Wie wird man Facharzt für Kinderchirurgie?

Fachärzte für Kinderchirurgie

Der Beruf als Facharzt für Kinderchirurgie ist extrem umfassend und bedarf erfahrener Operateure, um dieser verantwortungsvollen Aufgabe gerecht zu werden. Deswegen stellt sich die Frage, wie man überhaupt Kinderchirurgin bzw. Kinderchirurg wird und welche Weiterbildungsinhalte in der Ausbildung vermittelt werden.

Weiterbildung zum Facharzt für Kinderchirurgie

Nach dem erfolgreich bestandenen Studium der Humanmedizin ist eine Approbation notwendig, um als Arzt arbeiten zu können. Daran kann sich die Ausbildung zu einem Facharzt anschließen. In Vollzeit dauert die Ausbildung zum Facharzt für Kinderchirurgie mindestens sechs Jahre (72 Monate).

Zunächst erfolgt nach der aktuellen Weiterbildungsordnung eine zweijährige Basisweiterbildung in Chirurgie. Im Jahr 2018 wurde auf dem Deutschen Ärztetag eine Änderung beschlossen, wonach dieser sogenannte Common Trunk zukünftig entfallen soll. Allerdings haben die zuständigen Landesärztekammern diesen Beschluss noch nicht umgesetzt, es ist aber mit einer zukünftigen Anpassung zu rechnen. Nach der Basisweiterbildung folgt eine vierjährige Weiterbildungsphase, die explizit auf die kinderchirurgische Arbeit ausgerichtet ist. Hierbei werden 12 Monate in der Kinder- und Jugendmedizin abgeleistet, wovon 6 Monate in der Intensivmedizin angerechnet werden können.

Außerdem kann sich der werdende Kinderchirurg auch sechs Monate einer anderen chirurgischen Facharztausbildung anrechnen lassen. Weitere Felder, wovon jeweils sechs Monaten anrechenbar sind, umfassen die Anästhesiologie, Handchirurgie, Neurochirurgie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Radiologie sowie Urologie.

Weiterbildungsinhalte zum Facharzt für Kinderchirurgie

Die Weiterbildungsinhalte in der Facharztausbildung umfassen unter anderem:

  • übergreifende Inhalte im Gebiet der Chirurgie (z. B. Kenntnisse zu Gesetzen oder Wundheilung und Narbenbildung) sowie
  • Notfall- und Intensivmedizin (z. B. Beatmungstechniken),
  • übergreifende Inhalte der Kinderchirurgie (z. B. Ernährung im Kindesalter),
  • Diagnoseverfahren (z. B. Ultraschalluntersuchung beim Kind),
  • Behandlung vor und nach einer OP,
  • Kinderchirurgische Notfälle,
  • Traumatologie (Unfallchirurgie) und
  • Tumorerkrankungen

Weil das Aufgabengebiet so umfassend ist, ist diese Aufzählung bei weitem nicht vollständig. Erst wenn der angehende Kinderchirurg alle vorgeschriebenen Inhalte absolviert hat, darf er sich der Facharzt-Prüfung unterziehen. Bei bestandener Prüfung darf er oder sie sich dann Fachärztin bzw. Facharzt für Kinderchirurgie nennen.

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