Gesundheits- und Kinderkranken­pfleger: Berufsbild und Tätigkeitsfeld

Wer heute als Schwester oder Pfleger in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege tätig werden will, muss zunächst eine generalisierte Ausbildung zur Pflegefachkraft absolvieren. Danach wartet ein extrem facettenreiches Arbeitsfeld rund um Kindergesundheit und Krankenpflege, das Karrieren in Deutschland und auf der ganzen Welt möglich macht. Was alles zur Tätigkeit gehören kann, ist hier zusammengefasst.

Zukunft und berufliches Umfeld

Die medizinische Versorgung in der Kindergesundheit gilt als personalintensiv und teuer. So ist ein Problem dieses Sektors, dass die Mehrkosten im aktuellen Entgeltsystem nicht ausreichend refinanziert werden. Daher sind Einsparungen beim Personal verbreitet, wodurch die Arbeitsbedingungen in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege (GuKK) erheblich leiden. Besonders paradox ist, dass es auch in der Pädiatrie einen beträchtlichen Pflegefachkräftemangel gibt. Experten fordern daher deutliche Verbesserungen im gesamten Pflegesektor.

Hinzu kommt, dass die Arbeit in der stationären Kinderkrankenversorgung mit Schichtdienst sowie hohen psychischen und körperlichen Belastungen verbunden ist. Eine Tätigkeit im ambulanten Bereich oder in Beratungseinrichtungen kann da eine berufliche Alternative darstellen. Außerdem gibt es zahlreiche Studiengänge, die von Pflegefachkräften aller Bereiche belegt werden können. Dazu existieren verschiedene Bachelor-Studiengänge an Unis und Hochschulen. Eine Auswahl:

  • Medizin-/Pflegepädagogik
  • Lehramt für Pflegewissenschaften
  • Pflege- und Gesundheitswissenschaften
  • Nursing Science
  • Pflegeleitung

Auch wissenschaftsorientierte Studiengänge wie Mental Health (M. A.) oder Pflegewissenschaften (M. Sc.) werden angeboten. In Weiterbildungsstudiengängen können sich Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger(innen) mit und ohne Erststudium auf bestimmte Bereiche ihrer Arbeit spezialisieren, wozu Palliativpflege, psychologische Gesundheitsförderung, Health-Care und Pflegemanagement gehören.

Das macht man als Kinderkrankenpflegerin bzw. Kinderkrankenpfleger

In Deutschland werden in der Kinderkrankenpflege Patienten unter 18 Jahren betreut, die viele verschiedene Krankheiten und Behinderungen haben können. Etwa 44 % der betreuten Kinder sind jünger als ein Jahr (BHK 2015). Je nach Fachabteilung unterscheidet sich die Arbeit als Pflegefachkraft demnach stark. So kann sie sich über die Neugeborenenpflege in der Gynäkologie bis hin zur Versorgung krebskranker Kinder in der Onkologie erstrecken.

Mit welchen Arbeitsmitteln arbeiten Kinderkrankenpfleger?

In Pflegeheimen arbeiten fast 3500 Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger, hinzu kommen knapp 7450 bei ambulanten Pflegediensten (destatis: 2017). Die Frauenquote liegt in der Kinderkrankenpflege bei über 95 %. Dabei müssen die Pflegerinnen und Pfleger unter anderem mit folgenden Arbeitsmitteln umgehen können:

  • Grundpflege: Puder, Windeln, Fläschchen, Waschlappen und Waschschüssel, Nierenschale, Bettschüssel
  • Behandlungspflege: medizinische Instrumente (z. B. Röntgen-, Beatmungs- und Blutdruckmessgeräte)
  • Versorgung: Verbände anlegen, Medikamente verteilen
  • Management: Planen, verwalten und koordinieren von Patientenakten und Dokumentationen am PC

Als Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger(in) arbeitet man zudem mit ärztlichen Fachkräften und Therapeuten zusammen, um seine Schützlinge gesund zu halten und ihre Krankheiten zu beseitigen.

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