Bachelor: Präventions-, Therapie- und Rehabilitations­wissenschaften

Das duale Bachelor-Studium der Präventions-, Therapie- und Rehabilitationswissenschaften richtet sich an Sport- und GymnastiklehrerInnen sowie PhysiotherapeutInnen, die einen wissenschaftlichen Zugang zu ihrem Tätigkeitsfeld erwerben möchten. Alles zu Organisation und Inhalten des praxisorientierten Studiengangs.

Studiengang für die Bereiche Prävention, Therapie und Rehabilitation

Das Bachelorstudium Präventions-, Therapie- und Rehabilitationswissenschaften richtet sich als dualer Studiengang an Interessentinnen und Interessenten mit einschlägiger Vorbildung als PhysiotherapeutInnen, Sport- und GymnastiklehrerInnen, die während des Studiums weiter berufstätig oder in Ausbildung sind. Der interdisziplinäre Zugang des Studiengangs spiegelt sich in den Studieninhalten wider und soll den späteren AbsolventInnen ermöglichen, unterschiedliche Aspekte der Prävention, Therapie und Rehabilitation in ihrem Berufsalltag zu verbinden.

In Deutschland steht das Bachelorstudium Präventions-, Therapie- und Rehabilitationswissenschaften derzeit an drei Ausbildungsstätten – jenen der „Dresden International University” (einer Weiterbildungseinrichtung der TU Dresden) in Stuttgart und Kerpen – sowie in Kooperation mit der DIU an den Präha-Gesundheitsschulen in Düsseldorf zur Verfügung.

Sport, Bewegung und bewegungstherapeutische Interventionen haben eine große Bedeutung für die Gesundheitsfürsorge, Prävention und Rehabilitation. Im Berufsbild der Präventions-, Therapie- und Rehabilitationswissenschaftler vereinen sich diese Teildisziplinen zu einem integrativen Konzept. Der praktischen Anwendbarkeit der erworbenen theoretischen Kenntnisse kommt dabei besondere Bedeutung zu.

Wesentliche Inhalte des Bachelorstudiums Präventions-, Therapie- und Rehabilitationswissenschaften sind zum Beispiel:

  • Wissenschaftliche Methodenkompetenz
  • Sozialwissenschaften
  • Gesundheitsökonomie
  • Rehabilitationswissenschaft
  • Präventionswissenschaften
  • Trainings- und Bewegungslehre
  • Personal- und Sozialkompetenz

Das Studium ist modular aufgebaut. Jedes Modul schließt mit einer Prüfung ab.

Studieninteressenten sollten Interesse an medizinisch-therapeutischen Fragestellungen und am Erlernen von wissenschaftlicher Methodik und Forschungsanwendung mitbringen. Die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit betriebswissenschaftlichen Grundkenntnissen und zum selbstständigen Aneignen von studienrelevanten Inhalten wird ebenfalls vorausgesetzt, da der Studiengang zu einem großen Teil aus Selbststudium besteht.

Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums stehen viele Karrierewege offen. So sind Absolventen unter anderem in Reha-Einrichtungen, in Therapiezentren, Pflegeheimen oder im Public-Health-Bereich tätig und nehmen dort oft leitende Positionen ein.

Aufgaben als Präventions- & Rehabilitationswissenschaftler

Studierende des Bachelorlehrgangs Präventions-, Therapie- und Rehabilitationswissenschaften arbeiten in ihrem beruflichen Alltag bereits mit Menschen, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind oder besonderen Bedarf an präventiven, bewegungsorientierten Maßnahmen haben. Die Ursachen dafür können sehr vielfältig sein. Zu den häufigsten Aufgaben der zukünftigen Bewegungswissenschaftlerinnen und Bewegungswissenschaftler zählen etwa:

  • Therapie von Verletzungsfolgen
  • Behandlung alters- oder berufsbedingter Abnützungserscheinungen
  • Muskelaufbau nach längerer Bewegungseinschränkung durch Krankheit
  • Bewegungstherapie bei psychischen Belastungen
  • Erhalt der Beweglichkeit bei weitgehender Bewegungsunfähigkeit
  • Physiotherapeutische Rehabilitation nach Unfall oder Krankheit
  • Motorisch-funktionelle Rehabilitation bei verschiedenen Formen der Plegie
  • Prävention von berufsbedingten Schädigungen des Bewegungsapparats
  • Durchführung eines Präventionstrainings für Personen, die physischen oder psychischen Belastungen ausgesetzt sind
  • Sekundärprävention nach erfolgter Rehabilitation

Neben der praktischen Arbeit mit Patientinnen und Patienten fällt die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation von präventiven, therapeutischen und rehabilitatorischen Maßnahmen aus ihrem Fachbereich in den Aufgabenbereich der Bewegungswissenschaftler. Sie planen gemeinsam mit Fachkräften aus anderen medizinischen und therapeutischen Bereichen Untersuchungen und klinische Studien, entwerfen Trainingsprogramme, befragen Patientinnen und Patienten und werten die Ergebnisse aus. Eine gute Kommunikationsfähigkeit und die Bereitschaft zu Teamarbeit sind deshalb wichtige Fähigkeiten für die erfolgreiche Berufsausübung.

