Die Weiterbildung zur MS Nurse richtet sich an ausgebildete Gesundheits- und KrankenpflegerInnen sowie an Medizinische Fachangestellte, die in neurologischen Einrichtungen oder Abteilungen arbeiten. Das gilt sowohl für die stationäre als auch für die ambulante Behandlung von MS-PatientInnen.
Nach der abgeschlossenen Pflegeausbildung müssen die Fachkräfte mindestens zwei Jahre Berufserfahrung gesammelt haben, bevor sie die Fortbildung starten können. Bei der Weiterbildung des DMSG muss zudem zwingend vor Beginn ein kostenloses Online-Seminar namens MS Nurse PROfessional durchgeführt werden. Dieses besteht aus einzelnen Kursen zu verschiedenen Themen, wie zum Beispiel Diagnose, Therapie oder auch Forschung und Behandlung. Es wird in mehreren Sprachen angeboten.
Im Anschluss an den Online-Kurs können sich Interessierte für die Weiterbildung MS Therapiemanagement anmelden. Sie kann aktuell in Konstanz, im baden-württembergischen Bad Wildbach oder in Rheinland-Pfalz in Asbach absolviert werden. Die Weiterbildung umfasst drei Intensiv-Wochenenden plus zwei dreitägige Praktika in einem anerkannten MS-Zentrum. Am Ende wird das erlernte Wissen in einer Projektarbeit und in schriftlichen Tests überprüft. Die Kurse sind auf 20 Teilnehmer beschränkt.
Das Ziel der Fortbildung zur MS Nurse ist, die angehenden Fachkräfte dazu zu befähigen, Betroffene aufzuklären, zu begleiten, Nebenwirkungen zu behandeln und die PatientInnen bei der Medikamentenapplikation anzuleiten. Vor allem bei der Therapietreue benötigen MS-Erkrankte oft Unterstützung. Da es sich um eine langwierige Therapie handelt, deren Erfolg erst nach längerer Zeit sichtbar wird, gibt es viele PatientInnen, die ohne professionelle Motivation ihre Therapie beenden oder eigenständig anpassen.
Beim DMSG kostet die Fortbildung MS-Schwester/MS-Therapiemanagement 1.250 Euro inklusive Verpflegung während des Seminars (Stand Juli 2023). Der Refresher-Kurs kann für 180 Euro gebucht werden.
MS Nurses sind eine wichtige Stütze bei der Versorgung von MS-PatientInnen. Und diese Aufgabe wird immer wichtiger, da die Zahl der Betroffenen in Deutschland kontinuierlich steigt. Sie alle sollten im Idealfall dauerhaft von speziell ausgebildetem Personal betreut werden, das weiß, wie die Betroffenen bestmöglich unterstützt werden und wie ihre Lebensqualität verbessert werden kann.
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Titelbild: iStock.com/sturti
Sabine Stahl
Die erfahrene Journalistin und Medizin-Redakteurin arbeitet seit 2021 in der doctari-Redaktion und beschäftigt sich am liebsten mit Ratgeber- und Statistikthemen.
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