Berufsbild von Plastischen Chirurgen

Wie sieht die Tätigkeit eines Facharztes für Plastische, Rekonstrukive und Ästhetische Chirurgie aus? Was genau machen die Mediziner? Dieser Artikel gibt einen Überblick über Aufgaben, Arbeitsumfeld und Co.

Ästhetische, Plastische oder Rekonstruktive Chirurgie – wo liegt der Unterschied?

Die Arbeit der Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie ist durch die drei Kompetenzbereiche des Faches geprägt:

  • die Rekonstruktive Chirurgie beschäftigt sich im Wesentlichen mit der Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit von Gliedmaßen und Körpergeweben,
  • die Plastische Chirurgie sorgt für die Korrektur von Körperformen, die durch Erkrankung oder Unfall geschädigt wurden,
  • und die Ästhetische Chirurgie behandelt nicht-krankheitsbedingte Formveränderungen des menschlichen Körpers, die von PatientInnen als störend empfunden werden.

Die Teilbereiche des Faches ergänzen und überschneiden sich jedoch, sodass eine eindeutige Zuordnung nicht immer möglich und auch nicht notwendig ist.

In der Außensicht stehen zwei Bereiche besonders im Mittelpunkt:

- Die sogenannte Schönheitschirurgie, die zwar rein ästhetische Veränderungen des Aussehens umfasst, in der Praxis jedoch auch durch ein entstelltes oder als entstellend wahrgenommenes Äußeres bedingte psychische Belastungen „mitbehandelt” und dadurch großen Leidensdruck von Betroffenen nehmen kann. 

- Die Rekonstruktive Chirurgie, die die Diagnose und Behandlung von Patienten, die gewöhnlich unter sehr schweren Erkrankungen leiden, umfasst. Zu solchen PatientInnen zählen etwa:

  1. PatientInnen mit Tumorerkrankungen, etwa nach Totalentfernung der Brust oder nach Entfernung von Haut- und Weichteiltumoren
  2. Patienten, die großflächige Verbrennungen erlitten haben und eine Hauttransplantation benötigen
  3. Unfallopfer, die Gliedmaßen verloren haben,
  4. Personen mit angeborenen Fehlbildungen,
  5. Patienten, die unter Schädigungen des Knorpel- oder Knochengewebes leiden und Gewebeersatz benötigen.

Psychologische Aspekte der Tätigkeit eines Plastischen Chirurgen

Die eingehende Beratung von PatientInnen und Angehörigen ist ein wichtiger Teil der Tätigkeit von Plastischen Chirurgen. Behandelnde Chirurginnen und Chirurgen benötigen daher neben ihrer fachlichen Qualifikation Eigenschaften wie ein gutes Einfühlungsvermögen und ebenso gute kommunikative Fähigkeiten.

Sie arbeiten mit PatientInnen, die oft unter starken Schmerzen, psychischen Beschwerden aufgrund der schweren Erkrankungen und/oder sehr belastenden Funktionseinschränkungen leiden. Deshalb ist es besonders wichtig, die Betroffenen ausführlich über Verlauf, Chancen und Risiken geplanter Operationen aufzuklären und gegebenenfalls Alternativen aufzuzeigen.

Die gewissenhafte Planung bevorstehender Eingriffe gehört ebenfalls zu den Aufgaben der Plastischen Chirurgen und Chirurginnen. Hier ist vor allem interdisziplinäre Zusammenarbeit gefragt, um eine optimale Behandlungsstrategie für eine Patientin, einen Patienten zu entwerfen und auch nach der Operation den richtigen Ansprechpartner für die Nachsorge zur Verfügung zu haben.

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Stand: Mai 2022