Auch kleine Veränderungen können viel bewirken. Man sollte sich deshalb regelmäßig etwas Zeit nehmen, um sich zu fragen: Was kann ich konkret tun, um meine Situation zu verbessern? Dazu gehören auch regelmäßige Gespräche mit Vorgesetzten wie der Pflegedienstleitung oder dem Oberarzt, die Fähigkeit Hilfe und Unterstützung einzufordern oder neue Routinen vorzuschlagen. Manchmal kann es auch helfen zu erkennen, dass man bestimmte Dinge einfach nicht ändern kann. Akzeptanz kann zu mehr innerer Ruhe beitragen. Darüber hinaus ist es auch wichtig, seine Freizeit so zu gestalten, dass sie Ausgleich zum stressigen Arbeitsalltag bietet.
Ein wertschätzender Umgang ist für die Stimmung im Team sehr wichtig. Das fängt bei jedem selbst an. Ein paar nette Worte und ein freundlicher Umgangston können zu einem besseren Arbeitsklima beitragen. Insbesondere Führungskräfte spielen hier eine entscheidende Rolle. Auch sie sollten nicht nur betonen, was nicht klappt, sondern auch regelmäßig die Stärken des Teams hervorheben. Eine offene Gesprächskultur hilft schlechter Stimmung bereits im Vorfeld vorzubeugen.
Nicht gleich rumschreien: Emotionen wie Ärger, Unzufriedenheit oder Wut können auf unterschiedliche Weise geäußert werden. Es kommt auf den richtigen Ton an. Man sollte sich nicht verletzend äußern und möglichst konstruktiv bleiben, indem man Lösungsvorschläge oder mögliche Ziele formuliert. Dabei ist es besser „Ich-Botschaften“ zu senden als „Du-Botschaften“, wie zum Beispiel: „Ich brauche mehr Unterstützung“ statt „Ich arbeite viel mehr als du.“
Ein erhöhtes Stresslevel lässt sich durch Achtsamkeitsübungen senken, auch Atem- und Entspannungstechniken wie die Progressive Muskelentspannung können helfen. Zudem unterstützt Sport dabei, Stress abzubauen und dem Arbeitsalltag gelassener entgegenzutreten.
Manchmal schafft man es nicht alleine, etwas gegen seine Unzufriedenheit zu tun. Wer sich im Job überfordert fühlt und merkt, dass er schon längere Zeit sehr negativ ist, sollte auch nicht zögern, sich gegebenenfalls professionelle Hilfe bei einem Therapeuten zu suchen.
Titelbild: iStock.com/iStock.com/designer491
Ob Pandemie, Katastrophe oder täglicher Klinikstress – Krisen fordern Ärztinnen und Ärzte oft bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Wir verraten, wie man sein…
Zum Artikel >Belastungsgrenze überschritten? Dr. Marcel von Rauchhaupt erklärt, wann Erlebnisse zu viel werden und welche Schritte zur Heilung führen können.
Zum Artikel >Studien belegen: Ärztinnen und Ärzte leiden berufsbedingt viermal häufiger an posttraumatischen Belastungsstörungen. Warum das so ist und was hilft.
Zum Artikel >Wer Verantwortung für PatientInnen trägt, kennt sie: die innere Stimme, die alles in Frage stellt. Dagegen helfen Selbstfürsorge, Psychohygiene und Abgrenzung, …
Zum Artikel >Aus dem Liegestuhl zurück in den stressigen Krankenhausalltag: Nach dem Urlaub wieder zu arbeiten, fällt oft schwer. Hier gibt es Tipps für mehr Motivation.
Zum Artikel >Schichtarbeit bringt den Biorhythmus aus dem Takt – mit Folgen für Körper und Psyche. Wie MTL besser damit umgehen können – und was die Leitung tun kann.
Zum Artikel >