Weiterbildung zum Facharzt für Mikrobiologie und Virologie

Wie wird man ein Mikrobiologe?

Wen Pandemie-Filme wie "Outbreak" oder "Contagion" dazu inspiriert haben, eine Karriere im Fachgebiet Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie anzustreben, findet hier die wichtigsten Informationen dazu.

Facharztausbildung für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie

Die Weiterbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie setzt ein abgeschlossenes Studium der Humanmedizin voraus und dauert insgesamt fünf Jahre. Während der Weiterbildung sind zwölf Monate in der stationären Patientenversorgung abzuleisten. Es besteht die Möglichkeit, zum Kompetenzerwerb bis zu zwölf Monate in folgenden Weiterbildungsbereichen anrechnen zu lassen:

  • Hygiene und Umweltmedizin
  • Labormedizin
  • Öffentliches Gesundheitswesen
  • Transfusionsmedizin und/oder Zusatzweiterbildung Infektiologie

Die wichtigsten Weiterbildungsinhalte

Die Weiterbildung zum Facharzt Mikrobiologie dient dem Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und praktischen Fähigkeiten in den drei Teilgebieten des Faches. Sie soll Absolventen befähigen, anschließend selbstständig als Fachärzte und Fachärztinnen tätig zu werden.

Die wichtigsten Inhalte der Weiterbildung zum Facharzt bzw. zur Fachärztin für Mikrobiologie sind unter anderem:

  • das Erlernen diagnostischer Verfahren in der Virologie, Bakteriologie, Parasitologie, Mykologie, Serologie und Immunologie von Infektionskrankheiten
  • Symptomatologie, Labordiagnostik und Verlaufsbeurteilung
  • Auswahl von Untersuchungsmaterialien und deren Gewinnung, Transport, Qualitätsbeurteilung und Aufbereitung
  • Mikroskopische, biochemische, molekularbiologische und immunologische Nachweismethoden sowie Bewertung und Befundinterpretation
  • Kriterien zur Unterscheidung von pathologischer und Normalflora-Grundsätze des Labor-und Qualitätsmanagements und Standardisierung von Untersuchungsverfahren
  • Zellkulturtechniken und Methoden der Anzüchtung, Differenzierung und Typisierung von Erregern
  • Genotypische Charakterisierung von Krankheitserregern
  • Beratung bei der Behandlung und klinische Konsiliartätigkeit
  • allgemeine Epidemiologie und Infektionsepidemiologie
  • Infektionsprävention und Immunprophylaxe
  • Krankenhaus-und Praxishygiene
  • Erstellen von Hygieneplänen, Erfassung nosokomialer Infektionen, Erreger-und Resistenzüberwachung
  • Hygienische, mikrobiologische und virologische Überwachung verschiedener Krankenhausbereiche
  • Erkennen, Prävention und bekämpfen von Krankenhausinfektionen
  • Auswertung epidemiologischer Erhebungen
  • Empfindlichkeitsbestimmungen von Mikroorganismen und Viren gegenüber Arznei-und Desinfektionsmitteln
  • Verhütung von Seuchen und Seuchenbekämpfung

Im Rahmen der Ausbildung werden außerdem folgende definierte Untersuchungs-und Behandlungsverfahren vermittelt:

  • bakteriologische und virologische Untersuchung, Keimdifferenzierung und Resistenztestung aus Körperflüssigkeiten und Abstrichen
  • Serologie von Antigenen und Antikörpern
  • mikroskopischer Erregernachweis
  • Zellkultur zum viralen Antigennachweis
  • Bestimmungen von Zellen des Immunsystems, Immunglobulinen und Komplementfaktoren

Zu den Ausbildungsinhalten zählt zudem das Erlernen definierter Untersuchungs-und Behandlungsverfahren wie die bakteriologische und virologische Untersuchung inklusive Keimdifferenzierung und Resistenztestung, mikroskopische Nachweisverfahren, kulturelle Anzüchtungen und viraler Antigennachweis in Zellkulturen, infektionsserologische Nachweise von Antikörpern und Antigenen, Auto-Antikörpernachweise und Bestimmungen von Bestandteilen des Immunsystems, Immunglobulinen und Komplementfaktoren.

Nach Abschluss aller Ausbildungsinhalte ist schließlich noch eine Facharztprüfung bei der zuständigen Landesärztekammer abzulegen, um als Facharzt oder als Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie in Deutschland tätig werden zu dürfen

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