So wird man Gesundheits- und Krankenpflegehelfer

Aufgrund des chronischen Mangels an qualifiziertem Fachpersonal im Bereich medizinische Betreuung und Pflege kam es in den vergangenen Jahren zum vermehrten Aufbrechen klassischer Ausbildungsstrukturen hin zu flexibel gestalteten Ausbildungswegen und -modellen. Dieser Artikel stellt den Ausbildungsweg vor.

Gesundheits- und Krankenpflegehelfer – viele Wege führen zum Ziel

Beim Berufsbild Gesundheits- und Krankenpflegehelferin handelt es sich um einen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf. Das klassische Konzept sieht eine 2-jährige schulische Ausbildung vor, die sowohl theoretischen und praktischen Unterricht an Berufsfachschulen als auch mehrwöchige Praxiserfahrungen beinhaltet. Der Besuch einer öffentlichen Berufsfachschule ist in der Regel kostenlos, bei privaten Schulen müssen oft Schulgebühren gezahlt werden. Darüber hinaus entstehen während der Ausbildung zusätzliche Kosten für Schul- und Arbeitsmaterial sowie Anmeldungs- und Prüfungsgebühren, Prüfungs- und Abschlusszertifizierungen. Unter Umständen besteht der Anspruch auf finanzielle Unterstützung aus staatlichen Mitteln während der Ausbildungszeit.

Hinsichtlich einer Ausbildungsvergütung bestehen keine allgemeingültige Regelungen für den Bereich Gesundheits- und Krankenpflegehilfe. In einigen Bundesländern erhalten Auszubildende eine Ausbildungsvergütung von bis zu 1.200 Euro monatlich, in anderen Bundesländern wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Mittlerweile bieten jedoch viele Arbeitgeber und Institutionen duale Ausbildungsstrukturen für angehende Gesundheits- und Krankenpflegehelferinnen und Gesundheits- und Krankenpflegehelfer an. Neben dem schulischen Lehrprogramm ist man hier schon regelmäßig in den praktischen Berufsalltag eingebunden und erhält dafür gewöhnlich bereits eine Ausbildungsvergütung, die bei rund 1.000 Euro monatlich liegen kann. Auch für den Quereinstieg in den Beruf Gesundheits- und Krankenpflegehelfer gibt es mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten. Entsprechende Berufserfahrung in anderen medizinischen oder Pflegeberufen sowie ein mittlerer oder hoher Schulabschluss können sich hierbei verkürzend auf Ausbildungsinhalte und -dauer auswirken. Es fallen eventuell Kosten für Unterrichtsmaterial an.

Gesundheits- und Krankenpflegehelfer – Ausbildungsinhalte

Für das Berufsbild Krankenpflege- und Gesundheitshelfer sind Ausbildungsaufbau und -inhalte nicht einheitlich geregelt, folgen aber bestimmten Richtlinien. Der theoretische und praktische Unterrichtsteil umfasst durchschnittlich 500-700 Unterrichtsstunden, der Umfang des praktischen Ausbildungsteils liegt für gewöhnlich etwas darüber bei 850-1.100 Arbeitsstunden. Der Unterrichtsteil beinhaltet in der Regel folgende Themenschwerpunkte:

• Entwicklung eines beruflichen Selbstverständnisses
• Kenntnisse zu Pflege- und Betreuungsmaßnahmen
• selbstständige Strukturierung und Organisation der Arbeitsinhalte
• adäquates Handeln bei Notfällen
• situationsgerechte Kommunikation
• pflegerelevante Kenntnisse in den Bereichen Naturwissenschaften und Medizin
• geistes- und sozialwissenschaftliche Grundkenntnisse
• für den Bereich Pflege und Betreuung relevante Kenntnisse aus Wirtschaft, Politik und Recht

Die praktische Ausbildung findet in der Regel in mehreren Betrieben und Institutionen statt, die den jeweiligen Schwerpunkt der Ausbildung abbilden. Normalerweise verbringen die Auszubildenden eine gewisse Zeit in Krankenhäusern und Kliniken. Darüber hinaus sind aber auch sowohl die ambulante als auch die stationäre Pflege als Themenschwerpunkte in Form von Arbeitszeit in entsprechenden Institutionen abgedeckt.

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Stand: August 2021