Wie wird man ein Facharzt für Pneumologie?

Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie

Viele angehende Medizinerinnen und Mediziner entscheiden sich für ein Teilgebiet der Inneren Medizin: der Pneumologie. Was die Ausbildungsinhalte sind und wie lange es dauert, bis man den Titel Facharzt Innere Medizin und Pneumologie tragen kann, ist hier zusammengefasst.

Umfang und Dauer der Weiterbildung zum Facharzt Pneumologie

Die fachärztliche Weiterbildung zum Pneumologen bzw. zur Pneumologin kann nach dem Abschluss eines Medizinstudiums begonnen werden. Die Facharztweiterbildung Innere Medizin und Pneumologie dauert sechs Jahre, von denen die ersten drei Jahre als stationäre Basisausbildung in Innerer Medizin absolviert werden.

Im Anschluss daran erfolgt die fachspezifische pneumologische Weiterbildung, sie dauert weitere drei Jahre. Davon sind sechs Monate auf einer Station für internistische Intensivmedizin zu absolvieren, bis zu 18 Monate können im ambulanten Bereich abgeleistet werden.

Wer im Rahmen der Weiterbildung eine zweite Facharztkompetenz erwerben will, muss mit einer Verlängerung der Ausbildungszeit je nach gewählter Fachrichtung von mindestens zwei Jahren rechnen.

Ausbildungsinhalte für Fachärzte Innere Medizin und Pneumologie

Im Rahmen der Weiterbildung erwerben zukünftige Pneumologen unter anderem Fertigkeiten und Kenntnisse in folgenden Teilbereichen der Pulmologie:

  • Diagnostik und konservative Therapie pneumologischer Erkrankungen der Atemwege, der Lunge, des Lungenkreislaufs, der Atempumpe, des Mediastinums und der Pleura
  • Vorsorge, Früherkennung, Diagnostik und Therapie des Lungenkarzinoms, pulmonaler Metastasen, mediastinaler Tumoren, Tumoren der Brustwand, Sarkome und Lymphome
  • Diagnose und Therapie von allergologischen und immunologischen Erkrankungen
  • Behandlung respiratorischer Notfälle
  • Virus-, Pilz- und parasitäre Infektionen
  • Pneumonie
  • Lungenabszess
  • Tuberkulose
  • nicht-tuberkuläre Mykobakteriosen
  • Mitbehandlung von Schwangeren mit pneumologischen Erkrankungen

Während der Weiterbildung erlernen zukünftige Fachärztinnen und Fachärzte für Pneumologie die Anwendung folgender Untersuchungs- und diagnostischer Methoden:

Funktionsuntersuchungen der Atmungsorgane

  • Spiro-Ergometrie
  • Rhinomanometrie
  • Peak Flow Monitoring
  • Atempumpfunktion und Atemmechanik
  • Atemgasmessung
  • Blutgase, Säure-Basen-Haushalt
  • kardiopulmonale Belastungsuntersuchungen
  • Bestimmung des CO-Transfer-Faktors
  • Untersuchung des Lungenkreislaufs:
  • Provokations- und Karenztests
  • B-Modus-Sonographie der Thoraxorgane
  • Transthorakale Echokardiographien

Endoskopische Verfahren:

  • Bronchoskopie
  • Thorakoskopie
  • Biopsietechniken
  • Komplexe bronchologische Verfahren

Im Teilgebiet Schlafmedizin wird das Erstellen und Auswerten von Polysomnographien erlernt. Zu den Ausbildungsinhalten zählen zudem die Indikationsstellung zu verschiedenen thoraxchirurgischen Verfahren, die Patientenschulung inklusive Tabakentwöhnung, Inhalationstherapie, Langzeitbeatmung, Langzeitsauerstofftherapie und die Hyposensibilisierung allergischer Erkrankungen. Die vollständigen Ausbildungsinhalte sind in der (Muster-)Weiterbildungsverordnung 2018 aufgelistet. Diese ist auf der Website der Bundesärztekammer abrufbar.

Um die Berufsberechtigung als Fachärztin oder Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie zu erhalten, muss nach Abschluss aller Ausbildungsinhalte noch eine Facharztprüfung bei der örtlich zuständigen Landesärztekammer abgelegt werden.

Bildquelle: iStock.com/Halfpoint