Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie: Gehalt

Der Fachärztin und dem Facharzt der Inneren Medizin und Nephrologie wird viel abverlangt, entsprechend gut honoriert ist die Arbeit. Dabei ist es so wie überall: Erfahrung gemessen in Berufsjahren sowie zusätzliche Qualifikationen bestimmen das Entgelt mit. Weitere Informationen zum Verdienst folgen im Text.

Verdienst in der Nephrologie in Krankenhaus und Klinik

Arbeitet eine Fachärztin oder ein Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie in einem Krankenhaus, einer kommunalen Klinik oder in einer Uniklinik, so geben Tarifverträge den Rahmen für die Bezahlung vor. Generell liegt der Verdienst von Fachärzten der an Universitäten angegliederten Betriebe in der Regel etwas höher, außer es wird viel Arbeitszeit in die Forschung gesteckt. Private Träger können dagegen in ihren Tarifverträgen ein etwas niedrigeres Gehaltsniveau als in kommunaler Versorgung festlegen.

Tarifverträge der kommunalen Versorgung gruppieren sich in die folgenden Entgeltgruppen:

  • Assistenzarzt – also der Facharzt in Ausbildung – (Gruppe I)
  • Facharzt (II)
  • Oberarzt (III)
  • Leitender Oberarzt (IV)
  • Chefarzt (V)

Außerdem gibt es Entgeltstufen, die sich nach der Erfahrung und gesamten Arbeitsdauer des Mediziners richten. In der Gruppe I, das heißt während der Weiterbildung zum Facharzt, geht es mit jedem Tätigkeitsjahr eine Stufe höher. Ist die Zulassung als Facharzt geschafft, kommen die Sprünge in die nächste Stufe nach drei-, sechs-, acht-, zehn- und zwölfjähriger Tätigkeit.

Als Oberarzt liegt der Verdienst in den ersten drei Jahren zwar unterhalb der höchsten Gehaltsstufe von Fachärzten, allerdings steht nach drei und dann nach sechs Jahren ein weiterer größerer Gehaltssprung an. Das Gleiche passiert nach drei Jahren als leitender Oberarzt. Dieser Verdienst kann dann zusätzlich durch den Schritt zum Chefarzt gesteigert werden.

Tarifverträge und zusätzliche Entgelte

Laut Tarifvertrag für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern ist der Jahresverdienst von Fachärzten der Inneren Medizin und Nephrologie im Gültigkeitszeitraum 01.01.2020 bis 31.12.2020 folgendermaßen (in Klammern stehen die Entgelte ab Januar 2021):

  • Assistenzarzt (in Facharzt-Ausbildung): 55.000 - 71.000 (56.000 - 72.000) EUR
  • Facharzt: 73.000 - 94.000 (74.000 - 95.000) EUR
  • Oberarzt: 91.000 - 104.000 (93.000 - 106.000) EUR
  • Leitender Oberarzt: 107.000 - 115.000 (110.000 -117.000) EUR

Die tariflich festgelegten Entgelte sind eine Basis für die tatsächliche Entlohnung. Es gibt immer die Möglichkeit für ein bezahltes Leistungsplus, sei es durch besondere fachliche Eignung, besondere Einsätze und hohe Belastung im täglichen Einsatz oder aber ein Plus aufgrund von geleisteten Bereitschaftsdiensten. Diese sind allerdings im Bereich der klinischen Nephrologie gegenüber anderen Fachrichtungen mit hohem Bereitschaftsaufkommen meist recht überschaubar.

Verdienst von niedergelassenen Nephrologen

Der Verdienst in eigener Praxis kann beim Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie weniger gut vorhergesagt werden als bei Fachkräften, die in einer Klinik arbeiten. Jede Praxis ist ein eigenes wirtschaftliches Unternehmen. Viele Größen beeinflussen den sogenannten Praxis-Reinertrag, das heißt das Betriebsergebnis eines Jahres. Der Reinertrag ist darüber hinaus nicht der endgültige Verdienst des Arztes, denn Beiträge zu Versicherungen und Versorgungseinrichtungen des Praxisinhabers werden zusätzlich davon abgezogen. Für Fachärzte wie Nephrologen liegt der durchschnittliche Reinertrag bei etwas über 200.000 Euro.

Bemerkenswert in diesem Zusammenhang: Ältere Daten von Statista.de aus 2011 stellen Nephrologen als Spitzenreiter aller Facharztrichtungen in Punkto monatlichem Überschuss aus Kassenleistungen dar. Dieser lag nach damaligen Erhebungen bei etwa 20.000 Euro monatlich immerhin mehr als doppelt so hoch wie der von Urologen mit etwa 8.000 Euro. Auch Kardiologen und Rheumatologen wiesen in dieser Statistik mit etwa 11.000 bis 12.000 Euro einen deutlich niedrigeren Praxiserlös aus.

Möglich, dass vor allem die Abrechnung der Dialysen für diese herausragenden Ergebnisse sorgen. Für Mediziner, die ein eigenverantwortliches Arbeiten in eigener Praxis anstreben, könnte sich die Entscheidung zum Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie aufgrund dieser Daten durchaus lohnen.

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Stand: April 2020