Wie wird man Facharzt für Gynäkologie

Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Neben Einfühlungsvermögen und Beratungskompetenz besitzen Fachärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe teifgreifendes Wissen zu geschlechtsspezifischen Gesundheitsstörungen der Frau sowie dem Teilbereich Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Die wichtigsten Weiterbildungsinhalte der Facharztausbildung Gynäkologie sind hier zusammengefasst.

Weiterbildung zum Facharzt Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Um eine Weiterbildung zum Facharzt oder zur Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Gynäkologie) absolvieren zu können, ist der Abschluss eines Medizinstudiums Voraussetzung. Darauf folgt die fachspezifische Weiterbildung an einer dafür anerkannten Ausbildungseinrichtung, die insgesamt 60 Monate dauert.

Für bestimmte Teile der Weiterbildung im Bereich Gynäkologie besteht Wahlfreiheit: So können sechs Monate in einem fremden Fachgebiet absolviert werden, 12 Monate in einem gynäkologischen Schwerpunktgebiet und insgesamt 24 Monate in einer ambulanten gynäkologischen Versorgungseinrichtung.

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Weiterbildungsinhalte des Facharztes für Gynäkologie und Geburtshilfe

Während der Weiterbildung werden umfangreiche Kenntnisse, Erfahrungen und Fähigkeiten aus dem klinischen und ambulanten Alltag vermittelt und erworben. Zu den zentralen Ausbildungsinhalten zählen etwa:

  • Tumorerkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane und der Brust
  • Früherkennung und Grundlagen der lokalen Tumortherapie
  • gynäkologische Strahlenbehandlung und Nachsorge von Tumorerkrankungen
  • Konservative und operative Behandlung frauenspezifischer Erkrankungen
  • Vorsorge und Früherkennung
  • Feststellung der Schwangerschaft, Erkennung und Behandlung von Schwangerschaftserkrankungen und Risikoschwangerschaften
  • Geburtsbetreuung und Betreuung im Wochenbett
  • Beckenbodentraining, Diagnostik und Therapie der Harninkontinenz
  • hormonelle Zyklusregulation-Grundlagen hereditärer Krankheitsbilder
  • Familienplanung und Kontrazeption
  • Prävention der Osteoporose-Sexualberatung
  • Versorgung von Dammrissen und Geburtsverletzungen
  • Gesundheitsberatung, Stillberatung und Grundlagen der Ernährungsmedizin
  • hormonelle Regulation des Zyklus
  • Behandlung weiblicher Sterilität
  • Familienplanung und Sexualberatung
  • Beratung bei Schwangerschaftskonflikten
  • Erkennen und Behandeln akuter Notfälle

Die Vermittlung praktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten nimmt ebenfalls einen hohen Stellenwert in der Ausbildung zur Fachärztin Frauenheilkunde und Geburtshilfe ein. Folgende Untersuchungs-und Behandlungsverfahren werden unter anderem im Laufe der Weiterbildung erlernt:

  • Erstellenvon Cardiotokogrammen (CTG)
  • Versorgung von Dammschnitten und Geburtsverletzungen
  • Geburtshilfliche Operation wie Kaiserschnitt, Zangen-und Vakuum-Extraktion, Entwicklung aus Beckenendlage
  • Operative Eingriffe an den Genitalien und an der Brust
  • Anfertigung von zytologischen Abstrichpräparaten
  • Ultraschalluntersuchungen einschließlich Endo-und Dopplersonografie
  • Kolposkopien
  • Infusions, Transfusions-und Blutersatztherapie

Schon während der Ausbildung stehen für zukünftige Fachärztinnenund Fachärzte für Gynäkologie drei verschiedene Schwerpunktfächer zur Auswahl:

  • Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
  • Gynäkologische Onkologie
  • Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin

Weitere Ausbildungsinhalte und eine detaillierte Auflistung der Kenntnisse und Kompetenzen, die in der Ausbildung erworben werden, finden sich in der Weiterbildungsverordnung der Bundesärztekammer.

Der Abschluss der Weiterbildung erfolgt mit der Facharztprüfung bei der Bezirksärztekammer. Fachärzte für Gynäkologie können an Fortbildungsveranstaltungen verschiedener Anbieter teilnehmen. Weitere Informationen zu diesen Veranstaltungen finden sich beispielsweise auf der Website der „Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V.”.

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