Fachkraft für Pflegeassistenz

Einstieg in das Berufsfeld Gesundheit und Pflege

Die Fachkraft für Pflegeassistenz übernimmt die Betreuung von Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind. Die Pflegeassistenz bildet somit die Basis eines funktionierenden Sozialsystems – eine anspruchsvolle und verantwortungsvolle Tätigkeit mit abwechslungsreichen Einsatzgebieten.

Pflegeassistent: Aufgaben und Arbeitsgebiete

Der Kernauftrag einer Fachkraft für Pflegeassistenz ist die Betreuung pflegebedürftiger Menschen. Dazu gehören beispielsweise ältere Personen, geistig bzw. körperlich Behinderte sowie aufgrund einer Krankheit oder Verletzung beeinträchtigte Menschen. Pflegeassistenten übernehmen die Unterstützung dieser Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags. Neben hauswirtschaftlichen Tätigkeiten gehören auch hygienische, pädagogische und sozialpflegerische Inhalte zu den Aufgaben von Pflegeassistentinnen und Pflegeassistenten. Darüber hinaus assistieren sie dem examinierten Pflegepersonal bei der Durchführung medizinischer und therapeutischer Maßnahmen.

Fachkräfte für Pflegeassistenz sind nicht gleichzusetzen mit Alltagsbegleitern, die Betreuungsleistungen gemäß § 43b bzw. § 53c SGB XI übernehmen und oftmals fälschlicherweise ebenfalls als Pflegehelfer bzw. Pflegeassistenten betitelt werden. Hierbei handelt es sich lediglich um eine Qualifizierungsmaßnahme mit wesentlich kürzerer Ausbildungsdauer und einem weitaus kleineren Tätigkeits- und Aufgabengebiet.

Staatlich geprüfte Pflegeassistenz ist hingegen ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf, der landesrechtlich geregelt ist.

Berufliche Einsatzorte von Pflegeassistenten

Pflegeassistentinnen und Pflegeassistenten kommen dort zum Einsatz, wo Menschen Pflege, Betreuung oder Unterstützung benötigen. Dies geschieht teilweise in stationären oder ambulanten Pflegeeinrichtungen, kann aber auch bei den Personen zuhause stattfinden. Das Statistische Bundesamt gab in seinem Jahrbuch 2017 an, dass es in Deutschland rund 3,4 Millionen Pflegebedürftige gab. Knapp 2,6 Millionen Menschen wurden dem Bericht zufolge zuhause versorgt und betreut. Etwas mehr als 800.000 Pflegebedürftige lebten im Jahr 2017 vollstationär in Heimen.

Im Bereich Altenpflege finden Fachkräfte für Pflegeassistenz in Senioren- und Pflegeheimen eine Anstellung. Privatwirtschaftlich organisierte ambulante Alten- und Krankenpflegedienste, kirchliche Träger oder Wohltätigkeitsorganisationen übernehmen zum überwiegenden Teil die häusliche Pflege und kommen daher ebenso als Arbeitgeber für Pflegeassistenten infrage wie Krankenhäuser und Reha-Kliniken. Ein weiteres sehr großes Tätigkeitsfeld von Pflegeassistentinnen und Pflegeassistenten ist die Betreuung und Pflege von behinderten Menschen. Dementsprechend sind Einrichtungen zur Betreuung und Pflege von Menschen mit Behinderung ebenfalls ein möglicher Einsatzort für Pflegeassistenten.

Fachkräfte Pflegeassistenz können mit ausreichender Berufserfahrung und entsprechenden Fort- und Weiterbildungen diverse weitere Tätigkeiten im Gesundheitswesen anstreben. Das Qualitätsmanagement für Unternehmen aus dem Bereich Pflege ist ein Beispiel für eine verwaltungsorganisatorische Tätigkeit. Eine Lehrtätigkeit an einer Berufsfachschule ist eine weitere Möglichkeit, seine Expertise und Berufserfahrung weiterzugeben. Darüber hinaus können auch internationale Hilfsorganisationen und Projektträger aus dem Bereich Entwicklungshilfe als Arbeitgeber infrage kommen.

Fachkraft für Pflegeassistenz: die Ausbildung

Die Ausbildung zur Fachkraft für Pflegeassistenz dauert 2 bis 3 Jahre. Wenn Zusatzqualifikationen erworben werden, kann sich die Ausbildungsdauer auf 4 Jahre verlängern. Es handelt sich um eine schulische Ausbildung an Berufsfachschulen, die landesrechtlich geregelt ist. Die einzelnen Bundesländer legen also jeweils eigene Rahmenbedingungen für die Ausbildung zum Pflegeassistenten fest. Die Kernpunkte sind jedoch größtenteils einheitlich.

