenarbeit als sehr fordernd.

Facharzt Pathologie: Mikroskop statt Stethoskop

Pathologinnen und Pathologen werden von anderen Fachärzten angefragt, um Diagnosen zu stellen und spezielle Untersuchungen durchzuführen. Wenn Patienten im Krankenhaus aus unklaren Gründen versterben, werden die sterblichen Überreste für die Pathologie freigegeben, um durch eine Obduktion die Todesursache festzustellen.

So werden Pathologinnen und Pathologen während ihrer Arbeit mit sehr seltenen Krankheitsbildern konfrontiert und liefern wahre Detektivarbeit an toten Körpern und menschlichem Gewebe. Im 19. Jahrhundert wurden die ersten pathologischen Institute gegründet, was von entscheidender Bedeutung für die weitere Entwicklung der Medizin war. Die Erkenntnisse von Pahtologen ermöglichen es, für die Zukunft zu lernen.

Kompetenzen eines Facharztes für Pathologie

Das Gebiet der Pathologie beschäftigt sich in erster Linie mit den Ursachen und der Entstehung von Krankheiten. Ebenso müssen die Fachärzte und Fachärztinnen Gewebeproben und Amputationen beurteilen können, um ihre Kolleginnen und Kollegen in der Patientenbehandlung mit fachlicher Beratung zu unterstützen. Deswegen unterscheiden sich die geforderten Kompetenzen der Pathologinnen und Pathologen mitunter stark von anderen Gebieten. Sie umfassen unter anderem:

  • Präparations- und Nachweismethoden (Gewebe haltbar machen und untersuchen)
  • Obduktionstätigkeit
  • Befunderstellung (besonders für Gynäkologie und Onkologie)
  • Wissenschaftliche Gutachtenerstellung
  • Digitale Pathologie (Ersatz von Mikroskopen durch Befundung am Computer)
  • Mitwirkung an interdisziplinären Konferenzen
  • Pflege von Biodatenbanken

In pathologischen Instituten werden nicht nur Leichen oder einzelne Körperteile begutachtet. Auch Abstriche gehen zum Beispiel in die Pathologie. Diese werden im Labor aufbereitet, sodass der Facharzt oder die Fachärztin krankhafte Veränderungen unter dem Mikroskop bzw. am Computerbildschirm erkennen kann.

Grundsätzlich handelt es sich um ein Fach, das einer gewissen Vorliebe für Mediennutzung bedarf, denn Pathologinnen und Pathologen sitzen mitunter einen Großteil ihrer Zeit am Schreibtisch. Ebenso halten sie sehr intensive Rücksprachen mit Kolleginnen und Kollegen, um Diagnosen zu erklären und beratend zur Seite zu stehen. Ein Facharzt für Pathologie arbeitet also nicht als Einzelkämpfer und muss, genau wie andere Fachärzte, sehr gute kommunikative und soziale Fähigkeiten mitbringen.

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Stand: Mai 2022