Studium Pflegepädagogik

Wissenstransfer in der Pflege

Das Studium Pflegepädagogik verbindet fachliches Wissen aus den Bereichen Pflege und Gesundheit mit pädagogischen Inhalten der Lehre und Forschung. Mehr zu den Inhalten, der späteren Tätigkeit und den Verdienstaussichten ist hier zusammengefasst.

Studium Pflegepädagogik: Aufgaben und Arbeitsgebiete

Mit einem Studium Pflegepädagogik legt man in der Regel die Basis, um fachspezifisches Wissen aus den Bereichen Pflege und Gesundheit über pädagogische Lehraufträge an die nachfolgenden Generationen in den entsprechenden Berufsgruppen weiterzugeben. Hierfür stehen den Absolventinnen und Absolventen eines Pflegepädagogikstudiums zahlreiche Möglichkeiten offen.

Ein naheliegendes Arbeitsgebiet ist eine Lehrtätigkeit an einer Berufs- oder Berufsfachschule für die Sektoren Pflege und Gesundheitswesen. Des Weiteren sind auch pädagogische Aufgaben an anderen Bildungseinrichtungen denkbar, etwa im Bereich Fort- und Weiterbildung. Das Studium Pflegepädagogik wird sowohl mit dem Abschluss Bachelor als auch als Masterstudiengang angeboten. Mit dem Master in der Tasche besteht die Möglichkeit zu promovieren und so eine Habilitation an einer Hochschule oder Fachhochschule zu ergattern.

Unabhängig von Ort und Art der Lehrtätigkeit umfasst die diesbezügliche Arbeit in der Regel die Organisation und Strukturierung der Lehrveranstaltung, das Zusammenstellen von Lehrmaterial und Fachliteratur, die Vor- und Nachbereitung der einzelnen Unterrichtseinheiten sowie die Betreuung der Veranstaltungsteilnehmer.

Pflegepädagogen als Berater und Beraterinnen

Neben der Lehrtätigkeit besteht nach dem Studium aber auch die Option, in beratender Funktion tätig zu werden. Das Ziel der Pflegepädagogik ist es, fachspezifisches Wissen aus den Bereichen Gesundheit, Medizin und Pflege für diverse Zielgruppen aufzubereiten und es dann mit pädagogischen Methoden zu vermitteln.

Die Konzeption von Schulungen und Aufklärungskampagnen in den Segmenten Patienten- und Angehörigenberatung kann beispielsweise zu den Aufgabeninhalten von Pflegepädagoginnen und Pflegepädagogen gehören. Auch die präventive Gesundheitsberatung sowie die Planung, Organisation und Umsetzung von Lernprozessen und Personalentwicklung gehören zu den Arbeitsgebieten nach einem Studium in Pflegepädagogik.

Mit einer pflegepädagogischen Ausbildung an einer Hochschule ist auch eine redaktionelle Mitarbeit im Bereich Medien und Verlagswesen denkbar. Die zielgruppenspezifische Aufbereitung von Pflege- und Gesundheitsthemen für Zeitschriften und Magazine, Funk oder Fernsehen können in den Verantwortungsbereich eines Pflegepädagogen fallen. Auch in die Zusammenstellung von Lehrmaterial und Fachliteratur sind Pflegepädagogen involviert.

Wo arbeiten Pflegepädagogen und -pädagoginnen?

Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Studiums in Pflegepädagogik sind viele Arbeitgeber aus zahlreichen Geschäftsbereichen an der Anstellung von Pflegepädagoginnen und Pflegepädagogen interessiert. Im Bereich der Forschung und Lehre sind das zum Beispiel:

  • Berufs- und Berufsfachschulen
  • Bildungseinrichtungen aus den Bereichen Gesundheit und Pflege
  • Pädagogische Einrichtungen wie Schulen oder Kindertagesstätten
  • Hochschulen, Universitäten und Fachhochschulen
  • Institutionen, Verbände und Akademien für Erwachsenenbildung

Darüber hinaus sind nach dem Pflegepädagogikstudium beratende, verwaltende und organisatorische Stellen unter anderem bei folgenden Arbeitgebern eine Möglichkeit:

  • Krankenhäuser und Kliniken
  • Alten, Kranken- und Pflegeheime
  • Krankenkassen
  • Berufsgenossenschaften
  • Öffentliche Einrichtungen aus den Bereichen Gesundheit und Pflege
  • Wohltätigkeitsorganisationen
  • Privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen mit Bezug zum Pflege- und Gesundheitswesen

Auch Mediengesellschaften und Verlage sind mitunter auf der Suche nach Pflegepädagogen. Mit entsprechender fachlicher Qualifikation und Berufserfahrung arbeiten Pflegepädagogen nicht selten auch in Leitungs- und Führungspositionen bei Institutionen und Organisationen aus den Bereichen Medizin, Gesundheit, Pflege und Sozialwesen.

Welche Studienmöglichkeiten gibt es?

Das Studium Pflegepädagogik wird sowohl mit dem Abschluss Bachelor als auch mit Masterabschluss angeboten. Der Bachelor-Studiengang bildet als erster berufsqualifizierender Hochschulabschluss den akademischen Startpunkt im Fachbereich Pflegepädagogik. Er kann entweder an einer berufsbildenden Schule, einer Hochschule oder einer Fachhochschule erlangt werden.

