Wie wird man ein Facharzt für Neurochirurgie?

Weg zum Titel Facharzt für Neurochirurgie

Der Facharzt für Neurochirurgie ist ein hochqualifizierter Spezialist auf dem Gebiet von Erkrankungen und Verletzungen des zentralen und peripheren Nervensystems. Der Weg in den Beruf als Neurochirurgin oder Neurochirurg führt über ein Studium der Humanmedizin und eine anschließende Weiterbildung als Assistenzarzt mit Schwerpunkt Neurochirurgie. Die Ausbildung im Detail wird hier vorgestellt

Weiterbildung: Facharzt Neurochirurgie

Für die Weiterbildung zum Facharzt für Neurochirurgie ist ein abgeschlossenes Studium in der Humanmedizin die Grundvoraussetzung. Das dauert in der Regel 12 Semester und endet mit der Aprobationsprüfung. Erst mit erteilter Aprobation, der staatlichen Zulassung als Arzt, darf er eigenständig PatienTinnen behandeln. Falls er außerdem eine Promotionsarbeit verfasst, darf er den akademischen Doktorgrad führen. Während der anschließenden Facharztausbildung ist er ein Assistenzarzt.

Ablauf der Weiterbildung im Detail

Die Weiterbildung umfasst 72 Monate. In diesem sechsjährigen Zeitraum arbeitet der angehende Facharzt an unterschiedlichen Stationen in einer zugelassenen Weiterbildungsstätte. Während 48 Monaten ist er in der stationären Patientenversorgung tätig, sechs weitere Monate in der Intensivmedizin. Darüber hinaus ist es möglich, die Weiterbildung für zwölf Monate in der Chirurgie, Neurologie oder Neuropathologie beziehungsweise Neuroradiologie zu absolvieren. Außerdem können Assistenzärzte sechs Monate in folgenden Abteilungen arbeiten:

  • Anästhesiologie
  • HNO
  • Mund-Kiefer-Gesichtsmedizin
  • Anatomie
  • Augenheilkunde
  • Kinder- und Jugendmedizin

Inhaltlich umfasst die Weiterbildung einer angehenden Neurochirurgin beziehungsweise eines Neurochirurgen den Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in der Diagnose, operativen Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Krankheiten des zentralen Nervensystems. Zu diesen Strukturen gehören das Gehirn, die Wirbelsäule, das Rückenmark und deren Gefäße. Weitere Bereiche sind die peripheren Nerven, das endokrine System und das vegetative Nervensystem. Zusätzliche Inhalte sind unter anderen auch die palliativmedizinische Versorgung von Patienten, die Arzneimitteltherapie und Notfallbehandlung. Auch erwarten den Assistenzarzt definierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren wie neurophysiologische Untersuchungen oder neurochirurgische Eingriffe, etwa minimalinvasive und stereotaktische Operationen. Die vollständige Auflistung der Weiterbildung in der Neurochirurgie enthalten die Regelungen der Landesärztekammern.

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