Auch rechtliche, gesundheitswissenschaftliche und ökonomische Aspekte kommen in der Ausbildung nicht zu kurz: Die zukünftigen Bewegungswissenschaftler erlernen auch, wie vorhandene Ressourcen gewissenhaft und effektiv eingesetzt werden können, wie das Gesundheitssystem funktioniert, welche gesetzlichen Rahmenbedingungen sie beachten müssen und wie die verschiedenen Therapie- und Rehabilitationseinrichtungen organisiert sind. Die umfassenden Kenntnisse und Fähigkeiten, die sie im Studium vermittelt bekommen, befähigen sie zu Leitungsaufgaben in Einrichtungen des Gesundheitssystems.

Wo arbeiten Präventions-, Therapie- und Rehabilitationswissenschaftler?

Als Arbeitgeber für Präventions-, Therapie- und Rehabilitationswissenschaftler kommen viele unterschiedliche Einrichtungen aus dem Gesundheits- und Trainingsbereich infrage. Wo man sich nach Abschluss des Studiums beruflich am besten aufgehoben fühlt, hängt auch mit dem persönlichen Interessenschwerpunkt zusammen. Absolventen, die sich besonders für Trainingswissenschaft und Prävention interessieren, finden zum Beispiel in sportmedizinischen Instituten, in Präventionsprojekten aus dem Public-Health-Bereich oder in schulischen und sportwissenschaftlichen Trainingseinrichtungen interessante Arbeitsgebiete.

Wer lieber therapeutisch tätig sein möchte, findet potenzielle Arbeitgeber in medizinischen und physiotherapeutischen Einrichtungen wie:

  • Rehabilitationszentren
  • Einrichtungen für physikalische Medizin
  • Pflegeheimen
  • Senioren- und Behinderteneinrichtungen
  • Kuranstalten
  • Fachkliniken
  • Beratungsstellen
  • Einrichtungen der Sozialversicherungen

Eine selbstständige Tätigkeit ist ebenfalls möglich, etwa als Trainerin, als Physiotherapeut oder als Berater mit akademischer Qualifizierung.

Schließlich ist es auch möglich, einer wissenschaftlichen Tätigkeit an einer Universität oder Fachhochschule nachzugehen. Präventions-, Therapie- und Rehabilitationswissenschaftlerinnen sind befähigt, wissenschaftliche Projekte aus ihrem Fachbereich zu planen, durchzuführen und zu evaluieren und ihr Fachwissen an Studierende weiterzugeben.

Präventions-, Therapie- und Rehabilitationswissenschaftler: Die Ausbildung

Das Bachelorstudium Präventions-, Therapie- und Rehabilitationswissenschaften ist ein dualer Studiengang. Das bedeutet, dass der Studienabschluss gleichzeitig mit einer Berufsberechtigung als Physiotherapeutin, Gymnastiklehrer oder Trainer erworben wird. Voraussetzung für die Aufnahme in den Studiengang ist folglich eine einschlägige laufende oder abgeschlossene Ausbildung. Das modular aufgebaute Studium dauert insgesamt 9 Semester und schließt mit einem „Bachelor of Science” (B.Sc.) ab.

Im Studium erwerben zukünftige Präventions-, Therapie- und Rehabilitationswissenschaftler profunde Kenntnisse der wissenschaftlichen Grundlagen der unterschiedlichen Teildisziplinen ihres Studiengangs und wesentlicher verwandter Wissenschaftsbereiche. Schwerpunkte des Studiums sind zum Beispiel:

  • Grundkenntnisse allgemeiner Forschungsanwendung
  • Trainings- und Bewegungswissenschaften
  • Therapiewissenschaften
  • Präventionswissenschaften
  • Rehabilitationswissenschaften
  • Gesundheitsökonomie
  • Clinical reasoning
  • Sozialwissenschaften
  • Wissenschaftliche Methoden

Am Ende des Studiums ist eine Bachelorarbeit anzufertigen. Wer noch zusätzliche Qualifikationen erwerben möchte, findet nach Studienabschluss ein großes Angebot an Fortbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten, etwa im Qualitätsmanagement, in der Projektentwicklung, in der Präventivmedizin oder im Personalmanagement. Eine weitere akademische Karriere ist ebenso möglich. Nach dem Bachelorstudium können wissenschaftlich Interessierte ein einschlägiges Masterstudium und daran anschließend auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

Verdienstmöglichkeiten für Präventions-, Therapie- und Rehabilitationswissenschaftler

Das Einkommen von Absolventen des Bachelorstudiums Präventions-, Therapie- und Rehabilitationswissenschaften entspricht bei Berufseinstieg in etwa dem vergleichbarer Berufsgruppen. Je nach Art der Tätigkeit liegen Einstiegsgehälter um die 2.500 Euro brutto monatlich bei Vollzeitbeschäftigung. Bei fachlicher Weiterqualifizierung durch Zusatzausbildungen oder ein Masterstudium sind Gehälter von bis zu 3.300 Euro brutto möglich.

Im Laufe der Karriere steigt das Gehalt an. Davon profitieren vor allem jene, deren Arbeitsverhältnis einem Tarifvertrag unterliegt. Sie profitieren von regelmäßigen Gehaltssprüngen und verdienen nach zehn Jahren Berufstätigkeit durchschnittlich 3.500 bis 3.800 Euro monatlich.

Nähere Informationen und statistische Details zur Einkommenssituation in Gesundheits- und Pflegeberufen in Deutschland finden sich auch auf Statista.

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Stand: April 2021