Als Medizinjournalist verbringt man die meiste Zeit am Schreibtisch.
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Der Medizinjournalismus bietet für Ärzte und Ärztinnen ideale Voraussetzungen für einen Quereinstieg. Tatsächlich haben die meisten Medizinjournalisten Medizin studiert und sich so die notwendige fachliche Expertise angeeignet. Eine journalistische Ausbildung ist keine Voraussetzung für den Quereinstieg, da der Beruf Journalist in Deutschland nicht geschützt ist und sich theoretisch jeder so nennen darf.
In der Praxis ist es jedoch schwierig, als Quereinsteiger ohne journalistische Ausbildung in ein Fachressort einzusteigen. Die beste Einstiegsmöglichkeit für interessierte Ärzte und Ärztinnen ist eine Nebenbeschäftigung als freier Mitarbeiter oder freie Mitarbeiterin für die örtlichen Medien. So können Erfahrungen gesammelt und Grundlagen der journalistischen Stilmittel und der Arbeitsweise erlernt werden. Außerdem können Ärzte in dieser Zeit wichtige Kontakte zu verschiedenen Medien knüpfen und risikofrei abwägen, ob Medizinjournalismus ein geeignetes Tätigkeitsfeld für sie darstellt.
Sobald man sich mit einigen Beiträgen bei einer Zeitung oder Zeitschrift etabliert hat, kann man als freier Mitarbeiter im Wissenschaft- oder Medizinressort der Redaktion arbeiten und sich gegebenenfalls für eine Festanstellung bewerben. Einige Verlage bieten auch Volontariate für Ärzte und Ärztinnen an. Diese Programme sind jedoch sehr begehrt und es gibt nur vergleichsweise wenige Plätze.
Zudem gibt es für Ärztinnen und Ärzte die Option, eine journalistische Ausbildung per Fernstudium zu absolvieren. Während der Weiterbildung kann man weiterhin als Arzt arbeiten und Geld verdienen. Wer sich für solch eine Weiterbildung interessiert, erhöht seine Einstellungschancen als Medizinjournalist, hat jedoch die zeitliche und mentale Doppelbelastung von Fernstudium und Arztberuf.
Wie für die meisten Fachjournalisten ist eine Festanstellung für Medizinjournalisten eher unüblich. Nur Fachmedien mit relativ kleinen Redaktionen bieten vereinzelt Festanstellungen, obwohl auch hier der Großteil der Beiträge von freien Medizinjournalisten bezogen wird. In Deutschland arbeiten rund 2.000 Medizinjournalisten und Medizinjournalistinnen, der Großteil davon freiberuflich. Das bietet den Medien die Möglichkeit, über ein viel breiteres Themenspektrum zu berichten als mit Festangestellten.
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Als Medizinjournalist kann man zum Beispiel in der Pharmaindustrie arbeiten. Dabei geht es meist darum, informierende Texte über Medikamente der entsprechenden Pharmafirma zu schreiben oder für Medizinprodukte zu werben. Dies erfolgt über Web-Texte oder Beiträge für Informationsbroschüren. Das Gleiche gilt für alternativmedizinische Präparate, die hauptsächlich von HeilpraktikerInnen verwendet werden.
Eng verwandt ist eine Anstellung bei PR-Agenturen, welche KundInnen aus dem Gesundheitsbereich betreuen. In der Öffentlichkeitsarbeit sind Medizinjournalisten und -journalistinnen stets gefragt, da sie die journalistische Arbeitsweise und die medizinischen Inhalte kennen und Pressemitteilungen und Werbung entsprechend aufbereiten und attraktiv darstellen können. Außerdem können Medizinjournalisten auch in Pressestellen großer Kliniken oder Gesundheitsbehörden arbeiten. Hier werden sie eingesetzt, um über die medizinischen Vorgänge und Fortschritte zu berichten oder wichtige Informationen zu veröffentlichen.
Medizinjournalistinnen und -journalisten mit medizinischem und naturwissenschaftlichem Know-how werden vermehrt auch von Buchverlagen angestellt, um dort Kapitel für medizinische Lehrbücher zu verfassen. Wer informative Artikel und Kommentare über die neuesten Forschungsergebnisse für die allgemeine Bevölkerung verfassen möchte, der ist bei den Wissenschaftsressorts von Zeitschriften wie dem Spiegel oder der Zeit gut aufgehoben.
Hier wird häufig nach Artikeln gefragt, die einen Mix aus Fachbeiträgen und verbraucherrelevanten Themen darstellen. Bei Magazinen nehmen die Online-Medien eine wachsende Bedeutung ein. Medizinjournalistinnen und Medizinjournalisten werden dort gebraucht, um Fachinhalte für medizinische Laien zu erklären. Generell ist es eine der wichtigsten Fragen und Entscheidungen für den Medizinjournalist, in welcher Branche und für welches Zielpublikum er schreiben will und kann.
