So wird man Fachkraft für Pflegeassistenz

Der Beruf Fachkraft für Pflegeassistenz ist mit einem hohen Maß an Verantwortung verbunden. Die Pflegeassistenz ist daher ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf mit entsprechender Qualifizierung für die Pflege, Betreuung und Versorgung von hilfs- und pflegebedürftigen Personen. Der Ausbildungsweg ist hier erklärt.

Ausbildung zur Fachkraft für Pflegeassistenz – Zugangsvoraussetzungen

Die Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung als Fachkraft für Pflegeassistenz sind nicht einheitlich, sondern länderspezifisch geregelt. Im Regelfall ist ein Hauptschulabschluss oder eine gleichwertige Schulbildung Bedingung, um die Ausbildung zum Pflegeassistenten zu beginnen.

Doch auch diesbezüglich gibt es wieder Sonderregelungen und Ausnahmen. Während die Zugangsvoraussetzungen in einigen Bundesländern strenger ausgelegt sind, besteht in anderen Bundesländern die Möglichkeit, auch ohne einen Hauptschulabschluss die Ausbildung zum Pflegeassistenten zu absolvieren. Neben der Schulbildung werden in den meisten Fällen außerdem verlangt:

  • Gute Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern sowie Englisch und Deutsch
  • Ausreichende deutsche Sprachkenntnisse
  • Ein ärztliches Attest, das die gesundheitliche Eignung für den Beruf Pflegeassistent bescheinigt
  • Ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis

Handelt es sich um eine duale Ausbildung, ist also neben dem theoretischen auch ein praktischer Ausbildungsteil integriert, muss zusätzlich ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb vorliegen, um die Ausbildung zur Fachkraft für Pflegeassistenz beginnen zu dürfen.

Fachkraft für Pflegeassistenz – flexible Ausbildungsstruktur

Die Ausbildung zur Fachkraft für Pflegeassistenz nimmt mindestens 1 Jahr in Anspruch, in der Regel beträgt die Ausbildungsdauer jedoch 24 Monate. Es handelt sich um eine schulische Ausbildung, die an entsprechenden Berufsfachschulen stattfindet. Die Ausbildungsstruktur ist jedoch nicht bundeseinheitlich geregelt, sondern wird landesrechtlich reguliert, ist also von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich aufgebaut. Die Bundesländer konnten sich 2016 jedoch auf einige einheitliche Eckpunkte einigen. Demnach muss die Ausbildung zur Fachkraft für Pflegeassistenz mindestens 700 Stunden theoretischen und praktischen Unterricht beinhalten sowie einen praktischen Ausbildungsteil von 850 Stunden umfassen.

Es handelt sich bei der Ausbildung zur Pflegeassistenten bzw. zum Pflegeassistenten um eine pflegerische Grundausbildung. Diese ist generalistisch angelegt und bereitet auf eine Tätigkeit in der Krankenpflege, Altenpflege, Familienpflege oder Heilerziehungspflege vor. In einigen Bundesländern ersetzt sie die bisherigen Pflegehilfsberufe wie Beispiel Gesundheits- und Krankenpflegehelfer oder Altenpflegehelfer.

Die Ausbildung endet mit dem Bestehen der Abschlussprüfung. Absolviert man die schulische Ausbildung mit einem Notendurchschnitt von 3,0 oder besser, erwirbt man den Sekundarabschluss I, also den Realschulabschluss. Mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung und dem Erwerb des Sekundarabschlusses I besteht die Möglichkeit, die Fachhochschulreife zu erlangen. Durch derartige Zusatzqualifikationen bzw. eine optionale Ausweitung oder Vertiefung der Ausbildungsinhalte kann sich die Ausbildungsdauer auf bis zu 4 Jahre verlängern. Mit entsprechenden Qualifikationen und Praxiserfahrungen ist aber genauso auch eine Verkürzung der Ausbildungsdauer möglich.

Pflegeassistenz Ausbildungsvergütung

Da es sich um eine schulische Ausbildung handelt, wird üblicherweise keine Ausbildungsvergütung gezahlt. Neben den theoretischen Lerninhalten umfasst die Ausbildung jedoch auch praktische Lerneinheiten, die meist in Form eines Praktikums bei geeigneten Institutionen stattfinden wie beispielsweise Kliniken, Senioren- und Pflegeheimen oder Sozialstationen. Eine entsprechende Praktikumsvergütung ist dann nicht unüblich. Die Ausbildung zur Fachkraft für Pflegeassistenz ist in der Regel jedoch zunächst mit Kosten für Schulgeld, Lern- und Übungsmaterial sowie Aufnahme- und Prüfungsgebühren verbunden.

Mittlerweile bieten auch viele Institutionen und Träger ein duales Ausbildungssystem an, das neben den theoretischen Inhalten auch einen praktischen Ausbildungsteil beinhaltet. Für die praktische Mitarbeit im Ausbildungsbetrieb erhält der auszubildende Pflegeassistent dann auch eine Ausbildungsvergütung, die bereits mehr als 1.000 Euro pro Monat betragen kann (Stand: 2020).

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Stand: August 2021