Florence Nightingale: Aufbruch in die moderne Zeit: Krankenpflege und Medizin um 1820
Nach den Kriegen widmete sich Marie Simon intensiv der Verbesserung und Professionalisierung der Pflegeausbildung. Sie erkannte die Notwendigkeit, Pflegekräfte nicht nur praxisnah, sondern auch theoretisch fundiert auszubilden. In Dresden baute sie, unterstützt vom Albert-Verein, eine systematische Pflegeausbildung auf, die als wegweisend für die damalige Zeit galt. Sie veröffentlicht zwei Bücher: Meine Erfahrungen auf dem Gebiete der freiwilligen Krankenpflege im Deutsch-Französischen Kriege 1870 – 71 und Die Krankenpflege, theoretische und praktische Anweisungen. Unter ihrer Leitung entstand in Dresden-Neustadt eine Poliklinik sowie ein Sanatorium in Loschwitz, die beide als Ausbildungsstätten für Pflegekräfte dienten. Die Ausbildung der Frauen dauerte drei Jahre, die letzten sechs Monate arbeiteten die Auszubildenden in der Universitätsklinik Leipzig unter der Anleitung von Ärzten. Marie Simon legte großen Wert auf eine umfassende Ausbildung, die sowohl medizinische Kenntnisse als auch praktische Fähigkeiten umfasste. Sie setzte sich dafür ein, dass die Krankenpflege als Beruf anerkannt wurde und die zukünftigen Pflegekräfte ein fundiertes Wissen erhielten, das sie in die Lage versetzte, ihre Arbeit auf höchstem Niveau auszuführen.
Marie Simon starb am 20. Februar 1877 in Loschwitz. Die von ihr eingeführten Standards in der Pflegeausbildung und ihre Bemühungen um die Anerkennung des Pflegeberufs haben die Pflege in Deutschland nachhaltig beeinflusst. Die Prinzipien, die sie vor über 150 Jahren aufstellte, sind heute noch in der Pflegepraxis zu finden.
Das Jahr 2024, in dem sich ihr 200. Geburtstag jährt, wird in Sachsen als „Marie-Simon-Jahr“ begangen. Zahlreiche Veranstaltungen und Gedenkfeiern erinnern an ihre außergewöhnlichen Leistungen und ihren Einfluss auf die moderne Pflege.
Bildquelle: picture alliance
doctari Redaktion
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