Was müsste sich verbessern, damit ehemalige Pflegekräfte zurückkehren?
Mehr Kolleginnen und Kollegen – das würde für viele Pflegefachkräfte in Deutschland ihren Job attraktiver machen. Dabei ist vor allem der tatsächliche Personalbedarf entscheidend. Was für eine Art von Pflegekraft wird benötigt? Eine Fachkraft oder eine Hilfskraft? Werden die Fachkräfte entsprechend ihrer Qualifikationen eingesetzt? Die Antworten auf diese Fragen sind relevant, wenn Pflegefachkräfte über die Attraktivität ihres eigenen Berufs nachdenken.
Starre Strukturen und hierarchische Führungsstile sind nach Ansicht vieler Pflegekräfte nicht mehr zeitgemäß und wirken sich negativ auf die Zufriedenheit der Pflegenden aus. Die Fachkräfte wünschen sich stattdessen eine partnerschaftliche und unterstützende Führung. Hierzu gehörten Team-Entwicklung, Beteiligung an Entscheidungen und die Förderung der Stärken einzelner Pflegekräfte.
Was wünschen sich Pflegende noch von ihrem Arbeitsplatz der Zukunft? Zum einen wünschen sich viele Pflegende Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen. Zum anderen könnte die Digitalisierung den Beruf attraktiver machen. Hierzu zählen etwa ein stabiler Internetzugang, der Einsatz der elektronischen Patientenakte und eine elektronische Pflegeplanung und -dokumentation.
Pflegekräfte fehlen überall und das meist in großer Zahl. Mit der groß angelegten Studie zur Attraktivität des Pflegeberufes wollte die Bundesregierung Erkenntnisse gewinnen, wie sie dem Fachkräftemangel begegnen kann. Hierfür wurde zum einen Fachliteratur systematisch ausgewertet und zum anderen wurden mehr als 5.500 Pflegekräfte und Auszubildende befragt.
Die wichtigsten Ergebnisse zeigen, dass an vielen Schrauben gedreht werden muss. Eine angemessene Bezahlung, mehr Personal und eine bessere Work-Life-Balance sind für die Pflegekräfte wichtig. Gemeinsam mit der Studie hat das Bundesgesundheitsministerium bereits Ansätze veröffentlicht, wie sie den Wünschen begegnen möchte wie zum Beispiel mit dem Mindestlohn in der Pflege oder einer finanziellen Förderung für Maßnahmen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ob all das Wirkung zeigt, vor allem genügend Wirkung, bleibt abzuwarten.
Titelbild: iStock.com/sturti
Sabine Stahl
Die erfahrene Journalistin und Medizin-Redakteurin arbeitet seit 2021 in der doctari-Redaktion und beschäftigt sich am liebsten mit Ratgeber- und Statistikthemen.
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