Die Ausbildung zum Diätassistenten

Der Weg in den Beruf als Diätassistentin oder Diätassistent führt über eine schulische Ausbildung. Darüber hinaus bestehen zahlreiche Möglichkeiten der Weiterbildung. Weitere Informationen liefert der folgende Text.

Diätassistenten: Erwerb und Ausbau der Kompetenzen für den Beruf

Wer Diätassistentin werden will, macht eine dreijährige schulische Ausbildung. Stichtag für den Start der Ausbildung ist jedes Jahr am 1. Oktober. Sie teilt sich in theoretischen Unterricht und praktische Arbeit auf. Am Ende steht eine staatliche Prüfung, die zur Zulassung befähigt. Der Unterricht erfolgt in verschiedenen Fächern. Insgesamt umfasst das Pensum 3.050 Stunden. Darunter sind neben Allgemeinbildung auch spezifische Fächer:

  • Diätetik: 1.000 Stunden
  • Koch- und Küchentechnik: 380 Stunden
  • Diät- und Ernährungsberatung: 250 Stunden
  • Lebensmittelkunde und Lebensmittelkonservierung: 190 Stunden
  • Ernährungslehre: 150 Stunden
  • Biochemie der Ernährung: 140 Stunden

Aber auch Fächer wie Anatomie, Physiologie und Krankenhausbetriebslehre sind Teil der Ausbildung. Weitere Inhalte sind allgemeine und spezielle Krankheitslehre, Ernährungsmedizin und andere Themen. In der praktischen Ausbildung sammeln Schülerinnen und Schüler Erfahrungen in den einschlägigen Bereichen der Diätassistenz:

  • Diätik (inklusive Organisation eines Küchenbetriebs)
  • Koch- und Küchentechnik
  • Diät- und Ernährungsberatung

Außerdem umfasst dieser Teil der Ausbildung ein Praktikum im Krankenhaus, das sechs Wochen dauert. Insgesamt macht die praktische Ausbildung 1.400 Stunden aus. Voraussetzung für die Teilnahme ist der Nachweis einer gültigen Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz. An bestimmten Schulen besteht auch die Möglichkeit, Zusatzkenntnisse zu erlernen, mit denen die Fachholschulreife erworben werden kann.

Voraussetzungen zur Ausbildung als Diätassistentin

Um die Ausbildung als Diätassistentin machen zu können, sollten Bewerberinnen einen mittleren Bildungsabschluss vorweisen. Ebenfalls möglich ist der Zugang bei einem Hauptschulabschluss in Kombination mit einer mindestens zweijährigen Berufsausbildung. Weiterhin müssen Bewerber ein ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung vorlegen, doch auch ein Führungszeugnis und praktische Vorkenntnisse können bei manchen Schulen erforderlich sein. Die Berufsfachschulen, die die Ausbildung anbieten, wählen die Schülerinnen und Schüler selbst aus. Die Interessenten bewerben sich schriftlich an der Berufsfachschule.

Bei der Prüfung der Bewerbungsunterlagen legen die Verantwortlichen Wert häufig auf gute mathematische und naturwissenschaftliche Kenntnisse, da diese einen wichtigen Teil der Arbeit ausmachen. Im Anschluss findet für die Bewerber ein persönliches Gespräch statt. Bei einem großen Bewerberüberschuss kommt es zudem vor, dass schriftliche Aufnahmeprüfungen durchgeführt werden. Verantwortungs- und Leistungsbereitschaft sind wichtige persönliche Eigenschaften, etwa wenn Diätassistenten mit sehr anspruchsvollen Patienten zusammenarbeiten. Aber auch Sorgfalt, Kommunikationsfähigkeit und Kreativität sind in dem Beruf von Vorteil. Weiterhin sollten Diätassistentinnen selbstständig arbeiten können.

Weiterbildung im Bereich Diätassistenz

In der Diätassistenz werden Kompetenzen verschiedener Fachbereiche wie Ernährungslehre und Medizin miteinander verbunden. In dem Beruf erfordert die Tätigkeit häufig eine Spezialisierung. Daher sollten Diätassistenten ihre Kenntnisse auf dem Laufenden halten. Für ausgebildete Fachleute besteht eine Vielfalt von Weiterbildungsoptionen zu Ernährung und Diäten. Diätassistentinnen und Diätassistenten bauen ihre vorhandenen Kenntnisse aus, etwa zu den Ernährungsanforderungen bei bestimmten Erkrankungen. Die Bandbreite ist groß. Sie umfasst Diabetes ebenso wie Essstörungen oder Krebserkrankungen.

Auch Schulungen zum Ernährungsberater oder zum Verpflegungsmanager sind möglich. Diese Seminare finden neben der Arbeit statt und werden regelmäßig auf den neuesten wissenschaftlichen Stand aktualisiert. Anbieter für Kurse zu Ernährungsformen sind beispielsweise die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) oder der Verband der Diätassistenten (VDD). Der VDD bietet für Mitglieder ein Fortbildungszertifikat, für das regelmäßig Fortbildungspunkte zu erwerben sind.

Doch auch ein Studium ist möglich, um zusätzliche Qualifikationen zu erhalten. Passende Studiengänge sind Gesundheitswissenschaften, Pädagogik, Gesundheitsmanagement oder Pflegemanagement. In vielen Bereichen ist der Abschluss zum staatlich anerkannten Diätassistenten Zugangsvoraussetzung. Auch die thematisch eng verwandten Fächer Ernährungswissenschaften oder Ökotrophologie eignen sich für die Weiterbildung von Diätassistenten. In der Regel handelt es sich um Bachelor-Studiengänge.

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Stand: September  2021