Ausbildung zum Familienpfleger

Der Ausbildungsberuf Familienpfleger ist in Deutschland landesrechtlich geregelt. Die Ausbildung dauert üblicherweise zwei bis drei Jahre und findet an Berufsfachschulen statt. Den Abschluss bildet eine staatliche Prüfung. Dieser Artikel erklärt den Ablauf und die Dauer der Ausbildung.

Familienpfleger werden: Voraussetzungen für die Ausbildung

Die Voraussetzungen für die Zulassung zur Berufsausbildung sind in den Bundesländern unterschiedlich geregelt. Meist wird ein Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Bildungsabschluss verlangt. Zum Teil ist alternativ oder zusätzlich eine abgeschlossene Berufsausbildung erforderlich, teilweise auch der Nachweis über die mehrjährige Führung eines Mehrpersonenhaushalts oder das Vorhandensein einer Praktikumsstelle.

Der Beruf kann auch im Rahmen einer Weiterbildung an einer Fachschule erlernt werden. Hierfür gelten ähnliche Voraussetzungen wie für die Ausbildung an der Berufsfachschule. Die Dauer beträgt zwischen zwei und dreieinhalb Jahren, wobei sich der Zeitrahmen danach richtet, ob die angehenden Familienpfleger in Vollzeit oder berufsbegleitend lernen.

Neben den offiziellen Voraussetzungen sollten künftige Familienpflegerinnen und Familienpfleger eine gute körperliche Belastbarkeit mitbringen und keine Scheu vor Körperkontakt haben. Ebenso wichtig sind Einfühlungsvermögen, ein freundliches Wesen und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein.

Inhalte der Ausbildung zum Familienpfleger

Die Ausbildung zum Familienpfleger ist eine rein schulische Ausbildung. Während der gesamten Ausbildungszeit besuchen die Teilnehmer eine Berufsfachschule, die entweder staatlich oder privat geführt sein kann. An den staatlichen Einrichtungen ist die Berufsausbildung üblicherweise kostenfrei. Die privaten Anbieter fordern möglicherweise ein Schulgeld, das je nach Bundesland und Schule unterschiedlich ausfallen kann.

Während des theoretischen und praktischen Unterrichts lernen die angehenden Familienpflegerinnen und Familienpfleger unter anderem:

  • Wie ein Haushalt zeit- und kostensparend geführt und gepflegt wird
  • Wie man Menschen unterschiedlichsten Alters in häuslicher Umgebung versorgt, pflegt und betreut
  • Welcher speziellen Pflege Menschen mit Behinderung, Senioren, kranke Personen und Frauen im Wochenbett bedürfen
  • Wie sie bei Krankheit oder Abwesenheit der Eltern Erziehungsaufgaben für die Kinder übernehmen können
  • Wie sie die zu betreuenden Personen bei der Freizeitgestaltung unterstützen können
  • Welche Inhaltsstoffe bestimmte Nahrungsmittel enthalten, wie eine bedarfsgerechte Ernährung der verschiedenen Alters- und Bevölkerungsgruppen aussehen sollte und wie Mahlzeiten unter Berücksichtigung von Diät- und Schonkostvorgaben zubereitet werden

Darüber hinaus umfasst die Berufsausbildung allgemeinbildende Fächer wie Deutsch-, Sozial- und Wirtschaftskunde oder Ethik/Religion.

Im Rahmen von Praktika haben die künftigen Familienpfleger die Gelegenheit, ihr theoretisch erworbenes Wissen in sozialen, pflegerischen und hauswirtschaftlichen Einrichtungen anzuwenden und zu vertiefen. Sie erhalten einen Einblick in das Betriebsgeschehen, verschaffen sich einen Überblick über den Aufbau und die Ablauforganisation der jeweiligen Einrichtung und sammeln Erfahrungen in den berufsspezifischen Arbeitsmethoden.

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Stand: Februar 2021