Lebenslauf als Arzt: Tipps für Inhalt und Aufbau

Worauf muss bei einem Lebenslauf als Arzt oder Ärztin geachtet werden? 

„Ihr Lebenslauf ist weit mehr als ein Dokument – er ist Ihre persönliche Visitenkarte als Arzt oder Ärztin. Eine klare Struktur, präzise Formulierungen und die gezielte Präsentation Ihrer medizinischen Expertise und besonderen Qualifikationen sind essenziell, um sich erfolgreich von anderen Bewerberinnen und Bewerbern abzuheben“, sagt Janine Hennig-Maschinski, Senior Personalberaterin bei doctari.

Generell sollte der Lebenslauf eines Arztes oder einer Ärztin sowohl fachlich als auch formal alle gängigen Anforderungen erfüllen. Dabei sind insbesondere folgende Punkte zu beachten: 

1. 1.
   Klarheit und Präzision: Der Lebenslauf muss übersichtlich und logisch strukturiert sein. Personalverantwortliche haben oft wenig Zeit, weshalb die wichtigsten Informationen leicht auffindbar sein sollten. 
2. 2.
   Fachliche Kompetenz: Alle relevanten Qualifikationen, Weiterbildungen und beruflichen Erfahrungen sollten detailliert aufgeführt werden, um die Expertise klar darzustellen. 
3. 3.
   Soft Skills: Persönliche Eigenschaften beschreibt man am besten mit konkreten Beispielen, z. B. „Organisation interdisziplinärer Fallbesprechungen“ für mehr Teamfähigkeit.
4. 4.
   Vollständigkeit: Besonders im medizinischen Bereich ist eine lückenlose Darstellung der Ausbildung und Berufserfahrung essenziell. Unklare oder fehlende Informationen können Zweifel wecken. So sollte zum Beispiel ein Wechsel der Facharztrichtung während der Ausbildungszeit mit einem klaren Motiv begründet werden. So kann ein Sabbatical zum Beispiel als Phase der persönlichen Entwicklung präsentiert werden.
5. 5.
   Anpassungen an Position / Fachrichtung: Je nach angestrebter Fachrichtung oder Stelle sollten die Qualifikationen gezielt hervorgehoben werden. Beispielsweise legen chirurgische Abteilungen mehr Wert auf praktische OP-Erfahrungen, während Forschungseinrichtungen Publikationen und wissenschaftliche Arbeiten priorisieren. 
6. 6.
   Fehlerfrei: Ein Lebenslauf sollte ohne Rechtschreibfehler verschickt werden. Holen Sie sich hierbei notfalls Hilfe oder nutzen Sie ein Tool. Auch fehlende oder unklare Angaben sowie unprofessionelle E-Mail-Adressen sollten vermieden werden.

Wie sollte der Lebenslauf eines Arztes oder einer Ärztin aufgebaut sein? 

„Ein überzeugender Lebenslauf für Ärztinnen und Ärzte sollte präzise auf die Anforderungen der angestrebten Position abgestimmt sein. Berufsanfänger punkten mit einer klaren Darstellung ihrer medizinischen Ausbildung und ersten klinischen Erfahrungen, während erfahrene Medizinerinnen und Mediziner durch ihre Spezialisierungen, Publikationen und die Übernahme von Führungsaufgaben in ihrem Fachgebiet hervorstechen“, sagt Janine Hennig-Maschinski. 

Zudem sollte klar sein, dass Personalverantwortliche in medizinischen Einrichtungen im Lebenslauf gezielt nach medizinischen Kompetenzen suchen. Neben den übergeordneten Stationen der Ausbildung sollten Ärzte oder Ärztinnen deshalb spezifische Details ihrer klinischen Erfahrung hervorheben. 

Prinzipiell folgt ein professioneller Lebenslauf eines Arztes oder einer Ärztin einer klaren Struktur. Der empfohlene Aufbau ist: 

• Persönliche Daten: Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse. Ein professionelles Bewerbungsfoto ist nicht verpflichtend, in Deutschland aber üblich. 
• Berufliches Ziel (optional): Eine kurze Aussage darüber, welche Position oder Fachrichtung angestrebt wird, z. B. „Ziel: Facharztausbildung in der Kardiologie“. 
• Ausbildung: Studium der Medizin (Universität, Abschlussjahr, ggf. Schwerpunkt), Promotion oder Habilitation (falls vorhanden), Facharztausbildung oder relevante Zusatzqualifikationen.
• Berufserfahrung: Details zu bisherigen Tätigkeiten, inklusive Stationen im Krankenhaus, Zeiträumen und Abteilungen. Hier kann ggfs. auch der Name des Chefarztes oder der Chefärztin genannt werden. Beschreibung konkreter Tätigkeiten, z. B. Patientenkontakt, operative Erfahrungen, Forschungsschwerpunkte oder Führungsverantwortung inklusive Anzahl der Mitarbeitenden. 
• Fort- und Weiterbildungen: Zertifizierte Kurse (z. B. Notfallmedizin, Ultraschall, spezialisierte Verfahren), Teilnahme an Workshops und Konferenzen 
• Forschung und Publikationen (falls relevant): Veröffentlichte Artikel, Studien oder Konferenzbeiträge.
• Zusatzqualifikationen: Fremdsprachenkenntnisse und EDV-Kenntnisse (z. B. Krankenhaus-Informationssysteme).
• Persönliche Interessen (optional): Interessen, die Einblicke in die Persönlichkeit geben können, wenn es zur Stelle passt, z. B. ehrenamtliches Engagement. 
• Referenzen: „Auf Anfrage erhältlich“ – konkrete Namen nur angeben, wenn dies ausdrücklich gewünscht wird. 
• Mitgliedschaften: Auflistung der Fachgesellschaften, in denen eine Mitgliedschaft besteht.
• Unterschrift: Vergessen Sie nicht, Ihren Lebenslauf zu unterschreiben