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Was erwarten Pflegekräfte von der Krankenhausreform?

Umfrage unter Pflegekräften: Was erwarten sie von der Krankenhausreform?
Sabine Stahl | 12.5.2025 | Lesedauer: 2 Minuten

Mehr Geld und mehr KollegInnen – all das erhoffen sich Pflegekräfte von der Krankenhausreform, wie eine aktuelle Umfrage von doctari zeigt.

Das erwarten Pflegekräfte: Mehr Geld und weniger Bürokratie

Die Pflege ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Gesundheitssystems. Pflegekräfte leisten tagtäglich wertvolle Arbeit, um hilfsbedürftigen Menschen zu unterstützen und zu betreuen. Die Krankenhausreform soll die Arbeitsbedingungen für die Pflege verbessern. Doch was genau erwarten die Pflegekräfte von der Politik und welche Gefühle löst die Krankenhausreform bei den Fachkräften aus?

Die Mehrheit der von doctari befragten Pflegekräfte (59 Prozent) erwartet mehr finanzielle Unterstützung. Fast genauso viele Pflegekräfte erwarten weniger Bürokratie und somit mehr Zeit für die Arbeit mit ihren PatientInnen. Eine Entlastung durch mehr Personal erwarten 51 Prozent. Das geht aus einer von doctari durchgeführten Befragung hervor, bei 235 Pflegekräfte mitgemacht haben.

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Mehr Skepsis als Freude: Gefühle zur Krankenhausreform

Fast die Hälfte der befragten Pflegekräfte bleibt skeptisch mit Blick auf die Umsetzbarkeit der Krankenhausreform. 46 Prozent sind frustriert, weil die Pflege zu wenig in den Prozess eingebunden war und genauso viele Pflegekräfte sind unsicher, was all das für ihre tägliche Arbeit bedeutet.

Ein großer Anteil denkt daran, den Beruf aufzugeben

Wie die Umfrage weiter zeigt, führt die Unzufriedenheit der Pflegefachkräfte dazu, dass ein großer Teil von ihnen sogar darüber nachdenkt, den Pflegeberuf aufzugeben. 27 Prozent der Befragten gaben an, dass eine langfristige Perspektive im Pflegeberuf für sie „sehr unwahrscheinlich“ oder „unwahrscheinlich“ ist. Weitere 26 Prozent sind bei dieser Frage unentschlossen.

Ursachen für die hohe Unzufriedenheit der Pflegefachkräfte sind vor allem der Personalmangel, körperliche Belastung und fehlende Wertschätzung. Die Zeitarbeit scheint hier für einen großen Teil der doctari-Fachkräfte eine Lösung zu sein. Die Gründe hierfür sind eine bessere Planbarkeit, Teilzeitmodelle und familienfreundlichere Bedingungen.

Fazit: Mehr Anerkennung, mehr Unterstützung

Insgesamt verdeutlich die Umfrage, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die Arbeitsbedingungen und die Anerkennung für Pflegekräfte zu verbessern. Dies ist essenziell, um die Bindung an den Beruf zu stärken und einen weiterwachsenden Personalmangel im Gesundheitswesen zu verhindern. Die Pflege ist das Rückgrat unseres Gesundheitssystems und es ist an der Zeit, ihr die Anerkennung und Unterstützung zu geben, die sie verdient.

Titelbild: iStock.com/Rawpixel

Autor

Sabine Stahl

Die erfahrene Journalistin und Medizin-Redakteurin arbeitet seit 2021 in der doctari-Redaktion und beschäftigt sich am liebsten mit Ratgeber- und Statistikthemen.

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