Mikrobiologie, Virologie und Infektions­epidemiologie

Fachärztliches Berufsbild und Tätigkeitsfeld

Ein abwechslungsreiches Fachgebiet mit viel handwerklichem Können und eher wenig Patientenkontakt: Ein Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie ist oft damit beschäftigt, Infektionen gar nicht erst zuzulassen. Weitere Informationen zum Arbeitsgebiet gibt es hier.

Das macht ein Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie

Fachärztinnen und Fachärzte für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie haben einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag: Ihr Berufsbild vereint schließlich drei unterschiedliche Fachbereiche und ihre Aufgaben teilen sich auf alle diese Bereiche auf.

Das Tätigkeitsfeld entspricht eigentlich nicht den allgemeinen Vorstellungen von ärztlicher Tätigkeit, weil es nur sehr bedingt zu direktem Patientenkontakt kommt.

Indirekt profitieren Patientinnen und Patienten jedoch vor allem während eines stationären Krankenhausaufenthalts und im Rahmen von prophylaktischen Maßnahmen von der wissenschaftlichen Expertise der Fachärzte für Mikrobiologie: Sie sind häufig für die Planung und Überwachung von Hygienemaßnahmen in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen zuständig und sorgen dafür, das Auftreten nosokomialer Infektionen so gering wie möglich zu halten. Zu ihren Aufgaben zählt hier zum Beispiel die Identifizierung und Überwachung multiresistenter Erreger.

Mikrobiologie: Viel Prävention und Laborarbeit

Ein wesentlicher Teil der Tätigkeit besteht in der Krankheitsprävention - die Ausbreitung von übertragbaren Krankheiten zu vermeiden. Weitere wichtige Tätigkeitsbereiche sind die Infektionsdiagnostik, die Impfprävention, die Infektionsprävention und das Labor-und Qualitätsmanagement. Fachärztinnen und Fachärzte für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie sind in der Regel nicht mit der Behandlung von Patienten befasst, ihre Haupteinsatzorte sind Labore in Krankenhäusern oder privaten Praxen und Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens.

Einen großen Teil ihrer Arbeitszeit verbringen die Experten für humanpathogene Krankheitserreger im Labor. Im Gegensatz zu Fachärzten für Labormedizin, deren Arbeitsbereich stark automatisiert ist, müssen sie nämlich noch selbst Hand anlegen: Das Anlegen von Erregerkulturen, der Nachweis pathogener Erreger und die Beurteilung der Ergebnisse erfordern eine exakte Arbeitsweise und oft auch einen hohen Zeitaufwand. Auch die epidemiologische Überwachung zählt zu den Aufgaben der Fachärzte für Mikrobiologie. Sie sorgen dafür, die Ausbreitung von Infektionskrankheiten zu verhindern beziehungsweise zu bekämpfen, formulieren notwendige Durchimpfungsraten, erstellen Epidemiepläne und unterstützen Regierungsorganisationen und NGOs bei der Bekämpfung von Seuchen.

Arbeitszeiten und berufliche Belastung sind vom jeweiligen Tätigkeitsgebiet abhängig und bei hauptsächlicher Labor-und Bürotätigkeit grundsätzlich gut planbar und mit familiären Verpflichtungen vereinbar. In Krankenhäusern müssen Fachärzte für Mikrobiologie aber auch für Nachtdienste zur Verfügung stehen – ihre Konsiliartätigkeit kann auch bei plötzlichen Verschlechterungen des Krankheitsbildes von Patienten mit schwerwiegenden Infektionen notwendig sein.

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