Ein Hauptschulabschluss oder ein gleichwertiger Schulabschluss ist in der Regel Voraussetzung, um die Ausbildung zu beginnen. Oft verlangen die Arbeitgeber darüber hinaus ein ärztliches Attest, das die gesundheitliche Eignung für den Beruf bescheinigt, sowie ein polizeiliches Führungszeugnis. Die Ausbildungsdauer hängt davon ab, ob die Ausbildung in Vollzeit oder berufsbegleitend absolviert wird. Darüber hinaus kann sich der erlangte Schulabschluss auf die Länge der Ausbildung auswirken.

Verdienst eines Pflegeassistenten

Das durchschnittliche Einstiegsgehalt einer Fachkraft für Pflegeassistenz liegt bei 1.600 - 1.800 Euro brutto pro Monat. Das Gehalt erscheint zunächst recht niedrig und hängt mit den niedrigen Zugangsvoraussetzungen sowie der vergleichsweise kurzen Ausbildungsdauer zusammen. Aufgrund des chronischen Fachkräftemangels im Gesundheits- und Pflegesektor und der durch die Politik in diesem Zusammenhang bereits begonnenen Arbeitsmarktreformen ist mittel- bis langfristig jedoch mit einem Anstieg der Durchschnittslöhne im Pflegebereich zu rechnen.

Neben dem regulären Monatsentgelt bieten Arbeitgeber mittlerweile zahlreiche weitere Beschäftigungsanreize, um die rar gesäten Fachkräfte von sich zu überzeugen. Flexible Arbeitszeitmodelle, eine überdurchschnittliche Anzahl an Urlaubstagen, eine überwiegend arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersvorsorge sowie Jahressonderzahlungen und Weihnachtsgeld sind längst keine Seltenheit mehr.

Aufgrund des breiten Tätigkeitsfeldes und der zahlreichen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten besteht zudem durchaus Entwicklungspotenzial hinsichtlich des zu erzielenden Monatseinkommens. Bereits während der Ausbildung gibt es oftmals die Möglichkeit, einen erweiterten Hauptschulabschluss, einen Realschulabschluss oder sogar die Hochschulreife zu erlangen. Auch der Erwerb anderweitiger Zusatzqualifikationen im Rahmen der Ausbildung kann sich positiv auf das Entwicklungspotenzial der späteren beruflichen Karriere auswirken. Neben der fachlichen Qualifikation und der Berufserfahrung sind jedoch auch das genaue Tätigkeits- und Aufgabengebiet, der Einsatzort und der Arbeitgeber nennenswerte Faktoren, die entscheidenden Einfluss auf die Einkommenshöhe haben. Das durchschnittliche Jahresbruttoeinkommen von Pflegehelferinnen und Pflegehelfern mit einigen Jahren Berufserfahrung liegt bei rund 30.000 Euro.

Weiterbildungsmöglichkeiten für Fachkräfte der Pflegeassistenz

Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zur Fachkraft für Pflegeassistenz bestehen zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Die erfolgreiche Ausbildung zum Pflegeassistenten dient beispielsweise als Zugangsberechtigung für eine höher qualifizierte Fachausbildung wie zum Beispiel zur Pflegefachkraft. Die Weiterbildung zum Praxisanleiter ist ein weiteres Beispiel, wie Pflegeassistenten ihren beruflichen Horizont erweitern können. So kann man sein Fachwissen an neue Mitarbeiter oder Auszubildende weitergeben. Auch die Stationsleitung, die Wohnbereichs- oder die Abteilungsleitung sind nach entsprechenden Fort- und Weiterbildungen eine berufliche Option.

Mit der angemessenen Berufserfahrung ist auch die Weiterbildung zur leitenden Pflegefachkraft eine Möglichkeit. Pflegedienstleitung, Einrichtungsleitung oder Pflegedirektion sind Anstellungen, die dieser Qualifikation entsprechen.

Aufgrund des breit aufgestellten Berufsbildes eröffnen sich auch zahlreiche Spezialisierungsmöglichkeiten im Bereich Pflegeassistenz. Altenpflege, die Arbeit mit geistig und/oder körperlich behinderten Menschen oder hauswirtschaftliche Tätigkeiten sind lediglich 3 Beispiele für die Tätigkeitsvielfalt des Berufs.

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Stand: Dezember 2020