Wie wird man Facharzt für HNO?

Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde

Voraussetzung für den Beginn der Weiterbildung zum Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde ist der Abschluss eines Medizinstudiums. Die Weiterbildung dauert insgesamt 60 Monate. Zwölf Monate davon können zum Kompetenzerwerb in anderen Fachgebieten abgeleistet werden. Der Ablauf wird hier genauer erläutert.

Der Weg zum Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde

Inhaltlich bietet die Weiterbildung trotz der starken anatomischen Eingrenzung des Fachgebiets eine vielfältige und abwechslungsreiche thematische Gestaltung. Neben fachspezifischen diagnostischen und therapeutischen Methoden und Fertigkeiten zählen etwa bestimmte Aspekte der Umweltmedizin, der Psychosomatik und die Anwendung chirurgischer Verfahren zu den Inhalten der Facharzt-Weiterbildung.

Die wichtigsten Weiterbildungsinhalte im Überblick

Zu den wichtigsten Weiterbildungsinhalten gehören

  • Diagnostische und therapeutische Verfahren: Gewinnung von Proben, Biopsien, Exzisionen, fachspezifische Untersuchungen mittels Mikroskop, Endoskop und Ultraschall, 3D-Röntgen, manuelle Untersuchungen, Manometrie und pH-Metrie, Prüfung des Riech- und des Geschmackssinns, Überprüfung der Ventilation, Untersuchung von Hirnnerven, Diagnostik des Schluckens, Setzen einer Trachelakanüle, intratympanale Therapie, Operationen an Ohr, Nase, Nasennebenhöhlen, Pharynx und Larynx, lasergestützte Behandlungen und Sondenversorgung
  • Funktionelle Störungen: Diagnostik und konservative wie operative Therapie des Hörsinns und des Gleichgewichts, audiovisuelle Wahrnehmungsstörungen, funktionelle Störungen der Halswirbelsäule und der Kiefergelenke
  • Gebietsbezogene Schmerzmedizin: Schmerztherapie und periphere Regionalanästhesien
  • Diagnostik und operative wie medikamentöse Therapie von Tumorerkrankungen, Strahlentherapie, onkologische Nachsorge, rekonstruktive OP-Verfahren, Palliativmedizin
  • Hereditäre Erkrankungen
  • Prävention und Rehabilitation
  • Schlafbezogene Atemstörungen
  • Stimm-, Sprech- und Sprach- sowie Schluckstörungen
  • Wiederherstellungschirurgie/plastische Chirurgie an Nase und Ohr, Einsatz von Biomaterialien
  • Durchführung von Notfallmaßnahmen wie Fremdkörperextraktionen
  • Behandlung entzündlicher Erkrankungen, rezidivierende und fortgeleitete Entzündungen, Mitbehandlung bei Immun- und Autoimmunerkrankungen
  • Alters- und geschlechtsspezifische Erkrankungen: Diagnostik und Therapie von fachspezifischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter, apparative Unterstützung schwerhöriger Kinder, typische Erkrankungen des Alters wie Schwerhörigkeit, Schwindel und Schluckstörungen
  • Allergische und immunologische Erkrankungen, Umweltmedizin: Grundlagen allergischer Erkrankungen, Diagnostik und Therapie allergischer und pseudoallergischer Erkrankungen, Anaphylaxie und anaphylaktischer Schocks, Prävention, Diagnostik und Therapie von Berufserkrankungen und Schädigungen durch Innenraum- und Außenluftschadstoffe, kanzerogene Substanzen und Lärm
  • Gebietsbezogene Psychosomatik

Die gesamten Weiterbildungsinhalte lassen sich auch in der Weiterbildungsordnung 2018 der Bundesärztekammer nachlesen.

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