Das Vorteil, das viele Vertretungskräfte zu hören bekommen, lautet: Sie verdienen deutlich mehr Geld für die gleiche Arbeit, die festangestellte ÄrztInnen erledigen. Doch das ist ein Mythos. Denn Zeitarbeits-Ärzte und -Ärztinnen werden oft sehr kurzfristig eingesetzt. Zudem müssen sie häufig lange Strecken zu ihrem Einsatzort zurücklegen. Das belegen Daten aus der doctari-Datenbank: Mehr als ein Drittel der Fachkräfte arbeitete in zwei Monaten mehr als 200 Kilometer entfernt von Zuhause. 20 Prozent fuhren sogar mehr als 300 Kilometer zu ihrem Einsatzort.
Bei festangestellten Ärztinnen und Ärzten hält sich das Gerücht, dass sich VertretungsärztInnen die besten Schichten aussuchen und das Stammpersonal die weniger beliebten Dienste übernehmen muss. Das nennt sich dann „Rosinenpickerei“. Doch das ist nur ein Mythos, wie unsere Daten zeigen. 96,5 Prozent der doctari-Ärztinnen und -Ärzte arbeiten außerhalb der klassischen Bürozeiten, also von 9 bis 5 Uhr. Mehr als ein Drittel aller Einsätze sind Nachtschichten (zwischen 20 Uhr und 6 Uhr).
Sabine Stahl
Die erfahrene Journalistin und Medizin-Redakteurin arbeitet seit 2021 in der doctari-Redaktion und beschäftigt sich am liebsten mit Ratgeber- und Statistikthemen.
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