Viele Menschen haben nach einer Spät- oder Nachtschicht, Probleme beim Einschlafen
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Ist der natürliche Schlaf-Wach-Rhythmus aufgrund von Schichtarbeit dauerhaft gestört, spricht man mitunter vom Schichtarbeitersyndrom, einer Störung des zirkadianen Schlaf-Wach-Rhythmus. Betroffene sind in der Regel sehr müde und schlafen teilweise auch tagsüber ungewollt ein, etwa in sehr monotonen Situationen.
Gleichzeitig leiden Betroffene an Schlafstörungen. Sie können etwa nach der Nachtschicht oder dem Spätdienst schlecht einschlafen oder sie finden tagsüber nach der Nachtschicht nicht genügend Schlaf, um ausgeruht zu sein. Weitere mögliche Symptome des Schichtarbeitersyndroms sind Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen.
Wer in wechselnden Schichten im Krankenhaus oder einer Klinik arbeitet, kann sich das Anpassen an neue Schichten erleichtern, indem er oder sie die Schlaf- und Wachzeiten in den letzten Tagen der jeweiligen Schicht um ein bis zwei Stunden nach vorne schiebt. Das empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM). Diese Methode helfe dem Körper, sich langsam an den veränderten Rhythmus zu gewöhnen. So kommen Pflegekräfte und Ärztinnen und Ärzte besser durch die nächste Nacht- oder Frühschicht.
Wer mehr über den eigenen Schlaf wissen möchte, kann ein Schlaf-Wach-Tagebuch führen. Darin sollten Pflegekräfte und Ärztinnen und Ärzte das eigene Wohlbefinden je nach Schicht notieren. Nicht jeder Mensch hat die gleichen Bedürfnisse. Wer darüber mehr weiß, kann gezielter damit umgehen.
Auf die Gestaltung der Schichtpläne haben MitarbeiterInnen im Krankenhaus meist nur wenig oder gar keinen Einfluss. Der Personalmangel lässt vielerorts zudem wenig Spielraum. Trotzdem kann es sich lohnen, das Gespräch mit dem oder der Vorgesetzten zu suchen, wenn die Schichtarbeit zu Schlafproblemen führt. Möglicherweise lassen sich individuelle Bedürfnisse doch berücksichtigen. Schließlich haben Gesundheits- und Krankenpfleger, OTAs, ATAs, ÄrztInnen und alle anderen medizinischen Fachkräfte einen sehr verantwortungsvollen Job.
Schlafstörungen nach der Schichtarbeit: So mancher greift dann zu Hilfsmitteln wie Tabletten. Doch ist das eine gute Idee?
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Schlaftabletten schaffen zwar kurzfristig Erleichterung, bekämpfen aber nicht die Ursache der Schlafprobleme bei Schichtarbeitenden. Sie sollten maximal zwei Wochen eingenommen werden. Schlafmittel haben oft unerwünschte Nebenwirkungen. Zudem lässt ihre Wirkung mit der Zeit nach, sodass die Dosis gesteigert werden muss. Dadurch können Abhängigkeiten entstehen.
Besser sind pflanzliche Sedativa wie Baldrian, die Anspannungen lösen und dadurch den Schlaf fördern. Sie können über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Ihre volle Wirksamkeit entfalten sie erst nach einigen Tagen bis Wochen.
Seit einiger Zeit gibt es auf dem Markt freiverkäufliche Tabletten oder Sprays, die Melatonin enthalten. Melatonin ist ein Hormon, das den Schlaf-Wach-Zyklus reguliert. Es wird im Gehirn gebildet und signalisiert dem Körper, dass es Zeit ist, müde zu werden.
Über Nutzen und Wirksamkeit der Melatonin-Produkte wird noch viel diskutiert. Eine Gruppe von Forschenden hat vor einigen Jahren alle bisherigen Untersuchungen dazu gesichtet und kam zu dem Urteil: „Wer Melatonin einnimmt, schläft nach der Nachtschicht tagsüber eventuell 24 Minuten länger, jedoch gibt es möglicherweise keine Auswirkungen auf andere schlafbezogene Endpunkte wie die Einschlafdauer.“
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Auch Krankenhäuser und Kliniken können etwas dafür tun, dass Ärzte, Ärztinnen und Pflegekräfte besser schlafen. So sollte sich die langfristige Planung der Schichten, wenn möglich, am zirkadianen Rhythmus im Uhrzeigersinn orientieren. Das empfehlen ExpertInnen der DGSM. So erfolge der Wechsel am besten von der Tag- über die Abend- zur Nachtschicht.
Umgekehrte Schichtpläne könnten Schlafstörungen verstärken. Die Zahl aufeinanderfolgender Nachtschichten sollte auf maximal drei begrenzt werden. Geblockte Freizeiten seien besser als einzelne freie Tage.
Weitere, alltagstaugliche Tipps gegen Schlafprobleme nach dem Schichtdienst gibt es in unserem ersten Teil.
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Amely Schneider
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