Die Ausbildung nimmt als Vollzeitstudium in der Regel 6 bis 7 Semester in Anspruch. Jedoch sind auch berufsbegleitende, duale und Teilzeitstrukturen mit dann entsprechend längerer Studiendauer möglich. Als Zugangsvoraussetzung für ein Pflegepädagogikstudium muss man für gewöhnlich mindestens die Fachhochschulreife vorweisen. Die definitiven Zugangsbedingungen bestimmen jedoch die jeweiligen Bundesländer bzw. die Bildungseinrichtungen selbst.

Hochschulen und Fachhochschulen legen für die Zulassung zur Ausbildung oftmals hochschulinterne Auswahlverfahren fest. Nicht ungewöhnlich als Zugangsvoraussetzung ist auch der Nachweis einer abgeschlossenen Berufsausbildung in den Fachgebieten Gesundheit und Pflege.

Der Master in Pflegepädagogik nimmt weitere 4 bis 5 Semester in Anspruch. Voraussetzung, um in einem Masterstudiengang Pflegepädagogik zu studieren, ist in der Regel ein erster akademischer Abschluss (z. B. Bachelor, Diplom). Zusätzlich wird häufig mehrjährige Berufspraxis für diese Art der Ausbildung gefordert.

Während des Studiums erhält man keine Ausbildungsvergütung. Lediglich die Praxisteile des Bachelor- bzw. Masterstudiums werden unter Umständen vergütet. Das Studium Pflegepädagogik kann hingegen Kosten verursachen, u. a. für Lehrmaterial, Ausbildungsunterlagen, Studiengebühren. Eventuell können für die Finanzierung diverse finanzielle Fördermöglichkeiten (z. B. BAföG) in Anspruch genommen werden.

Gehaltsaussichten in der Pflegepädagogik

Nach dem Studium Pflegepädagogik hängen die Verdienstmöglichkeiten stark von dem Tätigkeits- und Aufgabenbereich ab, auf den man sich spezialisiert hat. An einer berufsbildenden Einrichtung mit Lehrtätigkeit ist eine Verbeamtung möglich, wodurch in der Regel die Einstufung in die Besoldungsgruppen A12 oder A13 erfolgt. Die Einstiegsgehälter in der niedrigeren Gruppe A12 liegen je nach Bundesland zwischen 3.463,46 Euro und 3.924,89 Euro brutto pro Monat. Mit der Zeit steigt das Gehalt bis auf 5.002,59 Euro pro Monat an. Eine Höherstufung in die nächste Besoldungsgruppe erfolgt automatisch, abhängig von der Dauer der Berufszugehörigkeit.

Der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit beziffert das durchschnittliche Gehalt einer Pflegepädagogin bzw. eines Pflegepädagogen mit 5.183 Euro brutto pro Monat. Jedoch zeigt die Tatsache, dass 25 Prozent aller in der Statistik erfassten Pflegepädagogen weniger als 4.211 Euro monatlich und 25 Prozent wiederum mehr als 5.957 Euro verdienen, dass die Bandbreite der Verdienstmöglichkeiten sehr groß ist.

Insbesondere mit einem Master im Studiengang Pflegepädagogik in der Tasche und zusätzlicher Berufserfahrung sind für Pflegepädagogen auch Führungs- und Leitungspositionen in Institutionen, Verbänden und Unternehmen des Gesundheits- und Pflegewesens im Bereich des Möglichen. Jahresbruttogehälter von mehr als 60.000 Euro sind dann absolut realistisch.

Berufsaussichten nach dem Studium

Ein Studium Pflegepädagogik verknüpft fachspezifisches Wissen aus der beruflichen Praxis mit Elementen der Pädagogik und Lehre. Diese Kombination von Theorie und Praxis bietet auch nach dem Studium zahlreiche berufliche Entwicklungsmöglichkeiten über das gesamte Berufsleben hinweg. Hat man mit einem Bachelor den ersten akademischen Hochschulbildungsgrad erlangt, ist die weiterführende Ausbildung im Rahmen eines Masters stets eine Option, um seine berufsspezifischen Kenntnisse zu erweitern, zu vertiefen oder sich auf ein bestimmtes Fachgebiet zu spezialisieren.

Selbstverständlich stehen Pflegepädagoginnen und Pflegepädagogen auch unabhängig von einem Masterstudium in Pflegepädagogik zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Typische Themenfelder für Fort- und Weiterbildungen sind:

  • Lehrtätigkeiten an berufsbildenden Schulen
  • Personalwesen
  • Lehrtätigkeiten an Universitäten und Hochschulen
  • Betriebliche Aus- und Weiterbildung
  • Wissenschaftliche Arbeit und Forschung
  • Erwachsenenbildung

Mit entsprechender beruflicher Qualifikation, umfangreichem Fachwissen und langjähriger Berufserfahrung ist das Studium Pflegepädagogik durchaus auch als Basis für die berufliche Selbstständigkeit zu sehen. Besonders in den Bereichen Fort- und Weiterbildung sowie Beratung bieten sich Pflegepädagogen Möglichkeiten, sich selbstständig zu machen.

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Stand: April 2021