PTA – Pharmazeutisch-technischer Assistent

Gesundheitsberuf mit guten beruflichen Aussichten

Der Beruf als Pharmazeutisch-technische Assistentin beziehungsweise Pharmazeutisch-technischer Assistent (PTA) ist geprägt von analytisch-naturwissenschaftlich orientiertem Arbeiten sowie von Kundenkontakt und Labortätigkeiten. Die VertreterInnen dieses Gesundheitsberufes sind bei vielen Arbeitgebern gefragt. Mehr dazu hier.

Welche Aufgaben hat ein Pharmazeutisch-technischer Assistent?

Die Pharmazeutisch-technische Assistentin und der Pharmazeutisch-technische Assistent sind stark naturwissenschaftlich ausgerichtet. Zu ihren Schwerpunkten gehören:

  • Arzneimittelkunde
  • die Prüfung pflanzlicher und chemischer Ausgangsstoffe bei Arzneimitteln
  • die Herstellung medizinischer Zubereitungen

Wie die Bezeichnung „Assistent“ nahelegt, ordnet sich die Tätigkeit in eine Organisation ein. Ein typischer Bereich, in dem PTA arbeiten, ist die Apotheke. Hier setzen sie ihre Kenntnisse über Arzneimittel und Substanzen bei der Beratung von Kunden ein. Vor allem bei Produkten zur Selbstmedikation, die einen wachsenden Markt darstellen, ist ihr Rat gefragt. Aber auch bei verschreibungspflichtigen Medikamenten unterstützen sie KundInnen mit nützlichen Informationen. Über die Jahre hat sich der Beruf von einer Assistenz zu einer verantwortungsvollen Position entwickelt. Mit der im Jahr 2023 in Kraft tretenden Reform der Ausbildung können erfahrene PTA in der Apotheke unter bestimmten Voraussetzungen mehr Kompetenzen erhalten.

Die Tätigkeit gilt allgemein als Frauenberuf: Rund 90 Prozent aller PTA sind weiblich. Das Berufsbild zeichnet sich durch die Kombination aus Kommunikationsstärke und naturwissenschaftlichen Kompetenzen aus. Abhängig vom Tätigkeitsfeld sind bestimmte Fähigkeiten bedeutender als andere. Die PTA haben auch außerhalb von der Apotheke gute Perspektiven.

Wo können PTA arbeiten?

Arbeitsort für PTA ist an erster Stelle die Apotheke. Die Abgabe und der Verkauf von Medikamenten sind das klassische Betätigungsfeld einer PTA. Darüber hinaus gibt es weitere Arbeitsorte. Wer seinen Tätigkeitsschwerpunkt als PTA nicht in der Apotheke mit dem dazugehörigen Kundenkontakt sieht, findet möglicherweise im Bereich Labor den richtigen Betätigungsbereich. Hersteller für Arzneimittel beschäftigen PTA in der Qualitätskontrolle ihrer Produkte. Dabei steht analytisches Arbeiten im Vordergrund.

Pharmazeutische und medizinische Schwerpunkte kennzeichnen die PTA-Tätigkeit in einem Krankenhaus. In diesem Fall arbeitet die Pharmazeutisch-technische Assistentin meist in der Krankenhausapotheke und erstellt Rezepturen für die PatientInnen. In ihr Arbeitsgebiet fallen die Bereiche Analytik, Eigenherstellung und Rezeptur sowie die Zubereitung von antiseptischen Mitteln in Reinräumen.

Jobs für PTA: Weitere Branchen

Wer als PTA nicht in den klassischen Bereichen Apotheke oder Krankenhauslabor arbeiten möchte, kann sich auch in anderen Branchen umsehen.

Eine Möglichkeit ist die Tätigkeit in einer Lehranstalt. Für die Ausbildung zur PTA gibt es spezielle Institutionen, an denen erfahrene Pharmazeutisch-technische Assistenten den Nachwuchs unterrichten. Darüber hinaus bietet die Pharmaindustrie den PTA zahlreiche Möglichkeiten für eine Tätigkeit und den beruflichen Aufstieg. Die Kompetenzen im Kundenkontakt und das medizinische Fachwissen sind bei Arzneimittelherstellern gefragt.

