Neue Ausbildung

Die ersten Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner sind da

Eine junge Pflegefachfrau im pinkfarbenen Kasak lächelt in die Kamera.
Sabine Stahl | 26.7.2024 | Lesedauer: 2 Minuten

99 Prozent wählen die generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft

Die Pflegebranche hat mehr als 33.000 frisch ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung. Das Besondere daran: Es sind die ersten Pflegekräfte, die die im Jahr 2020 eingeführte Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann absolviert haben.

Das geht auf Zahlen zurück, die das Statistische Bundesamt jetzt veröffentlicht hat. Demnach haben im vergangenen Jahr rund 33.600 Personen die neue Pflegeausbildung abgeschlossen. 99 Prozent der Absolventen haben dabei die generalistische Ausbildung gewählt. Nur 1 Prozent hat sich für einen Abschluss mit einem Schwerpunkt in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege oder in der Altenpflege entschieden.

Diese Wahlmöglichkeiten gibt es erst seit der neuen Ausbildung, deren Rahmenbedingungen mit dem neuen Pflegeberufereformgesetz 2017 begründet wurden. Bis dahin waren die Ausbildungswege in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege strikt getrennt. Seit der Reform gibt es einen komplett generalistischen Ausbildungsweg sowie auf Wunsch die Möglichkeit, im letzten Drittel der Ausbildung Schwerpunkte zu setzen.

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Mehr Ausbildungsverträge für Pflegefachfrauen

Das Interesse an dem neuen Ausbildungsweg steigt. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge lag 2023 bei 54.400. Das entspricht einem Wachstum von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Rekordwert aus dem Jahr 2021 (56.300 neue Ausbildungsverträge) wird aber nicht erreicht.

Der Frauenanteil unter den Auszubildenden ist ein weiteres Mal leicht gesunken und beträgt im neuen Jahrgang 73 Prozent. Bereits im Jahr zuvor war der Anteil der Frauen um zwei Prozentpunkte auf 74 Prozent gefallen.

Der neue Ausbildungsweg zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann soll den Beruf attraktiver gestalten und mehr Menschen für die Pflege begeistern, denn bereits heute fehlen unzählige Pflegekräfte – eine Entwicklung, die sich noch verschärfen wird. Zudem ist der Abschluss international anerkannt und die Ausbildung mit ihrem breit gefächerten Ansatz nachhaltiger gestaltet.

Titelbild: iStock.com/ajr_images

Autor

Sabine Stahl

Die erfahrene Journalistin und Medizin-Redakteurin arbeitet seit 2021 in der doctari-Redaktion und beschäftigt sich am liebsten mit Ratgeber- und Statistikthemen.

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