Wie wird man ein Gastrologe?

Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie

Das Berufsbild eines Gastroenterologen ist vielseitig und komplex. Wie man seinen Facharzt für Allgemeinmedizin macht, wie lange die Facharztausbildung zum Allgemeinmediziner dauert und was die Inhalte der Ausbildung sind, kann man hier nachlesen.

Weiterbildung zum Facharzt für Gastroenterologie

Voraussetzung für eine Weiterbildung zur Fachärztin beziehungsweise zum Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie ist der Abschluss eines Medizinstudiums. Im Anschluss daran erfolgt eine sechsjährige Facharztausbildung, die aus zwei Teilen besteht:

  1. Einem sogenannten „Common Trunk”, der dreijährigen gemeinsamen Basisweiterbildung, die alle zukünftigen Fachärztinnen und Fachärzte für Innere Medizin absolvieren müssen. Noch während des Common Trunk oder im Anschluss daran ist außerdem eine Weiterbildung in internistischer Intensivmedizin im Ausmaß von sechs Monaten zu absolvieren, die frühestens nach 24 Monaten Common Trunk begonnen werden darf.
  2. Einer dreijährigen fachlichen Weiterbildung in Gastroenterologie, die mit der Facharztprüfung bei der zuständigen Landesärztekammer abgeschlossen wird

Wege und Ausbildungsinhalte zum Facharzt für Gastroenterologie

Der beschriebene Ausbildungsweg zum Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie wird auch als „direkter Weg” bezeichnet. Die Gesamtausbildungszeit beträgt in diesem Fall sechs Jahre. Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit, eine Fachberechtigung in Gastroenterologie zu erwerben, und zwar über den „Umweg” einer Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin mit einer anschließenden dreijährigen Spezialisierung – dieser Ausbildungsgang wird auch als „indirekter Weg” bezeichnet. Voraussetzung ist wiederum ein abgeschlossenes Medizinstudium und die Absolvierung des Common Trunk mit internistisch-intensivmedizinischer Weiterbildung. Danach folgen zwei Jahre Facharztausbildung, die mit einer Facharztprüfung für Innere Medizin abschließt. Im Anschluss daran findet die dreijährige Spezialisierung in gastroenterologischen Fachabteilungen statt. Für eine Berufsberechtigung als Gastroenterologe ist es notwendig, eine weitere Facharztprüfung abzulegen. Obwohl dieser Ausbildungsweg insgesamt acht Jahre dauert, hat er den Vorteil, schon nach fünf Ausbildungsjahren zu einer vollen Berufsberechtigung als Internist zu führen. Die Entscheidung für eine Spezialisierung muss also noch nicht während der Facharztausbildung getroffen werden.

Die Inhalte der gastroenterologischen Weiterbildung sind sehr differenziert: Es werden umfangreiche Kenntnisse über Funktion und Störungen aller inneren Organe vermittelt, diagnostische und therapeutische Verfahren erlernt sowie Einblicke in die verschiedenen Spezialgebiete gewonnen. Zu den wichtigsten Ausbildungsinhalten zählen:

  • Krankheiten der Verdauungsorgane sowie von Leber und Pankreas
  • Infektionskrankheiten wie Virushepatitis
  • Ernährungsberatung und Diätetik
  • Indikationsstellung und Therapie von Tumorerkrankungen
  • Mitwirkung bei interdisziplinären interventionellen Verfahren (zum Beispiel radiologische und radiologisch-endoskopische Verfahren)
  • interdisziplinäre Indikationsstellung
  • Erkennen und konservative Behandlung proktologischer Krankheitsbilder
  • Sonografien des Abdomen und sonografische Verfahren (Kontrastmittelsonografie)
  • Endoskopische Verfahren und endoskopische Intervention, zum Beispiel Ösophago-Gastro-Duodenoskopie, Koloskopie, Prokto-/Rekto-/Sigmoidoskopie)
  • Durchführung der Laparoskopie und Mitwirkung bei Laparoskopien
  • abdominelle Punktion (inklusive Leberpunktion)
  • Manometrie und manometrische Untersuchungstechniken (oberer und unterer Verdauungstrakt)
  • Funktionsüberprüfungen von Organen und Organsystemen
  • Basisbehandlung akuter fachspezifischer Krankheitsbilder
  • medikamentöse Therapiezyklen zur Behandlung von Tumorerkrankungen des Facharztgebietes
  • Chemotherapiezyklen und ihre Überwachung

Details zu Ausbildungsinhalten sowie zu den zu erlangenden Kenntnissen und Kompetenzen finden sich in der (Muster-)Weiterbildungsverordnung 2018 der Bundesärztekammer.

Spezialisierungen als Facharzt für Gastrologie

Innerhalb des Faches sind Spezialisierungen im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen und Weiterbildungen möglich. Entsprechende Angebote finden sich unter anderem auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten.

Bildquelle: iStock.com/Halfpoint