Die wichtigste Aufgabe, die der Medizinjournalist oder die Medizinjournalistin in jedem Tätigkeitsbereich ausübt, ist das Informieren. Wenn es um Artikel für Medizinerinnen und Mediziner mit wissenschaftlichem Fachwissen geht, dann können aktuelle Informationen in Fachmedien kürzer und detaillierter dargestellt werden. Hier muss kein Grundlagenwissen vermittelt werden. In Publikumsmedien für Laien muss der Medizinjournalist hingegen auch Hintergründe des Themas darstellen und den Sachverhalt einordnen können.
Wer Artikel für die breitere Bevölkerung schreibt, sollte nur die wichtigsten Informationen angemessen erklären und keine Fachsprache verwenden. Alle für den Artikel notwendigen Fachbegriffe müssen entsprechend erklärt und in einfachere Sprache übersetzt werden. Zudem muss eine Medizinjournalistin, ein Medizinjournalist fähig sein, englische Inhalte zu verstehen und angemessen ins Deutsche zu übersetzen, da viele Fachbeiträge in Englisch geschrieben sind.
Natürlich nimmt die Medizinjournalistin, der Medizinjournalist auch die Rolle als Entertainer ein. Wer medizinische Artikel oder Beiträge liest – egal ob Laie, Naturwissenschaftler oder Mediziner – macht dies zu einem gewissen Grad als Unterhaltung. Die Beiträge müssen lebendig und interessant gestaltet werden und zum Weiterlesen anregen.
Grundsätzlich sollte die Medizinjournalistin, der Medizinjournalist stets objektiv und informativ berichten. Unter Umständen und je nach Beitragsformat kann auch die persönliche Meinung in einen Artikel einfließen. Wichtig ist, dass der Medizinjournalist, die Medizinjournalistin sich nicht blenden lässt und in den Artikeln falsche Hoffnungen erzeugt. Studien und wissenschaftliche Forschung müssen kritisch evaluiert werden. Bei allen medizinischen Themen, sei es Gesundheitspolitik, Gesundheitsrecht, Forschung oder Medikamentenentwicklung, müssen alle Vor- und Nachteile betrachtet werden, bevor der Artikel verfasst wird. Sonst könnte die Glaubwürdigkeit der MedizinjournalistInnen leiden.
Ein Netzwerk aus ÄrztInnen, ProfessorInnen und ApothekerInnen hilft sehr im Medizinjournalismus.
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Medizinisches Wissen hat eine kurze Halbwertszeit, das hat die Pandemie sehr deutlich gezeigt. Vor allem zu Beginn wurden fast jeden Tag neue wissenschaftliche Erkenntnisse veröffentlicht. Wer als Medizinjournalistin, als Medizinjournalist arbeiten will, muss sich ständig weiterbilden. Dabei gilt es nicht nur die medizinischen Inhalte, sondern auch die Rahmenbedingungen wie Politik und Wirtschaft im Blick zu halten. All dies muss die Medizinjournalistin, der Medizinjournalist entsprechend dokumentieren und niederschreiben.
Für Medizinjournalistinnen und Medizinjournalisten ist eine gründliche und gut strukturierte Recherche die Basis für jeden Artikel. Artikel mit Aufmerksamkeit erregenden Schlagzeilen verkaufen sich zwar gut, doch der Inhalt des Textes muss der Überschrift gerecht werden. Als Medizinjournalist sollte man also keine Meldung übernehmen, ohne deren Inhalt genau geprüft zu haben. Dabei hilft es, sich vor allem auf Originalquellen zu berufen, denn hier findet man Antworten auf wichtige Fragen wie: Wer hat die Studie durchgeführt und wer hat sie finanziert? Welche Methoden wurden angewendet und wie viele Probanden haben teilgenommen?
Für freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist Networking unerlässlich. Wer viele Leute kennt, der oder die wird öfter engagiert. Für Ärztinnen und Ärzte ist es sinnvoll, ein großes Netzwerk aus DozentInnen, ÄrztInnen, ProfessorInnen und ApothekerInnen aufzubauen. Dadurch kann man als Medizinjournalist erweiterte Informationskanäle nutzen und auf interessante Themen aufmerksam werden. Wer als Arzt oder als Ärztin Kontakte zu Führungskräften in der Pharmaindustrie oder zu leitenden ÄrztInnen von Fachstudien knüpft, der kann im Idealfall von Insiderwissen profitieren.
Wer als Ärztin oder als Arzt eine Karriere im Medizinjournalismus anstrebt, muss ein breites medizinisches Interesse besitzen. Für einige Fachjournale ist zwar punktuelles Fachwissen sehr wertvoll, denn sie suchen nach Experten für bestimmte Bereiche. Im Allgemeinen ist es aber besser, wenn man ein ausgeglichenes Wissen über die moderne Medizin vorweisen kann, da man mehrere Artikel über verschiedene Themenbereiche schreiben kann und demnach für mehr Aufträge geeignet ist. Außerdem werden etwa Beiträge über die Allgemeinmedizin wesentlich besser bezahlt als Texte über Psychologie.
