Wie wird man Anästhesist bzw. Anästhesistin?

Wer Anästhesist werden möchte, muss zunächst Medizin studieren. Nach dem Studium folgt eine fünfjährige Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesiologie. Der genaue Ablauf dieser Ausbildung ist hier erklärt.

Weiterbildung zum Anästhesisten

Die Weiterbildung zur Fachärztin bzw. zum Facharzt Anästhesiologie umfasst laut Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer 60 Monate. Neben den Vollzeitmodellen findet man auch immer häufiger Teilzeitmodelle für die entsprechende Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesiologie. Diese sind dann entsprechend auf einen längeren Weiterbildungszeitraum ausgelegt. Hauptbestandteile der Weiterbildung zum Anästhesisten sind:

  • Anästhesie (unterteilt in Allgemein-, Regional- und Lokalanästhesie, Vor- und Nachbehandlung sowie Aufrechterhaltung der vitalen Funktionen während operativer und diagnostischer Eingriffe)
  • Intensivmedizinische Maßnahmen (umfasst unter anderem die Diagnostik und Therapie vital bedrohlicher Erkrankungen und Zustände, akute Infektionen, Beatmungstechniken, Ernährung und Flüssigkeitsversorgung)
  • Schmerzmedizin (Behandlung chronischer Schmerzen und Nervenblockaden, Katheterverfahren sowie pharmakologische und nichtpharmakologische Maßnahmen)
  • Notfallmedizin (Erstversorgung, Reanimation, Zwischenfalltraining, etc.)

Viele der genannten Lerninhalte spielen auch im Rahmen der Palliativmedizin eine wichtige Rolle. Die Erbringung von Leistungen in den oben genannten Bereichen dokumentiert der angehende Anästhesiologe in einem speziellen Logbuch. Die Anmeldung zur Prüfung erfolgt nach dem Erreichen einer vorgeschriebenen Mindestweiterbildungszeit und der Erbringung bestimmter Leistungsnachweise. Erkennt die zuständige Landesärztekammer die Prüfung als bestanden an, darf man sich Fachärztin/Facharzt Anästhesiologie nennen.

 

Spezialisierungsmöglichkeiten als Anästhesist

Bereits während der Facharztausbildung können angehende Anästhesisten die Weichen für künftige Spezialisierungen stellen. Neben den verpflichteten 12 Monaten im Bereich Intensivmedizin können angehende Anästhesisten bis zu 12 Monate zum Kompetenzerwerb in anderen Fachgebieten ableisten.

Auch nach der abgeschlossenen Weiterbildung zur Anästhesistin bzw. zum Anästhesisten bestehen Möglichkeiten der weiteren Spezialisierung. So stellt der Bereich Kinderanästhesie ein Beispiel für eine Spezialisierung dar. Generell sind auch die Aufstiegschancen im Bereich Anästhesiologie positiv gestaltet. Leitende Notärzte sind häufig ausgebildete Anästhesisten und auch die Leitung einer Intensivstation liegt oft in den Händen von Narkoseärzten.

 

Bildquelle: iStock.com/utah778