Wie wird man Facharzt für Viszeralchirurgie?

Die Bauchchirurgie ist ein umfassendes Tätigkeitsfeld, das weitreichende Kenntnisse rund um das Abdomen und die menschlichen Eingeweide erfordert. Welche Ausbildung Viszeralchirurginnen und Viszeralchirurgen durchlaufen, ist hier nachzulesen.

Die Weiterbildung zum Viszeralchirurgen

Wer sich zum Viszeralchirurgen oder zur Viszeralchirurgin qualifizieren möchte, benötigt zunächst ein erfolgreich abgeschlossenes Medizinstudium. Mit dem Erhalt der Approbation sind Mediziner berechtigt, sich als Arzt oder Ärztin zu bezeichnen. Danach beginnt die Tätigkeit als Assistenzarzt. Während dieser Weiterbildungsphase erfolgt die Facharztausbildung im Fachgebiet Viszeralchirurgie.

Durch Abschluss der sechsjährigen Facharztausbildung erlangen die MedizinerInnen den Facharzttitel im Bereich der Viszeralchirurgie. Von den 72 Monaten der Weiterbildungszeit müssen 48 Monate in der Bauchchirurgie, sechs Monate in der Intensivmedizin und sechs Monate in der Notfallaufnahme abgeleistet werden. Weitere zwölf Monate Weiterbildung können zum Kompetenzerwerb in anderen Gebieten genutzt werden.

Die Weiterbildung untergliedert sich in folgende Abschnitte:

  • Basisweiterbildung im Gebiet Chirurgie
  • Inhalte der Viszeralchirurgie
  • Üben der Untersuchungs- und Behandlungsverfahren

Des Weiteren vermittelt die Facharzt-Ausbildung allgemeine Inhalte wie ethisch-rechtliche Grundlagen des ärztlichen Handelns, Strukturen des Gesundheitswesens und medizinische Notfallsituationen.

 

Das Ausbildungslogbuch

Ein verpflichtender Bestandteil der Facharztausbildung ist das Ausbildungslogbuch. Dieses muss nach erfolgreichem Durchlaufen aller Weiterbildungsinhalte vollständig ausgefüllt und handschriftlich unterschrieben an die zuständige Ärztekammer gesandt werden. Im Logbuch enthalten sind neben dem Weiterbildungsgang Viszeralchirurgie alle während der Facharztausbildung vermittelten und dokumentierten Kenntnisse und Inhalte. Ein Muster-Logbuch Viszeralchirurgie ist auf den Seiten der Bundesärztekammer zu finden.

Sobald der angehende Viszeralchirurg oder die angehende Viszeralchirurgin alle Weiterbildungsinhalte absolviert hat, muss die Facharztprüfung bei der zuständigen Landesärztekammer abgelegt werden. Ist diese bestanden, berechtigt dies zum Tragen des Titels Fachärztin bzw. Facharzt für Viszeralchirurgie.

Wie für alle medizinische Bereiche sind Weiterbildungen zur fachbezogenen beruflichen Anpassung auch für den Viszeralchirurgen vorgeschrieben. Innerhalb von fünf Jahren müssen die Fachärztinnen und Fachärzte 250 CME-Punkte (im Rahmen der Continuing Medical Education erworbene Fortbildungspunkte) sammeln. Entsprechende Fortbildungsveranstaltungen werden von den zuständigen Fachverbänden, den Ärztekammern, medizinischen Fachverlagen und verschiedenen Bildungsinstituten angeboten.

 

Bildquelle: iStock.com/andresr

Stand: April 2021