Nicht nur der medizinische Themenbereich wirkt sich auf das Honorar des Medizinjournalisten aus. Die Vergütung richtet sich vor allem nach der Berufserfahrung und der Anzahl der bereits veröffentlichten Artikel. Wie bereits erwähnt sind Festanstellungen eher selten und die meisten Medizinjournalistinnen und Medizinjournalisten werden pauschal nach Arbeitsstunden oder nach Zeichenzahlt bezahlt.
Generell bietet die Pharmaindustrie die höchsten Gehälter. Als Medizinjournalistin, als Medizinjournalist kann man maßgeblich zu dem Image einer Pharmafirma beitragen und wird deswegen in der Regel gut bezahlt. Grundsätzlich variieren die Honorare für Beitrage stark und reichen von 80 Euro pro Artikel bis 90 Euro die Stunde. Manche Verlage oder Agenturen zahlen gerade einmal 8 Euro für einen Text von 1.000 bis 1.500 Zeichen, andere zahlen 100 Euro. Im Allgemeinen lässt sich aber sagen, dass der Verdienst eines Medizinjournalisten geringer als das Tarifgehalt eines Arztes ausfällt.
Eine Promotion ist für eine Karriere im Medizinjournalismus ein Muss. Der Doktortitel signalisiert den Lesern, dass man Erfahrungen im wissenschaftlichen Arbeiten mitbringt. Außerdem hat man durch eine Promotion verschiedene Fähigkeiten erlernt, die für den Medizinjournalismus wichtig sind. Dazu gehören vor allem das strukturierte Recherchieren und gute Kenntnis von Fachjournalen.
Zudem muss man als Medizinjournalist kritikfähig sein. Das Schreiben ist ein sehr subjektiver Prozess – muss aber zur Befriedigung des Auftraggebers erfüllt werden. Gerade durch den Konkurrenzkampf der Online-Medien muss ein Journalist, eine Journalistin heutzutage auch lernen, wie man mit einem Artikel möglichst viele Menschen erreicht. Das umfasst etwa auch das Integrieren von Google-relevanten Schlagwörtern in die Texte.
Der Medizinjournalist entscheidet in seinem Alltag zwar nicht über Leben und Tod, wie viele andere Ärzte, er trägt dennoch sehr viel Verantwortung für die Gesellschaft. Artikel mit medizinischem Inhalt haben eine große Öffentlichkeitswirkung und der Berufsethos „Keine falschen Hoffnungen, keine falschen Versprechungen, keine falschen Ängste“ gilt auch hier. Außerdem muss ein Medizinjournalist auch bei politischen, sozialen und wirtschaftlichen Themen stets auf dem Laufenden sein.
Natürlich bietet die Arbeit als freier Medizinjournalist für ÄrztInnen viele Vorteile. Dazu gehören vor allem die flexiblen Arbeitszeiten ohne Nacht- und Rufdienste, welche den Beruf deutlich familienfreundlicher machen als jede Klinik- oder Praxisanstellung. Ärzte und Ärztinnen, die nur Teilzeit im Krankenhaus oder in der Klinik arbeiten, können nebenberuflich im Medizinjournalismus tätig werden.
Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Vor- und Nachteile der Arbeit als Medizinjournalist als Alternative zum Arztberuf.
Vorteile
Nachteile
Aus der Klinik an den Schreibtisch? Wer das nicht möchte, sollte über eine Tätigkeit als Honorararzt nachdenken.
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Sie möchten Ihren Beruf nicht aufgeben, suchen aber nach einer Alternative zu Ihrer Festanstellung in einer Klinik oder einem Krankenhaus? Dann könnte die Tätigkeit als Honorararzt eine Möglichkeit für Sie sein. Als Vertretungsärztin oder Vertretungsarzt können Sie Ihren Traumberuf weiterhin ausüben, allerdings bestimmen Sie selbst, wie viel Sie arbeiten. Eine längere Auszeit? Kein Problem. Weniger Wochenstunden? Kein Problem. Ein weiterer Vorteil ist das deutlich höhere Gehalt im Vergleich zur Festanstellung.
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Bietet doctari Honorar-Tätigkeit an? Nein. doctari bietet für medizinische Fachkräfte ausschließlich Tätigkeiten in Arbeitnehmerüberlassung, als befristete Anstellung in einer medizinischen Einrichtung oder als Festanstellung in einer medizinischen Einrichtung an. Wir verwenden den Begriff „Honorararzt“ bzw. „Honorarpflegekraft“ ähnlich wie ein Deonym und synonym für ÄrztInnen bzw. Pflegefachkräfte, die in Vertretungsjobs der Zeitarbeit tätig sind (vergleichbar damit, wie der Markenname „Tesa“ als Bezeichnung für alle durchsichtigen Klebestreifen oder Tempo für alle Papiertaschentücher genutzt wird).
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doctari Redaktion
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