Neues Jahr = neuer Job

Jobsuche als Arzt oder Ärztin

Aerztin schaut in Kamera
Sabine Stahl | 11.12.2025 | Lesedauer: 4 Minuten

Die Jobsuche für ÄrztInnen erfordert Struktur und Planung. Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft dabei, den nächsten Karriereschritt zu machen.

Die Suche nach einem neuen Job kostet Kraft und Zeit, das Angebot an offenen Stellen für Ärztinnen und Ärzte ist vielfältig. Es lohnt sich deshalb, die Suche nach einem neuen Job strukturiert anzugehen. Hier kommt unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung.

1. Selbstreflexion und Ziele definieren

Bevor die eigentliche Suche nach dem neuen Job als Arzt oder Ärztin beginnt, sollte man sich zunächst einmal über ein paar wichtige Dinge Gedanken machen und Ziele festlegen. So lässt es sich gezielter suchen.

  • Berufliche Ziele definieren:
    Klassische Kliniklaufbahn mit dem Ziel OberärztIn? Perspektive Chefarzt/Chefärztin? Beschäftigung in MVZ oder Praxis? Oder Interesse an flexiblen Einsätzen in der Zeitarbeit? Die berufliche Richtung bestimmt die nächsten Schritte.
  • Arbeitsumfang festlegen:
    Wie viel möchten Sie arbeiten – und wie viel Flexibilität brauchen Sie? Stehen planbare Arbeitszeiten im Vordergrund oder eine Phase mit mehr Dienstvolumen, etwa zur finanziellen Entlastung? Fachrichtung und Anstellungsform beeinflussen Arbeitszeiten deutlich.
  • Standort und Mobilität:
    Wie weit darf der Weg zum neuen Arbeitsplatz sein? Ist ein Umzug denkbar? Oder kommen bundesweite Einsätze – etwa in der Zeitarbeit – infrage?

Nehmen Sie sich Zeit für diese Überlegungen und seien Sie dabei ehrlich zu sich selbst. Natürlich kann ein neuer Job nicht alle Wünsche erfüllen, es hilft aber sehr, einen Fahrplan zu haben, der die eigenen Prioritäten beinhaltet.

2. Job-Suche: Stellensuche in Online-Jobbörsen

Sind die wichtigsten Fragen geklärt und die Wunschvorstellungen formuliert, kann die Suche nach offenen Jobs losgehen. Hierfür kommen mehrere Kanäle infrage. Der klassische Weg auf der Suche nach einem neuen Job in einem Krankenhaus, einer Klinik oder einem MVZ sind Online-Jobportale, wie etwa Stepstone oder Indeed, bei denen mit Stichworten und nach Orten nach Jobs gesucht werden kann.

Neben den generalistischen Jobportalen für alle Jobsuchende gibt es auch spezialisierte Seiten, die sich auf den ärztlichen Bereich fokussiert haben, wie etwa Praktischarzt oder das Ärzteblatt. Hier funktioniert die Suche genauso wie bei den anderen Portalen, eben nur speziell für Ärztinnen und Ärzte auf Jobsuche.

Online Job-Portale für Ärzte und Ärztinnen

Jobbörse

Merkmale

Stepstone

Große Jobbörse mit Jobs aus allen Bereichen. Bei der Testsuche wurde jeweils nur eine Stelle angezeigt.

Indeed

Umfassende Jobsuchmaschine mit vielen medizinischen Stellenanzeigen. Einfache Bedienung und zahlreiche Filteroptionen. Bei der Testsuche wurden 4 bis 8 Stellen angezeigt.

Ärzteblatt

Hier stehen etwas mehr als 1.000 Arztstellen zur Verfügung (Stand Dez. 2024). Die Testsuche ergab allerdings nur je einen Treffer.

doctari Jobbörse

Als Nr. 1 für Zeitarbeit in der Medizin bietet doctari jährlich 12.000 Jobs.

