Die Grafik zeigt ein mögliches Vorgehen bei Non-Compliance
doctari
Gerade bei chronisch kranken Patientinnen und Patienten kann eine interdisziplinäre Zusammenarbeit entscheidend sein. Pflegefachkräfte, PsychologInnen, Sozialdienste oder ErnährungsberaterInnen können Ursachen für Non-Compliance oder Non-Adhärenz identifizieren und Lösungen entwickeln. Fallbesprechungen und abgestimmte Kommunikationsstrategien verhindern, dass PatientInnen widersprüchliche Botschaften erhalten.
Das Patientenrechtegesetz schreibt eine umfassende Aufklärung über Nutzen, Risiken und Alternativen vor (BGB § 630d–f). Lehnt ein Patient oder eine Patientin eine Behandlung ab, muss dies dokumentiert werden, idealerweise schriftlich. Bei lebenswichtigen Maßnahmen (z. B. lebensnotwendige Dialyse, dringende Operationen) können Ethikkomitees oder Supervisionen helfen, tragfähige Entscheidungen zu treffen.
Therapieunwilligkeit ist ein häufiges Phänomen und hat meist komplexe Ursachen. Ärztinnen und Ärzte, die diese Ursachen systematisch erfassen und auf Augenhöhe mit PatientInnen kommunizieren, können die Non-Compliance reduzieren und die Therapietreue nachhaltig verbessern. Evidenzbasierte Methoden wie Motivational Interviewing, kombiniert mit interdisziplinärer Zusammenarbeit und klarer Dokumentation, bieten eine strukturierte und wirksame Vorgehensweise.
Titelbild: iStock.com/Motortion
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