Der Weg zum Facharzt für Physiologie

Um Physiologin oder Physiologe zu werden, durchlaufen Ärzte eine 48-monatige Ausbildung. Die angehenden Fachärzte befassen sich mit medizinischen Grundlagen, Untersuchungstechniken und Grundlagen der Forschung und Lehre. 

Weiterbildung Facharzt Physiologie: Voraussetzungen

Um die Weiterbildung zur Fachärztin beziehungsweise zum Facharzt Physiologie zu absolvieren, benötigen die Interessenten ein abgeschlossenes Studium der Humanmedizin. Die fachärztliche Ausbildung dauert in der Regel 48 Monate. Die Dauer von vier Jahren ist im Vergleich zu anderen Facharztausbildungen kurz. In dieser Zeit können zwölf Monate Weiterbildung in anderen Gebieten angerechnet werden.

Die angehenden Physiologinnen und Physiologen erwerben neben übergreifenden Inhalten vertiefte Kenntnisse in der vegetativen Physiologie und Neurophysiologie. Weitere Inhaltsschwerpunkte sind Untersuchungstechniken sowie Forschung und Lehre. Bei übergreifenden Inhalten treffen die Assistenzärzte auf weitreichende Grundlagen:

  • Physik
  • physikalische Chemie
  • Biologie
  • Biochemie
  • Genetik
  • Immunologie
  • Anatomie
  • Histologie
  • Zytologie

Zusätzliche Inhalte sind Struktur-Funktionsbeziehungen, die Grundlagen diverser Nachweismethoden sind, sowie molekularbiologische Techniken und Arbeitstechniken, worunter auch tierexperimentelle Prozesse fallen können.

Die vegetative Physiologie umfasst eingehende Kenntnisse zur Vermittlung der Funktionsweise der Organe und Systeme, insbesondere:

  • Herz
  • Kreislauf
  • Atmung
  • Stoffwechsel
  • endokrines System
  • vegetatives Nervensystem
  • Muskulatur

Im Bereich Neurophysiologie geht es um die Funktionsweise von Strukturen und Prozessen wie der Motorik, der Großhirnrinde, Lernen und Gedächtnis. Auch Vorgänge wie Sehen, Gehör, Gleichgewicht, Somatosensorik und Schmerz fallen darunter. Weitere Themen in der Neurophysiologie sind neben anderen die Signaltransduktion und der Membrantransport.

Methodische Ausbildung in der Physiologie

Künftige Physiologinnen und Physiologen setzen sich in der Weiterbildung mit zahlreichen Untersuchungstechniken auseinander. Darunter fallen EKG, Blutdruckmessung, Elektromyogramm (EMG) und Elektroenzephalogramm (EEG). Auch Nervenleitgeschwindigkeit (NLG), Spirometrie, Pneumotachographie, Kreatinin-Clearance und Audiometrie gehören zum Ausbildungskatalog.

Außerdem thematisiert die Weiterbildung Kompetenzen für Forschung und Lehre. Dazu zählen beispielsweise Methoden der Biomathematik und Statistik und die Konzeptionierung von Forschungsprojekten. Den präzisen Stand aller Anforderungen der Weiterbildung zum Facharzt für Physiologie finden Interessierte in der Weiterbildungsordnung des jeweiligen Bundeslandes.

Die Deutsche Physiologische Gesellschaft (DPG) verleiht an entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf Antrag die Bezeichnung Fachphysiologe (DPG). Bewerber benötigen dafür entsprechende Qualifikationen gemäß Weiterbildungsordnung.

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