3. Initiativbewerbungen

Viele Kliniken veröffentlichen offene Stellen zusätzlich auf ihrer Website. Wer bestimmte Einrichtungen im Blick hat, kann gezielt dort suchen oder sich initiativ bewerben.

Tipps:

  • Kliniken, MVZ oder Praxen direkt anschreiben – auch ohne ausgeschriebene Stelle.
  • Kontakte nutzen: Gibt es jemanden, der dort arbeitet oder AnsprechpartnerInnen kennt?
  • Fachbereiche oder Sekretariate telefonisch anfragen und Interesse signalisieren.

Wer proaktiv wird, erfährt oft von Chancen, die noch nicht öffentlich ausgeschrieben sind.

4. Personalvermittlungen und Agenturen für Zeitarbeit

Abseits der klassischen Krankenhauskarriere gibt es auch andere Wege, zum Beispiel als Honorararzt/Vertretungsarzt oder -ärztin in der Arbeitnehmerüberlassung. Wer Interesse an der Zeitarbeit hat mit all ihren Vorteilen wie mehr Gehalt und mehr Selbstbestimmung, kann sich bei Zeitarbeitsfirmen wie doctari registrieren oder durch unsere Jobbörse stöbern.

Die Zeitarbeitsfirma kümmert sich in der Regel um das Organisatorische, wie neue Einsätze, Verträge, Abrechnungen und die Unterkünfte. Häufig werden die Vertretungsärztinnen und -ärzte von einem oder einer für sie zuständigen Vermittler oder Vermittlerin betreut. Mit dieser Person können Sie auch Präferenzen und persönliche Veränderungen besprechen.

5. Arbeitgeber-Check

Klinik ist nicht gleich Klinik und Personalvermittler nicht gleich Personalvermittler. Bevor Sie also eine Bewerbung losschicken, sollten Sie den potenziellen Arbeitgeber auf seine Arbeitgeberqualitäten checken. Das funktioniert etwa über Portale wie Kununu, auf denen ehemalige Mitarbeitende den Arbeitgeber bewerten. Häufig gibt es auch Google-Bewertungen zu Ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber.

Zudem können bei Kliniken und Krankenhäusern auch die Zahl der Betten, die Zahl der Mitarbeitenden, das Patientenaufkommen und andere wichtige Parameter im Vorfeld gecheckt werden. Gilt für die Wunsch-Klinik ein Tarifvertrag, dann lassen sich auch das Gehalt und die Arbeitszeiten schon vor der Bewerbung ausloten. Andernfalls müssen Sie damit bis zum Vorstellungsgespräch warten.

6. Bewerbungsunterlagen optimieren

Der Erfolg einer Bewerbung hängt stark von der Qualität der Bewerbungsunterlagen ab, sprich von einem professionellen, aussagekräftigen und aktuellen Lebenslauf, vollständigen Unterlagen wie Approbation, Weiterbildungsnachweise und Referenzen und mögliche. Zudem sollte das Bewerbungsschreiben die eigene Motivation vermitteln und den künftigen Arbeitgeber von den eigenen Qualifikationen überzeugen.

Jobsuche als Arzt oder Ärztin: Unser Fazit

Die Bewerbung ist ein Kraftakt. Er erfordert Zeit und viel Recherche. Mit einem klaren Plan funktioniert die Jobsuche als Arzt oder Ärztin allerdings deutlich einfacher und schneller. Und wer den gesamten Prozess in andere Hände geben möchte, kann sich an Ärztevermittlungen wenden, die sich dann auf die Suche nach dem nächsten Job machen.

Titelbild: iStock.com/andreswd

Redakteurin und Contentmanagerin

Sabine Stahl

Die erfahrene Journalistin und Medizin-Redakteurin arbeitet seit 2021 in der doctari-Redaktion und beschäftigt sich am liebsten mit Ratgeber- und Statistikthemen.

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