Bereiche wie die klinische Forschung, die Arzneimittelsicherheit und Zulassung für Medikamente sind weitere mögliche Felder. PTA arbeiten auch in der Qualitätssicherung, entwickeln Darreichungsformen von Arzneimitteln oder sind in der Herstellung tätig. Auch die Kosmetikindustrie und die Lebensmittelindustrie sind Branchen, die attraktive Berufschancen bieten. Ein weiteres alternatives Aufgabenfeld bildet die naturwissenschaftliche Kriminaltechnik der Polizei.

Auch der öffentliche Dienst kommt in Frage: Als gut ausgebildete Kräfte im Gesundheitswesen bietet auch die Gesundheitsverwaltung ein Arbeitsfeld für Pharmazeutische-technische Assistenten. PTA beim Gesundheitsamt prüfen beispielsweise Medikamente.

Nicht zuetzt besteht die Möglichkeit, als Pharmazeutisch-technischer Assistent selbstständig zu arbeiten. Autor, Berater oder Referent im Gesundheitsbereich sind dafür Optionen. Insgesamt bestehen für PTA also gute und breite berufliche Möglichkeiten für eine erfolgreiche Zukunft auch jenseits der klassischen Apotheke.

Pharmazeutisch-technische Assistentin: Ausbildung

Um als Pharmazeutisch-technischer Assistent arbeiten zu können, muss eine Ausbildung als PTA absolviert werden. Die Voraussetzung dafür ist ein Realschulabschluss oder gleichwertiger Abschluss. Hier kommt es vor allem auf die Leistung in den Naturwissenschaften und in Mathematik an. Die BewerberInnen sollten gute Noten in diesen Fächern nachweisen können. Weitere grundlegende Eigenschaften sind:

  • Sorgfalt
  • Verantwortungsbewusstsein bei der Arbeit
  • Interesse für Gesundheitsthemen
  • Gute Sozialkompetenz
  • Freude am Umgang mit KundInnen
  • Einfühlungsvermögen

Die InteressentInnen bewerben sich direkt an einer PTA-Fachschule. Informationen darüber, welche Institutionen es im jeweiligen Bundesland gibt, bietet die zuständige Landesapothekerkammer. Die Ausbildung an diesen Fachschulen dauert regelhaft zweieinhalb Jahre. Davon finden zwei Jahre an der Schule statt. Im Anschluss folgt eine sechsmonatige praktische Ausbildung in der Apotheke, die üblicherweise auch vergütet wird. Die Ausbildung ist bundesweit einheitlich durch eine Ausbildungsverordnung geregelt. Bei privaten Institutionen kanne ein Schulgeld anfallen.

Welche Weiterbildungen für PTA gibt es?

Passend zu den vielseitigen beruflichen Einsatzgebieten für PTA ist auch das Angebot an Weiterbildungen für Vertreter dieses Gesundheitsberufes umfangreich. Das Spektrum reicht von fachlichen Zusatzqualifikationen innerhalb der aktuellen Tätigkeit bis hin zum Pharmaziestudium. Neue berufsbezogene Kenntnisse lassen sich beispielsweise zur Beratung von KundInnen nutzen. Schwerpunkte dafür wären etwa Ernährungsthemen oder die Dermopharmazie, ein Fachgebiet für Hautbehandlungen an der Schnittstelle von Medizin und Pharmazie.

Ebenso bestehen für PTA Weiterbildungsoptionen, die über den reinen Apothekenberuf hinausführen. Pharmazeutisch-technische Assistenten können sich zum Pharmareferenten schulen lassen und anschließend beispielsweise für Arzneimittelhersteller arbeiten.

Aber auch ein Studium der Pharmazie ist für Pharmazeutisch-technische Assistenten möglich, unter bestimmten Voraussetzungen sogar ohne formelle Hochschulstudienberechtigung. Wer mindestens drei Jahre im Beruf arbeitet und eine spezielle Prüfung absolviert, kann das Studium aufnehmen. Dieser Weg ermöglicht es auch, selbst Apotheker zu werden. Das abgeschlossene Pharmaziestudium und ein praktisches Jahr sind die Voraussetzung für die Approbation.

Bildquelle: iStock.com/:alvarez, iStock.com/dusanpetkovic, iStock.com/Jevtic, iStock.com/monkeybusinessimages, iStock.com/dragana991

Stand: September 2021