Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie

Berufsbild und Tätigkeitsfeld

Gastrologen beschäftigen sich mit einem der komplexesten Organsysteme im menschlichen Körper - dem Verdauungssystem. Was sie dabei genau machen, haben wir hier zusammengefasst.

Tätigkeitsfelder von Gastroenterologen

Gastroenterologinnen und Gastroenterologen widmen sich allen Erkrankungen, die den Verdauungstrakt betreffen - von der Speiseröhre bis zum Anus. Da der Begriff Gastroenterologe Zungenbrecherqualitäten hat, haben sich in der Alltagssprache auch die Bezeichnungen Gastrologe beziehungsweise Gastrologin durchgesetzt.

Häufige Beschwerdebilder, mit denen die Mediziner in ihrem beruflichen Alltag konfrontiert werden, sind chronisch-entzündliche Krankheiten des Darms, Krebserkrankungen des Verdauungstraktes und durch Viren oder Bakterien ausgelöste gastrointestinale Infektionskrankheiten wie die Virushepatitis oder die chronische Gastritis. Zur Diagnostik und Therapie dieser inneren Erkrankungen setzen Gastrologen häufig bildgebende Verfahren ein, vor allem:

  • die Sonografie (Ultraschalluntersuchung), inklusive Kontrastmittel-Sonografie und sonografische Punktionsverfahren,
  • die Endoskopie zur Darstellung von Magen, Darmabschnitten, Bauchspeicheldrüsengängen und Gallenwegen
  • die endoskopische Entfernung von Polypen und/oder kleineren Tumoren
  • radiologisch-endoskopische Verfahren, die interdisziplinär ausgeführt werden

Die Betreuung von Tumorpatienten nimmt viel Raum im Tätigkeitsbereich von Gastroenterologen ein. Sie sind für die Beratung und Aufklärung der Betroffenen sowie für die medikamentöse Tumortherapie verantwortlich und arbeiten im Rahmen der interdisziplinären Indikationsstellung eng mit Fachärztinnen und Fachärzten aus der Onkologie, der Strahlentherapie, der Chirurgie und der Nuklearmedizin zusammen.

Zu den Aufgaben von Gastroenterologen zählen auch die Ernährungsberatung bei Erkrankungen der Verdauungsorgane, die Applikation von Ernährungssonden und das Setzen von Infusionen mit Nährstofflösungen (parenterale Ernährung) im Rahmen der klinischen Ernährung. Zudem führen sie Laboruntersuchungen auf Parasiten und Funktionsüberprüfungen wie die Langzeit-pH-Metrie zur Diagnose der Refluxkrankheit oder den Wasserstoff-Atemtest zur Diagnose der Laktoseintoleranz durch.

Schließlich zählen auch Prävention und Patientenaufklärung zu den gastroenterologischen Aufgaben: Übergewicht, Zigarettenrauchen und übermäßiger Alkoholkonsum sind starke Risikofaktoren für zahlreiche Erkrankungen des Verdauungstraktes.

Wichtige Fähigkeiten für Gastrologen

Aufgrund der Vielseitigkeit des Faches arbeiten Fachärzte für Gastroenterologie im klinischen Alltag eng mit Kollegen anderer Fachrichtungen zusammen – vor allem mit Internisten, Onkologen und Chirurgen. Diagnostische Verfahren, die dabei häufig zum Einsatz kommen, sind die Endoskopie und die Sonografie. Diese Verfahren zu beherrschen und die Ergebnisse sicher zu interpretieren, ist entscheidend für die Diagnosestellung. Gute Anatomiekenntnisse sind deshalb eine wichtige Voraussetzung für die Tätigkeit.

Da die Therapie von Krebserkrankungen zu einem Schwerpunkt der gastroenterologischen Facharzttätigkeit zählt, sind neben der fachlichen Kompetenz auch persönliche Eigenschaften wie

  • Empathie,
  • die Fähigkeit, zuzuhören,
  • sich auch unter stressigen Bedingungen Zeit nehmen
  • und Betroffene wie Angehörige einfühlsam zu begleiten zu können

wichtige Voraussetzungen für angehende Gastroenterologen.

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