Facharzt für Endokrinologie und Diabetologie

Berufsbild und Tätigkeitsfeld

Die Arbeit des Facharztes Endokrinologie und Diabetologie ist nicht nur kompliziert, sondern wird in Zukunft stärker gebraucht denn je. 

Endokrinologie und Diabetologie: Gut gerüstet für Zukunftsaufgaben

Der Facharzt Endokrinologie und Diabetologie nimmt Aufgaben zur Behandlung und Diagnostik hormoneller Erkrankungen wahr. Zudem kennt er sich mit deren Entstehung und Häufigkeit aus. Daher berät er auch Patienten zur Vorbeugung der Krankheiten, wenn sie zum Beispiel in eine sogenannte Risikogruppe fallen. Schwerpunkte der Arbeit bilden:

  • die Schilddrüse (Über- oder Unterfunktion),
  • Morbus Addison (Bronzekrankheit, Erkrankung der Nebennierenrinde)
  • und Morbus Cushing (spezieller Tumor der Hirnanhangsdrüse).

Zudem behandelt die Fachärztin bzw. der Facharzt Funktionsstörungen der Geschlechtsdrüsen (Eierstöcke bzw. Hoden), Osteoporose (Knochenschwund) und Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).

Ebenso fallen Fettstoffwechselstörungen sowie hormonproduzierende Tumore in sein Aufgabengebiet. Aufgrund des wechselseitigen Einflusses von Ernährung und des körperlichen Zustandes einer Person auf hormonelle Erkrankungen ist der Endokrinologe/Diabetologe auch Ansprechpartner bei Übergewicht und Adipositas. 

Facharzt Endokrinologie und Diabetologie: Fähigkeiten und Kenntnisse

Der Facharzt Endokrinologie und Diabetologie ist gleichermaßen ein Arzt für Innere Medizin wie für die genannten Schwerpunkte. Daher ist die Ausbildung inhaltlich besonders vollgepackt. In der Regel spezialisieren sich die Fachärzte deswegen später. Zu seinen grundlegenden Kenntnissen und Fähigkeiten gehören (Auswahl): 

  • Übergreifende Inhalte der Inneren Medizin wie Lebensstilberatung oder Suchtprävention, 
  • Fachgebundene genetische Beratung, 
  • Notfall- und Intensivmedizin, 
  • Infektionen, 
  • funktionelle Störungen, 
  • diagnostische Verfahren, 
  • therapeutische Verfahren, 
  • Basisbehandlung in Gastroenterologie (Verdauungsorgane), Geriatrie (Altersheilkunde), Hämatologie und Onkologie (Krankheiten des Blutes und Krebs), Kardiologie (Herz), Nephrologie (Nieren und Bluthochdruck) sowie Pneumologie (Lunge), 
  • spezifische Inhalte der Endokrinologie und Diabetologie und 
  • Strahlenschutz. 

Der Endokrinologe/Diabetologe hat also sehr weitreichende und vielseitige Aufgaben zu bewältigen.

Gesellschaftlicher Wandel beschert Endokrinologen und Diabetologen beste Karriereaussichten

Der Versorgungsaufwand älterer Patienten wird in ganz Deutschland zunehmend steigen. Die Gerontologie (Alters- und Alternswissenschaft) ist somit eine besondere Aufgabe für den Facharzt. Gerade die Endokrinologie und Diabetologe wird richtig spannend, weil hier eine Erkrankung fast immer im Zusammenhang mit einer anderen steht. Dann muss der Facharzt ein wahres Mastermind im Diagnostizieren und Therapieren sein. Ältere Menschen sind häufiger „multimorbid“ als jüngere.

Das bedeutet, dass sie über mehrere zum Teil chronische Einzelkrankheiten verfügen, die sich wechselseitig bedingen. Kommen altersbedingt Diabetes und Osteoporose zusammen, hat der Endokrinologe einige Rätselarbeit vor sich. Es wird davon ausgegangen, dass der Bedarf an Fachärzten Endokrinologie und Diabetologie mit der Alterung der Gesellschaft zunehmend steigen wird. 

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